INV-BIT916 Badenerstrasse 33, 1821 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BIT916
Signatur Archivplan:BIT916
Titel:Badenerstrasse 33
Bezirk:Baden
Gemeinde:Birmenstorf (AG)
Adresse:Badenerstrasse 33
Versicherungs-Nr.:165
Parzellen-Nr.:368
Koordinate E:2661358
Koordinate N:1256900
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661358&y=1256900

Chronologie

Entstehungszeitraum:1821
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Längs der Landstrasse am Hang errichtetes Bauernhaus aus dem Jahr 1821, dessen originelle gestelzte Form daher rührt, dass der Wirtschaftstrakt zusammen mit einem Gewölbekeller teilweise unter den Wohnteil geschoben wurde. Auffallende Merkmale des hauptsächlich in Bruchsteinmauerwerk aufgeführten und unter einem geknickten Satteldach ruhenden bäuerlichen Vielzweckbaus sind die gekuppelten Tenntore und zweireihig angeordneten Lünetten zur Belüftung des Heuraums. Aufgrund seiner typologischen Besonderheit und intakten Erscheinung gehört er zu den wertvollsten Bauzeugen von Birmenstorf. Er bildet den östlichen Auftakt der historischen Strassenbebauung und ist in seiner eindrucksvollen, dreigeschossig aufragenden Gestalt für das Ortsbild prägend.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das spätklassizistisch-biedermeierliche Bauernhaus wurde 1821 für Jakob Zehnder errichtet [1]. Möglicherweise handelt es sich dabei um den gleichnamigen Wirt, der den Gasthof zum Adler von 1825 bis zu seinem Tod 1828 führte [2]. Spätestens 1899 befand sich das Gebäude nicht mehr im Besitz der Familie Zehnder [3].
Unregelmässigkeiten in der Fensteranordnung und die Niveauführung über dem Tenn lassen auf nachträgliche Veränderungen und eine Erweiterung der Wohnräume schliessen. Die Mehrheit der Fenstergewände ist mit kräftigen Blockgesimsen aus Muschelkalk gefertigt und scheint im 20. Jh. erneuert worden zu sein. Das Hausinnere wurde in den 1990er Jahren modernisiert.
Beschreibung:Die eingeengte Lage zwischen der Landstrasse und dem ansteigenden Gelände dürfte zum ungewöhnlichen Erscheinungsbild dieses Bauernhauses geführt haben. Wohnhaus und Scheune sind unter dem steilen, leicht geknickten Satteldach nicht wie gewohnt aneinandergereiht, sondern teilweise übereinandergeschoben. So entstand ein kompakter dreigeschossiger Baukörper, der im strassenseitig ebenerdigen Untergeschoss einen tonnengewölbten Keller und die Ökonomie mit Tenn, Futtertenn und Stall enthält. Der Stall- und Tennbereich reicht etwas tiefer in den Hang hinein als der nur teilweise unterkellerte Wohnteil. Die Erschliessung der Wohnung geschieht über einen laubenartigen Vorraum auf der hinteren Traufseite, der sich unter einem angeschleppten Dach befindet. Die Wohnräume, die sich um einen Stichgang verteilen, nehmen mit Ausnahme der über dem Stall und der hinteren Tennhälfte befindlichen Heubühne im 1. und 2. Obergeschoss die gesamte Gebäudefläche ein.
Der Stall- und Tennbereich ist rückseitig im Aufgehenden nur als Fachwerk mit Stein- und Strohwickelfüllungen ausgeführt, während der Wohnteil ganz aus Bruchsteinen gemauert ist [4]. Die fünf strassenseitigen Fenster im 2. Obergeschoss haben hölzerne Einfassungen. Ansonsten wurde für die schlichten, gefalzten Fenstergewände wie für die Tore und Türen Muschelkalk verwendet. Die beiden Scheuneneinfahrten sind gekuppelt und schliessen in einem für die Erbauungszeit charakteristischen Korbbogen mit betonten Bogenanfängern ab. Ihre Gewände laufen unten in Radabweiser aus, welche als Schutz vor Beschädigungen durch Fuhrwerke dienten. Das grosse Tenntor bewahrt vermutlich noch die bauzeitlichen hölzernen Torflügel, während diejenigen von Futtertenn, Keller und Stall wohl im 20. Jh. ersetzt wurden (Reste des strahlenförmig gegliederten Oberlichts des Futtertenns evtl. aus dem späten 19. Jh.).
Unter der Eindeckung mit Biberschwanzziegeln hat sich die bauzeitliche Sparrenkonstruktion des Daches mit Aufschieblingen erhalten [5]. Dorfeinwärts ist an die Giebelseite ein Schopf mit Pultdach und Bretterverschalung angebaut.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Rudolf 1983, S. 436.
[2] Rudolf 1983, S. 529.
[3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0039: Brandkataster Gemeinde Birmenstorf 1899-1938.
[4] Vgl. Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, 1990.
[5] Hoegger 1995, S. 22.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 12-26 (bes. 21-22).
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Band 1: Freiamt und Grafschaft Baden, Basel 1996, S. 320. (Abb. 607).
- Max Rudolf, Geschichte der Gemeinde Birmenstorf, Birmenstorf 1983, S. 436, 529.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0039: Brandkataster Gemeinde Birmenstorf 1899-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar II-4/14.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-BIT839.007 Badenerstrasse 33 (= BIT916), 1821 (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30504
 

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