INV-BRI916 Speicher Mühlackerweg 5a, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BRI916
Signatur Archivplan:BRI916
Titel:Speicher Mühlackerweg 5a
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Brittnau
Adresse:Mühlackerweg 5a
Versicherungs-Nr.:53
Parzellen-Nr.:2835
Koordinate E:2638871
Koordinate N:1234400

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Würdigung:Aus dem 18. Jahrhundert stammender, ehemals strohgedeckter Kornspeicher, der als zweigeschossiger Bohlenständerbau mit geknicktem Fusswalmdach und rundum geführter Laube ausgebildet ist. Der nahezu schmucklose Zweckbau hat sich mitsamt der Dachkonstruktion intakt erhalten, wirkt aber durch ein in jüngerer Zeit angebrachtes Schutzdach in der Gesamterscheinung etwas verfremdet.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Angaben der Aargauischen Gebäudeversicherung soll der ursprünglich mit Stroh eingedeckte Speicher 1757 erstellt worden sein [1]. Bis zur kürzlich erfolgten Güteraufteilung war er Bestandteil des nordwestlich gelegenen Bauernhofs Mühlackerweg 5, auf welchen er denn auch mit seiner Eingangsfront ausgerichtet ist. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 ist er als "Speicher von Holz, mit Strohdach", in Besitz von Johannes Glur, verzeichnet [2]. 1894 erhielt der Kleinbau ein Ziegeldach und einen Schopfanbau. 1990 wurde dieser durch den nordöstlich gelegenen Stöckli-Neubau ersetzt.
Seine etwas ungewöhnliche, pagodenartige Gestalt erhielt der Speicher durch ein in jüngerer Zeit angebrachtes umlaufendes Schutzdach, welches die Form des Fusswalms aufnimmt und den Laubengang vor der Witterung schützen soll.
Beschreibung:Der Speicher erhebt sich als zweigeschossiger Ständerbau mit umlaufendem Laubengang, geborgen unter einem leicht geknickten Giebeldach mit stirnseitigen Fusswalmen (das untere umlaufende Schutzdach ist eine Zutat aus jüngerer Zeit). In der Grundanlage und im äusseren Erscheinungsbild weist er grosse Ähnlichkeit mit einem Speicher in Wittwil (Gde. Staffelbach) auf, von dem noch eine alte Fotoaufnahme vorhanden ist (vgl. Bilddokumentation).
Die Basis des hölzernen Gehäuses bildet ein kräftiger eichener Schwellenkranz (teilweise erneuert). Darin eingelassen sind die Eck- und Wandständer, welche von den Bundbalken zusammengehalten und mit liegend eingenuteten Bohlen gefüllt sind. Die Aussteifung des Ständergerüsts erfolgt mittels über Eck verblattetne Kopfhölzern, deren Ausformung eine Datierung des Gebäudes in die Mitte des 18. Jh. erlaubt. Zur Belüftung des oberen Speicherraumes sind die abschliessenden Bohlenfüllungen kielbogenförmig ausgeschnitten. Der rundum geführte Laubengang ruht auf den Vorstössen der Geschossrähme, welche ihrerseits von Bügen gestützt werden. Die Kopfhölzer und Büge wie auch die vorstossenden Balkenköpfe sind in solider Zimmermannsarbeit, ohne jegliche Verzierungen, ausgeführt. Die Sparrenkonstruktion des Daches liegt am Kopfende auf einer von Mantelstüden getragenen Firstpfette auf. Der durch Aufschieblinge gebildete traufseitige Dachvorsprung stützt sich auf eine Flugpfettenkonstruktion ab, welche durch verblattete Kopfhölzer mit den Laubenpfosten verbunden ist.
Die Eingangsfront des Speichergebäudes befindet sich auf der nordwestlichen, der bäuerlichen Liegenschaft Mühlackerweg 5 zugewandten Seite. Der untere, giebelseitige Speichereingang ist mit ziergefasten Türpfosten sehr einfach gehalten. Rückwärtig führt eine ebenso schlichte Aussentreppe hinauf in den Laubengang, von dem aus der obere Speicherraum traufseitig betreten wird. Verdeckt durch eine Klappe, findet sich hier am Türpfosten ein Handloch zur Bedienung eines hölzernen Speicherschlosses, welches allerdings nicht mehr vorhanden ist. Über einen seitlichen Abgang gelangt man in einen ins Gelände eingetieften Keller mit Balkendecke
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Freundliche Auskunft Hedy Däster (gemäss Kurzinventar 1995).
[2] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31626
 

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