Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1835 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Türsturz) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | BOS921, BOS944 |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Johann Keusch, Baumeister |
Inschriften: | 1835 (über Hauseingang) |
Würdigung: | In der Nähe der Martinskapelle (Kantonales Denkmalschutzobjekt BOS006) gelegenes spätklassizistisch-biedermeierliches Wohnhaus, welches 1835 für die Familie Keusch erstellt wurde. Das Gebäude zeigt eine zeittypisch straffe Fassadengliederung und ein bei stattlicheren Wohnbauten gängiges Grundrissschema mit Treppenhausrisalit und mittigem Erschliessungskorridor. Im ansonsten modernisierten Innern hat sich ein eindrucksvoller fünfteiliger Kreuzgewölbekeller erhalten. Das Haus ist Teil einer Hofanlage, zu der noch ein jüngeres Wohnhaus von 1858 (Bauinventarobjekt BOS921) und eine ältere Scheune (Bauinventarobjekt BOS944) gehören. Der intakt gebliebenen ländlichen Baugruppe kommt ein hoher Situationswert am nordwestlichen Dorfrand zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Pläne für das 1835 erbaute Haus könnten wie diejenigen der Liegenschaften Kirchweg 8 (Kantonales Denkmalschutzobjekt BOS022) und Forellenweg 2 (Bauinventarobjekt BOS907) vom Boswiler Baumeister Johann Keusch stammen [1]. Gemäss mündlicher Überlieferung handelte es sich um den Wohnsitz von Kommandant Josef Keusch (1817-1899) [2]. Auf der Michaeliskarte um 1840 sind neben Haus und Scheune noch keine weiteren Bauten in der näheren Umgebung verzeichnet. Das benachbarte Wohnhaus Niesenbergstrasse 12 (Bauinventarobjekt BOS921) kam erst 1858 hinzu. In jüngerer Zeit wurde das äusserlich intakte Gebäude im Innern eine durchgreifend modernisiert und gegen Norden mit einem Neubau verbunden. |
Beschreibung: | Das massiv gemauerte Gebäude tritt als charakteristischer Biedermeierbau mit dreiachsig gegliederten Fassaden und geradem, nur knapp vorspringendem Satteldach in Erscheinung. Hangseitig besitzt es einen um die Breite des Hauseingangs vorspringenden Treppenhausrisalit. Über der Haustür ist eine Tafel mit dem Baudatum "1835" ins Mauerwerk eingelassen. Die Türeinfassung und die schlichten, gefalzten Rechteckgewände mit kantigen Blockbänken aus Haustein wurden bei der letzten Renovation überarbeitet. Für die spätklassizistisch-biedermeierliche Formensprache kennzeichnend sind die halbkreisförmigen Lüftungsöffnungen ("Lünetten") an den Hauptgiebeln und das Rundbogenfenster im Giebelfeld des Risalits. Im ansonsten modernisierten Hausinnern hat sich ein eindrucksvoller Keller mit fünfteiligem Kreuzgewölbe erhalten, welcher sowohl vom Treppenhaus aus als auch von aussen betreten werden kann. Der Aussenzugang bewahrt eine zweiflüglige Brettertür mit eingeschobenen Gratleisten. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, 4228-23. |
Anmerkungen: | [1] Vergleiche etwa das 1830 von Keusch für Dr. med. Johann Huber, Sohn des Sternenwirts und Gemeindeammanns Johann Josef Huber, errichtete Wohnhaus Kirchweg 8 (Kantonales Denkmalschutzobjekt BOS020). Als Planautor kommt auch Joseph Notter in Frage, von dem sich im Gemeindearchiv von Boswil einige Baupläne - unter anderem der 1839 datierte Plan für einen nicht ausgeführten Schulhausbau - erhalten haben (Fotoarchiv Denkmalpflege). [2] Angaben des Hauseigentümers, gemäss Bauernhausforschung 1992. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Boswil, VIII-8/61. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0488-0490: Brandkataster Gemeinde Boswil 1850-1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31062 |
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