INV-DOT909 Alte Mühle, 1811 (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-DOT909
Signatur Archivplan:DOT909
Titel:Alte Mühle
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Dottikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Vorderdorf
Adresse:Bahnhofstrasse 14
Versicherungs-Nr.:123
Parzellen-Nr.:988
Koordinate E:2660547
Koordinate N:1248227

Chronologie

Entstehungszeitraum:1811

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Mühle

Dokumentation

Inschriften:"1811" (Eingang zum früheren Mahlraum), "H F" (Eingang zum Wohnteil)
Würdigung:Die stattliche Mühle wurde 1811 von H. Fischer an einem von der Bünz abgeleiteten Kanal erbaut. In Ihrer Gesamterscheinung erinnert sie an die Tieffurtmühle von 1801 (kantonales Denkmalschutzobjekt DOT001). Charakteristisch sind der dreigeschossig aufragende Baukörper, das Gehrschilddach mit vierfach geknickter Giebelverschalung und die beiden im überhohen Erdgeschoss zentral angelegten stichbogigen Hauseingänge, deren Scheitelsteine auf das Baujahr und auf die ursprüngliche Funktion als Mühle verweisen. Die Mühle ist sowohl für das Ortsbild als auch für die lokale Gewerbegeschichte bedeutend.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Getreidemühle am rechten Binzufer entstand 1811 im Auftrag von H. Fischer. Zur Mühle gehörte eine Stallscheune auf der gegenüberliegenden Strassenseite, am Standort des heutigen Gemeindehauses. Für den Antrieb des Mühlerads wurde von der Bünz ein Kanal abgezweigt, der bis zur Bachkorrektur 1927 bestand. Damals wurden die Stallscheune abgebrochen, der Mühlebetrieb eingestellt und im Mahlraum ein Ladenlokal mit einem neu ausgebrochenen Schaufenster eingerichtet. Seither erfuhr die Mühle innen und aussen verschiedene Veränderungen, wobei optisch vor allem die Dachlukarnen aus den 1970er-Jahren und der Anbau unter Pultdach an der Nordwestseite ins Gewicht fallen.
Beschreibung:Das mächtige Mühlengebäude aus verputztem Bruchsteinmauerwerk steht auf quadratnaher Grundfläche und umfasst drei Vollgeschosse sowie zwei Dachgeschosse. Ecklisenen rahmen und zahlreiche gleichmässig gesetzte Fensterachsen gliedern den Baukörper. Das Erdgeschoss ist in seiner nordöstlichen Haushälfte als Kellerraum nur mit Lüftungsöffnungen ausgebildet, während sich der Mahlraum in der südwestlichen Haushälfte befand, dort wo heute das Ladenlokal eingebaut ist. Zur Hauptverkehrsarchse hin sind die beiden stichbogigen Hauseingänge mit profilierten Türgewänden und Scheitelsteinen angelegt. Der linke Eingang führte ehemals in den Mahlraum und ist mit dem Baujahr "1811" sowie mit einem Mühlenrad geschmückt; der rechte führt in den Wohnungsteil des Hauses und trägt das Wappen der Familie Fischer sowie die Initialen des Bauherrn "H F". Dieser Eingang öffnet auf einen Stichgang mit Treppe zu den Obergeschossen und Zugang zu den Gewölbekellern in der nordöstlichen Haushälfte. Die beiden Obergeschosse sind mit gefalzten Rechteckfenstern ausgestattet. Auf der nordöstlichen Giebelseite ist das mittlere Fenster des unteren Dachgeschosses als ehemalige Aufzugsöffnung erkennbar. Das mächtige Gehrschilddach mit vierfach geknickter Giebelverschalung ist in seiner Wirkung durch die zahlreichen, zum Teil überdimensionierten Dachausbauten und Einschnitte zwar etwas beeinträchtigt; die Gesamterscheinung der Mühle ist jedoch nach wie vor intakt und prägt das Ortsbild wesentlich.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Peter Felder, Die Kunstdenkmäler des des Kantons Aargau, Bd. 4, Basel 1967, S. 187.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Dottikon III-5/11.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32964
 

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