INV-BUS908 Mitteldorfstrasse 43, 1875 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BUS908
Signatur Archivplan:BUS908
Titel:Mitteldorfstrasse 43
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Buchs (AG)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Mitteldorfstrasse 43
Versicherungs-Nr.:161
Parzellen-Nr.:1087
Koordinate E:2647722
Koordinate N:1249006

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1875
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätklassizismus

Dokumentation

Würdigung:Schmuckes Wohnhaus in rein spätklassizistischen Formen, das kurz vor 1875 für Grossrat und Bezirksrichter Gottlieb Gysi erbaut wurde. Das weitgehend intakt erhaltene und aufmerksam gepflegte Gebäude, das durch seine guten Proportionen und den zurückhaltenden Bauschmuck auffällt, bildet ein wertvolles Beispiel ländlicher bürgerlicher Baukultur aus dem 19. Jahrhundert. Obwohl es heute durch Nachbarhäuser und eine Bushaltestelle etwas verdeckt wird, tritt es von der Mitteldorfstrasse und der Poststrasse her gesehen nach wie vor als markanter, ortsbildprägender Bau in Erscheinung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Wohnhaus wurde nach Ausweis seiner Versicherungsnummer kurz vor 1875 erbaut. Bauherr war nach der Überlieferung Grossrat und Bezirksrichter Gottlieb Gysi (1825-1876), der im ersten verfügbaren Brandkatastereintrag von 1875 denn auch als Eigentümer erscheint. Die entsprechende Beschreibung lautete auf ein «Wohnhaus, 2stökig mit 2 Wohnungen u. gew[ölbtem] Keller, von Stein & Rieg, Harte Bedachung» [1]. Von Gysis Erben ging die Liegenschaft 1890 an den Sohn Hermann über, Gründer der Gerberei und späteren Storenstofffabrik.
In den 1980er Jahren wurde das Gebäude fachgerecht renoviert.
Beschreibung:Das Gebäude steht in leicht zurückversetzter Lage an der Mitteldorfstrasse, wo es heute durch verschiedene Nachbarhäuser und eine Bushaltestelle in seiner Wirkung im Strassenraum etwas beeinträchtigt ist. Es handelt sich um ein schmuckes ländliches Bürgerhaus in rein spätklassizistischen Formen, das vor allem durch seine guten Proportionen wirkt. Der verputzte Mauerbau liegt mit seinem zweigeschossigen, kubischen Baukörper unter einem ungebrochenem Satteldach. An der nach Süden zur Strasse gerichteten Vorderfont ist er durch einen giebelbekrönten Mittelrisalit ausgezeichnet, der zwei der vier Fensterachsen dekorativ hervorhebt. Die rechteckigen, gefalzten Fenstergewände aus Sandstein sind im Obergeschoss mit profilierten Gesimsbekrönungen ausgezeichnet und tragen hölzerne Jalousieläden. Überdies ist die Fassade mit einem Hausteinsockel, einem profilierten Gurtgesims sowie einem Zahnschnittfries an der Dachuntersicht geschmückt. Das Dach ist mit alten, einfach verlegten Biberschwanzziegeln eingedeckt.
Die beiden Stirnseiten sind mit je zwei Achsen einfacher Rechteckfenster besetzt. Über die ganze Länge der Rückfront zieht sich eine verschalte Obergeschosslaube, die auf zierbeschnitzten hölzernen Stützen ruht und an der Untersicht mit geschweift ausgesägten Blenden verziert ist. An der Ostseite ist ein zweigeschossiger Abortrisalit in die Laube einbezogen. Der Hauseingang liegt ebenfalls an der Gebäuderückseite mittig unter der Laube und wird von einem Rechteckgewände gerahmt. Die hübsche Haustür mit Gusseisengittern und Messingbeschlägen datiert aus der Bauzeit. Die innere Erschliessung erfolgt auf der Rückseite über einen mittigen Stichgang mit Treppe ins Obergeschoss. (Hausinneres nicht gesehen.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- Gemeinde Buchs, Inventar der geschützten Kulturobjekte, 2018, Inv.-Nr. 151.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau: ZwA 1936.0001/0200-0202; CA.0001/0009-0010, Brandkataster Gemeinde Buchs, 1805-1847, 1875-1938. Zu Gottlieb Gysi vgl. Max Byland, Die Gemeinde Buchs. Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde, Buchs 1982, S. 114f.
Literatur:- Markus Widmer-Dean / Raoul Richner, Dorf und Gemeinde Buchs, Buchs 2010, S. 199.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau: ZwA 1936.0001/0200-0202; CA.0001/0009-0010, Brandkataster Gemeinde Buchs, 1805-1847, 1875-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Denkmalschutzakten, Stellungnahme 1988.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32412
 

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