| Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
| Entstehungszeitraum: | 1821 - 1822 |
| Grundlage Datierung: | Literatur |
|
Typologie |
| Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
| Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
| Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
|
Dokumentation |
| Würdigung: | Das 1822 als Wohnhaus mit Schmiede errichtete und 1843 um den Wirtschaftstrakt zu einem bäuerlichen Vielzweckbau erweiterte Gebäude zeigt die typischen spätklassizistisch-biedermeierlichen Gestaltungsmerkmale des zeitgenössischen Bauens. Neben dem gekuppelten rundbogigen Giebelfenster am Wohnteil haben sich auch das die Vorderfront beherrschende Korbbogentor der Tenneinfahrt und die schlitzförmigen Öffnungen des Heubergeraums erhalten. Durch die Orientierung zur Landstrasse kommt dem um Gartentiefe zurückversetzten Baukörper eine besondere platzbildende Bedeutung zu. |
| Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1821-22 als zweistöckiger Mauerbau mit Ziegeldach für Heinrich Zehnder errichtet, beherbergte das Haus zunächst im Erdgeschoss eine Schmiede und im Obergeschoss eine Wohnung [1]. 1843 liess Alexander Zehnder einen Scheunenanbau erstellen und richtete im Erdgeschoss eine Wohnung ein. Um 1850 sind zwei Hausteile vermerkt, wobei eine Hälfte sogar von zwei Parteien genutzt wird. 1875 ist Schuster Johannes Zehnder im Besitz des ganzen Hauses. 1888 wird an die Scheune eine Huf- und Wagenschmiede angebaut, die bis nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb war (heute als Garage genutzt). Um 1890 diente die Gangkammer im Obergeschoss als Postbüro von Birmenstorf. 1985 erfolgte der Dachausbau. |
| Beschreibung: | Der um Gartentiefe von der Landstrasse zurückversetzte Bau vermittelt zwischen der Bebauung der Landstrasse und einer Gruppe von historischen Bauernhäusern, die in lockerer Anordnung an der zur ehemaligen Ziegelei führenden Gemeindehausstrasse stehen. Das unter einem leicht geknickten Satteldach (Sparrenkonstruktion mit Aufschieblingen) geborgene längliche Baukörper ist ganz aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt, wie es auf fast alle der in der ersten Hälfte des 19. Jh. erbauten Häuser in Birmenstorf zutrifft. Der von schlichten klassizistischen Rechteckfenstern belichtete Wohnteil weist - vermutlich bedingt durch den in zwei Phasen erfolgten Ausbau - nicht die bei Bauten dieser Zeitstellung gewohnte strenge Axialität auf. In das Giebelfeld ist ein zeittypisches, in Rundbogen abschliessendes Zwillingsfenster eingelassen. Die Vorderfront der in Tenn und Stall gegliederten Scheune zeigt charakteristische Elemente wie die korbbogige Tenneinfahrt mit akzentuiertem Schlussstein und betonten Bogenanfängern. Die schlitzartigen Lüftungsöffnungen in der Heubühnenwand nehmen in ihrer Anordnung auf die Mittelachsen von Tor, Tür und Stallfenster Rücksicht.
Das Hausinnere wurde teilweise unter Veränderung der ursprünglichen Raumaufteilung modernisiert. Die obere Stube bewahrt einen aus braunbeigen Reliefkacheln aufgesetzten grossen Kastenofen aus der Zeit um 1900. Der quer zum First gerichtete Keller ist tonnengewölbt. |
| Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
| Anmerkungen: | [1] Rudolf 1983, S. 436 und freundliche Mitteilung von Alfred Meier (gemäss Kurzinventar 1997). |
| Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995, S. 12-26 (bes. 23).
- Max Rudolf, Geschichte der Gemeinde Birmenstorf, Birmenstorf 1983, S.436, 524. |
| Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0039: Brandkataster Gemeinde Birmenstorf 1899-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar II-4/17. |
|
| |
Related units of description |
| Related units of description: | siehe auch:
DOK-BIT839.003 Gemeindehausstrasse 1 (= BIT918) (Dossier (Dokumentationsobjekte))
|
| |
URL for this unit of description |
| URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=30516 |
| |
Social Media |
| Share | |
| |