Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Gasthaus, Gasthof |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Spätbarock |
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Dokumentation |
Würdigung: | Gasthof zum Hirschen, um 1800 als zweigeschossiger Mauerbau auf ebenerdigem Keller mit spätbarocken Stichbogenfenstern errichtet und um 1850 aufgestockt. Die Aufstockung im spätklassizistischen Stil prägt sein heutiges markantes Erscheinungsbild. Aufgrund seiner prominenten Lage im Dorfzentrum und seines weitgehend intakten Äusseren mit der schmucken Fassadengestaltung kommt ihm eine grosse Bedeutung für das Ortsbild zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der spätbarocke Kernbau des Gasthofes zum Hirschen wurde um 1800 errichtet. Den unterschiedlichen Formen der Fenstergewände nach zu urteilen, hat im mittleren 19. Jh. eine Aufstockung um ein Geschoss stattgefunden. Im ersten erhaltenen Brandkatastereintrag von 1850 wird das Gebäude bereits als dreigeschossig beschrieben. Zudem werden gewölbte Keller und Tremkeller sowie ein zugehöriger Schopf aus Holz mit Schweineställen erwähnt. Im frühen 20. Jh. beherbergte die Gastwirtschaft auch ein Tanzlokal. Der rückwärtige Anbau unter der abgeschleppten östlichen Dachfläche ist eine jüngere Ergänzung. |
Beschreibung: | Das Gasthaus zum Hirschen befindet sich im Zentrum von Bünzen auf der Ostseite der Dorfstrasse, zu welcher es traufständig ausgerichtet ist, und tritt im Ortsbild prominent in Erscheinung. Vor der Nordseite des Gasthofes steht ein reliefiertes Prankenkreuz von 1691 (kantonales Denkmalschutzobjekt BZE005). Der dreigeschossige, verputzte Mauerbau erhebt sich über einem hohen rustizierten Kellersockel und trägt ein knappes Satteldach, das über einem Kniestock ansetzt und als Pfettenrafendach konstruiert ist. Die strassenseitige Trauffassade weist einen Quergiebel mit Satteldach auf. Sie besitzt fünf axialsymmetrisch angeordnete Fensterachsen; die beiden Giebelseiten zeigen deren je vier. Während die beiden unteren Geschosse über spätbarocke Stichbogenfenster verfügen, weisen das zweite Obergeschoss und das Dachgeschoss, welche Mitte des 19. Jh. hinzugefügt wurden, schlichte spätklassizistische Rechteckfenster auf. Alle Fenster sind mit grünen Jalouiseläden ausgestattet. Das Gebäudeinnere ist über einen ebenerdigen Eingang mit profiliertem Rechteckgewände aus Muschelkalkstein und bekrönender Verdachung an der Westfassade erschlossen. Oberhalb des Eingangs ist das Wirtshausschild mit einem volutenverzierten Ausleger und einem goldenen Hirsch angebracht. Ein zweiter Hauszugang mit erneuertem Stichbogengewände, profilierter Verdachung und vorgelagerter zweiläufiger Treppe befindet sich an der südlichen Giebelseite. Über diesem wurde im zweiten Obergeschoss nachträglich ein Balkon auf schmiedeeisernen, volutenverzierten Konsolen und ebensolchem Brüstungsgeländer angebracht. Zwischen dem zweiten Obergeschoss und dem Kniestock verläuft ein schmales Gurtgesims. In den Giebelfeldern der beiden Stirnseiten befinden sich breite Lünettenfenster. Das Hausinnere ist modernisiert. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung, Einzelobjekt 1.0.4, Erhaltungsziel A. |
Literatur: | - Bünzen – ein Blick zurück. Gemeinde Bünzen (Hrsg.), Wohlen 2000, o. S. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0492–0494, Brandkataster Gemeinde Bünzen, 1850–1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32502 |
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