INV-BRI943 Speicher Oberliebigen, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Ansichtsbild:	1/2
Identifikation Signatur: INV-BRI943 Signatur Archivplan: BRI943 Titel: Speicher Oberliebigen Bezirk: Zofingen Gemeinde: Brittnau Ortsteil / Weiler / Flurname: Oberliebigen Adresse: Tommenhubelweg 312 Versicherungs-Nr.: 312 Parzellen-Nr.: 1784 Koordinate E: 2636936 Koordinate N: 1232185
Chronologie Entstehungszeitraum: 18th cent. Grundlage Datierung: Schätzung
Typologie Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): Einzelobjekt Nutzung (Stufe 1): Landwirtschaftliche Bauten Nutzungstyp (Stufe 2): Speicher
Dokumentation Würdigung: Vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammender Doppelspeicher mit umlaufendem Laubengang, welcher als zweigeschossiger Bohlenständerbau mit sparsam eingesetzten Zierformen aufgeführt ist. Von besonderem typologischem Interesse ist die vertikale Aufteilung des Gehäuses in zwei nebeneinander liegende, über beide Geschosse sich erstreckenden Speicherhälften. Mit seinem auffälligen Pyramidendach setzt das kleine Gebäude einen wichtigen Akzent am nördlichen Rand der kleinen ländlichen Baugruppe Oberliebigen. Bau- und Nutzungsgeschichte: Der Doppelspeicher gehörte ursprünglich zu den zwei einander gegenüberliegenden bäuerlichen Liegenschaften Vers.-Nr. 310 und 311 in Oberliebigen (auch Tommenhubel genannt). Vermutlich wurde der Speicher noch vor 1775 durch die Familie Riedmann errichtet, welche damals noch in Besitz der beiden Höfe war [1]. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 wird das Gebäude als "Speicher mit 2 Stockwerken von Holz, mit Ziegeldach" aufgeführt. Eigentümer war Johann Jakob Lerch, dem das südwestlich gelegene Bauernhaus Vers.-Nr. 311, damals noch ein Strohdachhaus, gehörte [1]. Anlässlich einer 1985 vorgenommenen Restaurierung mussten die gesamte Dachkonstruktion sowie der Laubenkranz ersetzt werden (vgl. Fotodokumentation). Beschreibung: Der ehemals wohl strohgedeckte Kleinbau mit auffälligem Pyramidendach und rundum geführtem Laubengang steht am nördlichen Eingang des kleinen Weilers Oberliebigen. Er erhebt sich über nahezu quadratischem Grundriss als zweigeschossiger, würfelförmiger Baukörper, welcher senkrecht zur südöstlichen, strassenseitigen Eingangsfront aufgeteilt ist. Hier befinden sich die beiden getrennten Zugänge zu den unteren Speicherräumen. Seitlich führt jeweils eine Aussentreppe hinauf in den Laubengang, wo sich die einander gegenüberliegenden Eingänge in die oberen Speicherräume befinden. Den Unterbau des Gehäuses bilden zwei talseitig auf Sandsteinblöcken ruhende Eichenunterzüge (erneuert) und ein darüber gelegter Schwellenkranz. Darin eingelassen ist das mit liegenden Bohlen aufgefüllte Ständergerüst, welches teils aus Eiche und teils aus Nadelhölzern besteht. Über Eck mit Ständer und Obergeschossrähm verblattete Kopfhölzer tragen zur Aussteifung des Gefüges bei. Als Auflager des Laubenkranzes dienen die Bundbalkenvorstösse, welche ihrerseits auf karniesartig beschnitzte Büge abgestützt sind. Zwischen die mächtigen eichenen Ständer der beiden unteren Speichertüren sind profilierte Sturzhölzer eingespannt. Vermutlich noch aus der Bauzeit des Speichers stammen die mit einem breiten, aufgedoppelten Rahmenwerk versehenen Brettertüren. Den Eingang zum Obergeschoss der südwestlichen Speicherhälfte verschliesst eine Brettertür mit Einschubleisten. Sie bewahrt das originale eiserne Kastenschloss mit Riegel. Im erdgeschossigen Speicherraum befindet sich noch ein grosser Kornkasten, welcher zur Lagerung der verschiedenen Getreidesorten diente (gemäss Kurzinvetnar 1995). Anmerkungen: [1] Zur Geschichte von Oberliebigen vgl. Brack/Buchmüller 1978, S.76. [2] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937. [3] Gemäss Angabe des Eigentümers. Literatur: - Alfred Brack/Kurt Buchmüller, 150 Jahre Sparkasse Mättenwil 1828–1978, Brittnau 1978. Quellen: - Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0913-0916, Brandkataster Gemeinde Brittnau, 1850-1937.
URL for this unit of description
URL:	http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=31800
Social Media
Share