INV-BIT914 Badenerstrasse 27, 1823 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BIT914
Signatur Archivplan:BIT914
Titel:Badenerstrasse 27
Bezirk:Baden
Gemeinde:Birmenstorf (AG)
Adresse:Badenerstrasse 27
Versicherungs-Nr.:160
Parzellen-Nr.:1057
Koordinate E:2661216
Koordinate N:1256874
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661216&y=1256874

Chronologie

Entstehungszeitraum:1823
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz östlicher Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Autorschaft:Johann Rey
Inschriften:HR 1823
Würdigung:Der 1823 am östlichen Dorfeingang errichtete bäuerliche Vielzweckbau gehört zu einer Folge von drei historischen, den Strassenraum definierenden Bauernhäusern (vgl. Bauinventarobjekte BIT915 und BIT916). Der mit Ausnahme der Ökonomierückwand vollständig aus Bruchsteinen gefügte Bau besitzt zwei Wohnteile, die ihre barocke Stichbogenbefensterung und von reliefierten Schlusssteinen bekrönten Eingänge vollständig bewahrt haben. Obwohl der Scheunentrakt durch einen Werkstatt- und Ladeneinbau im 20. Jahrhundert sein charakteristisches Erscheinungsbild mit Korbbogentor und Ochsenaugen eingebüsst hat, kommt dem Baukörper dank der kompakten Erscheinung und ruhigen Dachflächen und noch immer eine hohe ortsbildprägende Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Wie aus den Initialen "HR" und der Jahrzahl am Schlussstein des äusseren Hauseingangs hervorgeht, wurde das Doppelbauernhaus 1823 für Johann Rey errichtet, in dessen Familienbesitz es bis mindestens 1938 blieb [1]. Bis um 1930 betrieben die Eigentümer Landwirtschaft, danach wurde der Ökonomietrakt zu einer Werkstätte mit Verkaufsladen umgebaut [2]. Vom korbbogigen Scheunentor blieb nur der mit einer Krone reliefierte Schlussstein in der Fassade sichtbar, die Öffnungen zum Stall wurden überformt bzw. halb geschlossen. Bei der jüngsten Sanierung wurde die Substanz unter Berücksichtigung des baulichen Charakters sorgfältig instand gestellt.
Beschreibung:Der fast ganz aus Bruchsteinmaterial errichtete und verputzte Vielzweckbau mit quer zum First geteiltem Doppelwohntrakt trägt ein ungebrochenes Satteldach (Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl). Die nach Südosten blickende Strassenfassade zählt pro Wohnteil drei Achsen regelmässig angeordneter Stichbogenfenster, die dem Gebäude ein spätbarockes Gepräge verleihen. Rückseitig sind die Öffnungen spiegelbildlich angeordnet, wobei vermutlich erst sekundär über dem Hintereingang des mittleren Wohnteil ein kleineres Rechteckfenster eingelassen wurde. Mit Ausnahme der hinteren oberen Fensterreihe, für die Eichenholz verwendet wurde, sind sämtliche Gewände aus Muschelkalk gefertigt. Die Schlusssteine der Vordereingänge sind mit den Initialen "H[ans] R[ey]" und dem Baudatum 1823 bzw. einer stilisierten Lilie geschmückt. Der Scheitelstein des zugemauerten Tenntors trägt eine Krone [3]. Der Wirtschaftsteil zeigte strassenseitig einst das für diesen Haustypus charakteristische Korbbogentenntor, während Ochsenaugen die Heubergeräume belichteten (vgl. Bilddokumentation). Heute prägt die Front ein breites Schaufenster. Rückseitig zeigt der frühere Scheunentrakt, der einst unter einem angeschlepptem Dach nach hinten erweitert war, mit schlichter Bretterverschalung und einem gemauerten ehemaligen Stallbereich noch immer die ursprüngliche Ausprägung [4].
Die mittels eines durchlaufenden Quergangs erschlossenen Wohnungen umfassen Stube (nach SO) und Küche im Parterre sowie Schlafzimmer im Obergeschoss. Der Keller ist gewölbt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Rudolf 1983, S.436. Ein Johannes Rey, von dem nicht bekannt ist, ob er mit dem hier genannten identisch ist, liess auch den 1790 datierten älteren Hausteil des alten "Bären" (Bauinventarobjekt BIT911) und sicherlich die westliche Hälfte der spätbarocken Hauszeile im Mitteldorf (Bauinventarobjekt BIT912) erbauen.
[2] Für das originale Erscheinungsbild vgl. Rudolf 1983, Abb. 122.
[3] Vgl. Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, 1990.
[4] Vgl. Bauernhausforschung Aargau, Materialien, 1976.
Literatur:- Max Rudolf, Geschichte der Gemeinde Birmenstorf, Birmenstorf 1983, S.436, S. 434 (Abb.122).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0039: Brandkataster Gemeinde Birmenstorf 1899-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar II-4/13.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-BIT839.005 Badenerstrasse 27 (= BIT914), 1823 (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30492
 

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