INV-DIW903 Vordere Eglezen 72, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-DIW903
Signatur Archivplan:DIW903
Titel:Vordere Eglezen 72
Bezirk:Muri
Gemeinde:Dietwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Vordereglezen
Adresse:Vordereglezen
Versicherungs-Nr.:72
Parzellen-Nr.:225
Koordinate E:2671699
Koordinate N:1222528
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2671699&y=1222528

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schätzung, Inschrift (Buffet in der Stube) von 1824

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:"IAST 1824 FRVI" Buffet in der Stube, "1867" (Giebel)
Würdigung:Reizvoll über dem Tal gelegenes Freiämterhaus mit unverkleidet belassenen Flecklingwänden und ungewöhnlich gestaltetem talseitigem Hauseingang an der östlichen Traufseite. Das Innere birgt ein intarsiertes Stubenbuffet von 1824 und eine gestemmte Stubentür mit barocken Schmiedeisenbändern.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Aufgrund seines äusseren Erscheinungsbildes könnte das Gebäude aus dem späten 18. oder frühen 19. Jh. stammen. Das intarsierte Stubenbuffet des Hauses nennt mit "1824" möglicherweise das Bau- bzw. Erneuerungsjahr des Hauses und mit "IA ST und MAR FR VI" dessen Bewohner Jakob Steiner und Maria Villiger. 1850 wird Josef Steiner, Zimmermann, im Brandkataster als Eigentümer des "zweistöckigen Wohnhauses mit Tremkellern nebst Anbau mit Trotte, Rölle samt Schweineställen" aufgeführt. Die Hofanlage verfügte über weitere Bauten, so eine Scheune und ein Waschhaus mit Brennerei und Dörrofen. Die an der Giebelverschalung des Wohnhauses angebrachte Jahrzahl 1867 bezieht sich auf einen noch unbekannten Ausbauschritt.
Beschreibung:Der zweigeschossige, giebelständig zur schmalen Fahrstrasse orientierte Ständerbau ist über einem verputztem Bruchsteinmauersockel und einem Eichenschwellenkranz errichtet worden und unverkleidet geblieben. Das steile, bis zur Mittelpfette mit Aufschieblingen versehene Sparrendach weist kleine Gehrschilder auf. Während die Giebelfassaden über sämtlichen Geschossen typische, auf beschnitzten Bügen ruhende Klebdächer zeigen, ist die Ausgestaltung der östlichen Trauffassade eher ungewöhnlich. Der Wohnteil ist im Obergeschoss um die Breite der Aussentreppe vorgezogen und ruht auf einen Bug und einer gebauchten Säule. Im Erdgeschoss schliesst das Esszimmer bündig mit dem Obergeschoss. Dass es sich dabei nicht um einen späteren Ausbau handelt, bestätigt die an der nördlichen Giebelwand durchlaufende Eichenschwelle.
Die Erschliessung des Gebäudes erfolgt nach dem üblichen Schema über einen an den Traufseiten zu betretenden, durchgehenden Mittelgang mit Treppen ins Obergeschoss und in den Trämkeller. Stube und Nebenstube nehmen die Südfront ein, während Esszimmer, Küche und Kammer an der Nordseite liegen. Dort wurde nachträglich ein Bad eingebaut und Fensteröffnungen geschaffen.
Die Ausstattung der Stube besteht aus einem intarsierten Buffet aus Nussbaumholz mit der Jahrzahl "1824" und den Initialen der Auftraggeber. Die Kachelöfen in Stube und Esszimmer datieren aus der Zeit um 1900.
Ein Teil der historischen Befensterung im Estrichgeschoss ist in situ erhalten. Sie besteht aus bleiverglasten Fenstern aus Rund- und Wabenscheiben mit Schiebeflügeln und stellt eine besondere Seltenheit dar.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, Brandkataster, CA.0001/0499-501, 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar VIII - 11,44.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32820
 

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