Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1841 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Ziegel) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Josef Keusch (Baumeister) |
Inschriften: | "Werder Ziegler 1841" (Zielgel auf dem Dach) |
Würdigung: | Um 1840 für den Tierarzt Victor Keusch errichteter, wohl proportionierter Mauerbau unmittelbar gegenüber der Unteren Mühle (Bauinventarobjekt BOS917). Mit seinem klassizistisch strengen Fassadenaufbau, dem zentralen, gesimsüberdachten Portalgewände und den rundbogigen Giebellichtern trägt er deutliche Züge des bürgerlichen Wohnungsbaus. Das sanft modernisierte Gebäude ist prägendes Element der historischen Strassenbebauung im Oberdorf. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Auf der Michaeliskarte von 1840 ist anstelle des Wohnhauses noch ein langgestrecktes Gebäude, vermutlich ein Bauernhaus, eingezeichnet. Eine Dachziegelinschrift "1841 Werder Ziegler" belegt das Entstehungsdatum des Hauses. Bauherr war Tierarzt Victor Keusch, die Pläne stammen vermutlich vom renommierten einheimischen Baumeister Johann Keusch (1786-1865) [1]. Der rückwärtige gemauerte Treppenhausrisalit wurde vor 1875 hinzugefügt [2]. Die ganze Zeit hindurch verblieb die Liegenschaft in den Händen der Familie Keusch, deren Abkömmlinge weiterhin den Tierarztberuf ausübten. Im 20. Jh. war im Haus auch eine Apotheke untergebracht. |
Beschreibung: | Das um Gartentiefe von der Strasse zurückversetzte Wohnhaus präsentiert sich als traufständiger Mauerbau unter knapp vorspringendem, geradem Satteldach. Der aus verputztem Bruchsteinmauerwerk zweigeschossig aufgeführte Baukörper weist allseitig drei symmetrisch verteilte Fensterachsen auf. Der rückwärtige quergieblige Treppenhausrisalit ist möglicherweise etwas jüngeren Datums. Fenster- und Türeinfassungen sind sorgfältige Hausteinarbeiten aus Muschelkalkstein. Eine doppelläufige Aussentreppe führt zum alten Hauseingang, der mit seinem fein gestuften Rechteckgewände und der zeittypisch profilierten Gesimsbekrönung die Mitte der Strassenfront akzentuiert. Das schlichte geometrische Eisengeländer der Treppe stammt ebenso aus der Bauzeit wie das östliche Rundbogen-Drillingsfenster am Giebel, welches zusätzlich von einer halbkreisförmigen Lünette überhöht wird. Der mit Muschelkalksteinplatten verkleidete Gebäudesockel birgt zwei Gewölbekeller, welche über einen ebenfalls gewölbten Mittelgang erschlossen sind. Hausinneres nicht besichtigt. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Vgl. hierzu das 1830 für Dr. med. Johann Huber, Sohn des Sternenwirts und Gemeindeammanns Josef Huber, errichtete Wohnhaus Kirchweg 8 (Kantonales Denkmalschutzobjekt BOS020). Als Planautor käme auch Joseph Notter in Frage, von dem sich im Gemeindearchiv von Boswil einige Baupläne erhalten haben. [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0488-0490: Brandkataster Gemeinde Boswil 1850-1938. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0488-0490: Brandkataster Gemeinde Boswil 1850-1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31026 |
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