Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 19th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | In traditioneller Ständerbauweise errichtetes Doppelbauernhaus aus der Zeit um 1800, das mit den traufseitigen Obergeschosslauben und den stirnseitigen Klebdächern regionaltypische Züge aufweist. Mit der winkelförmig zugeordneten Scheune nimmt es eine riegelartige Stellung zwischen Bach und Oberdorfstrasse ein. Die beiden quer zum First aufgeteilten Wohnungen zeigen eine identische, spiegelbildlich angeordnete Raumordnung. Als bemerkenswertes Element findet sich im strassenseitigen Hausteil ein kreuzgratgewölbter Keller. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Aufgrund seines äusseren Erscheinungsbildes dürfte das Gebäude aus der Zeit um 1800 stammen. Im Brandkataster von 1850 figuriert es als "Wohnhaus mit Gewölbe- und zwei Trämkellern, nebst Schweinestall, aus Holz und Stein, mit Ziegeldach". Bewohnt wurden die beiden Hausteile zu jener Zeit von Josef und Gottlieb Notter, welche sich die zugehörige Scheune teilten [1]. |
Beschreibung: | Das giebelständige, quer zum First geteilte Doppelwohnhaus ist als zweigeschossiger Ständerbau auf gemauertem Bruchsteinsockel aufgeführt. Das leicht geknickte Satteldach wird durch eine stehende Stuhlkonstruktion gestützt. Auf der Westseite ist die Dachfläche über einem jüngeren Schopfanbau mit Schweineställen abgeschleppt. Als charakteristische Elemente des Freiämterhauses treten traufseitige Obergeschosslauben und stirnseitige Klebdächer in Erscheinung, welche auf Balkenvorstössen mit schlanken Bügen abgestützt sind. Die der Strasse zugewandte Schaufassade zeigt drei Fensterachsen in unregelmässiger, der inneren Raumteilung von Stube und Nebenstube entsprechender Anordnung auf. Die Lichtöffnungen sind mit achtteiligen Vorfenstern besetzt. Die ursprüngliche Bohlenwand mit Kopfhölzern wurde in den beiden Hauptgeschossen nachträglich durch eine horizontale Flecklingfüllung oder Bretteraufdoppelung verstärkt. Demgegenüber bewahrt das Giebelfeld die originalen Bohlenfüllungen mit versteifenden Kopfhölzern. Den rückwärtigen Hausteil hat man nachträglich mit einem Schindelschirm ausgestattet. Das Doppelwohnhaus zeigt eine exakt spiegelbildliche Anordnung mit zwei nebeneinander liegenden Zugängen in der Mitte der östlichen Trauffassade. Durch diese gelangt man in die nebeneinander liegenden Küchen, welche als schmale Räume die ganze Haustiefe einnehmen. An den Stirnseiten schliessen jeweils Stube und Nebenstube an. Im rückwärtigen, westlichen Bereich führen zwei Innentreppen ins Obergeschoss mit den Schlafkammern (Inneres gemäss Bauernhausforschung 1989). Den strassenseitigen Sockelbereich nimmt ein kreuzgratgewölbter Keller ein, rückwärtig schliessen zwei Keller mit Balkendecken ("Trämkeller") an. Die im ländlich-bäuerlichen Umfeld sonst eher seltenen Kreuzgratgewölbe sind in Boswil noch an weiteren Gebäuden anzutreffen (Bauinventarobjekt BOS922, Kantonales Denkmalschutzobjekt BOS022). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0488-0490: Brandkataster Gemeinde Boswil 1850-1938. |
Literatur: | - Franz Kretz, Boswil, Freiamt im Spiegel der Vergangenheit, Villmergen 1991, S. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0488-0490: Brandkataster Gemeinde Boswil 1850-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Boswil VIII-8/23. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31038 |
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