INV-BEW929 Speicher bei Winterschwil 8, 1772 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-BEW929
Signatur Archivplan:BEW929
Titel:Speicher bei Winterschwil 8
Bezirk:Muri
Gemeinde:Beinwil (AG, Freiamt)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Winterschwil
Adresse:bei Winterschwil 8
Versicherungs-Nr.:223
Parzellen-Nr.:690
Koordinate E:2668252
Koordinate N:1232615

Chronologie

Entstehungszeitraum:1772
Grundlage Datierung:Inschrift (Speichereingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:BEW928
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Inschriften:1772 (Speichereingang)
Würdigung:Zur grossbäuerlichen Hofanlage Winterschwil 8 gehörendes Speichergebäude von 1772. Der zweigeschossige Ständerbau mit dreiseitig umgeführter Laube und auffällig gekrümmten Bügen ist in weitgehend originalem Zustand erhalten. Wichtiger Zeuge für den früher zur Eigenversorgung betriebenen Getreidebau im Freiamt. Im Zusammenspiel mit dem stattlichen Wohnhaus (Bauinventarobjekt BEW928) und diversen weiteren Ökonomiebauten ergibt sich ein eindrucksvolles Ensemble in einer weitgehend intakten bäuerlichen Kulturlandschaft.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine Jahrzahlinschrift 1772 am Speichereingang verweist auf das Baudatum, welches mit dem Erstellungsjahr des Bauernhauses 1776 (Bauinventarobjekt BEW928) nahezu identisch ist. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1828 wird das Gebäude als "Speicher von Holz mit Ziegeldach", in den Händen von Burkard und Sebastian Sachs, aufgeführt [1]. Bis heute hat es sein bauzeitliches Erscheinungsbild weitgehend bewahrt, weshalb ihm ein hoher baugeschichtlicher und nutzungstypologischer Zeugenwert zuzusprechen ist [2]. Allerdings wurde der Situationswert durch ein jüngeres Schopfgebäude in unmittelbarer Nähe etwas geschmälert.
Es ist geplant, den unterhaltsbedürftigen Speicher einer sanften Renovation zu unterziehen (Punktfundamente, Erneuerung hölzerne Aussentreppe, Erneuerung Lauben- und Giebelverschalung, Neueindeckung mit Biberschwanzziegeln).
Beschreibung:Der am Nordrand des Weilers stehende Speicher ist prägender Bestandteil eines grossbäuerlichen Gehöfts, das sich nördlich des Dorfplatzes im Halbrund um ein prächtiges spätbarockes Bauernhaus gruppiert (Bauinventarobjekt BEW928). Es handelt sich um einen zweigeschossigen Ständerbau mit dreiseitig umlaufender Obergeschosslaube und mittelsteilem, geradem Satteldach, das von Dreieckstreben und einer Kniestockkonstruktion getragen wird. Das Ständergerüst ist in einen mächtigen eichenen Schwellenkranz mit doppelten Zungenschlössern eingelassen. Die Wandfüllungen bestehen im unteren Bereich aus fassadenbündig eingefüllten Flecklingen, im oberen Bereich aus gleichfalls liegend eingenuteten Bohlen, wobei hier der Wandverband mit einem durchlaufenden Brüstungsriegel und verblatteten Kopfhölzern ausgesteift wird. Der von kräftigen gekrümmten Bügen gestützte Laubengang ist vollständig eingewandet und gleich wie die Bretterschalung des Giebelfeldes über die ostseitige Eingangsfront vorgezogen, was dem Gebäude eine U-förmige Gestalt verleiht. Zum zentralen unteren Speichereingang gelangt man über ein niedriges steinernes Podest, von dem aus eine hölzerne Treppe hinauf in den Laubengang führt. Die Speichertür weist eine schlichte, in Gehrung gefügte Rahmung auf, in deren Sturz das Baujahr 1772 nebst schwer entzifferbaren Initialen eingekerbt sind. Die rechteckige Lichtöffnung des oberen Speicherraumes bewahrt eine alte schmiedeeiserne Vergitterung.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938.
[2] Zu den Speicherformen und ihrer Verbreitung vgl. Räber 1996, S. 370-371.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1: Freiamt und Grafschaft Baden, Basel 1996, S.93 (Abb. 81), 371 (Abb. 681).
- Walter Blaser, Bauernhausformen im Kanton Aargau, 1974, S. 149-161.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 99.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0474-0477: Brandkataster Beinwil Freiamt 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Beinwil/Freiamt, VIII-4/54.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-BEW839.004 Speicher, 1772, 1772 (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30108
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds