INV-DOT914 Alte Hägglingerstrasse 17, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-DOT914
Signatur Archivplan:DOT914
Titel:Alte Hägglingerstrasse 17
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Dottikon
Adresse:Alte Hägglingerstrasse 17
Versicherungs-Nr.:54
Parzellen-Nr.:335
Koordinate E:2660343
Koordinate N:1248764

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schätzung, Landkarte

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Weitgehend intaktes Mittertennhaus wohl aus der Zeit um 1800 mit gut erhaltener Nahumgebung an ortsbaulich markanter Strassenverzweigung. Der hinsichtlich der Typologie bemerkenswerte einraumtiefe Grundriss des giebelbetonten Wohnteils und bauzeitliche Details wie das Tenntor mit Holznägeln oder die auf zierbeschnitzten Bügen ruhende Giebellaube machen das Haus zu einem wichtigen Zeugen der ländlichen Baukultur und insbesondere kleinbäuerlicher Wohnverhältnisse des frühen 19. Jahrhunderts.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Aufgrund der Bauweise und handwerklichen Ausführung könnte der bäuerliche Vielzweckbau um 1800 entstanden sein [1]. Die bescheidenen Raumverhältnisse der Wohnung lassen auf eine kleinbäuerliche Bauherrschaft schliessen. Im 20. Jh. erfuhr der Ökonomieteil eine Umnutzung, indem im hinteren Bereich des Tenns ein Bad mit WC eingebaut und der Stall als Werkstatt eingerichtet wurde. Weiterer Wohnraum wurde durch den Ausbau des Estrichs geschaffen.
Beschreibung:Der im Winkel zwischen der Alten Hägglingerstrasse und der Rothenbühlstrasse stehende Vielzweckbau setzt sich aus einem giebelbetonten, nach Süden orientierten Wohnteil und eine mit dem Tenntor und dem Stall nach Osten ausgerichtete Ökonomie zusammen. Konstruktiv handelt es sich um einen Mischbau: Die Süd- und Ostseite bestehen als vor der Witterung besser geschützte Fassaden aus Ständerwerk, das auf einem Sockel aus Muschelkalksteinplatten fusst und mit Holzschindeln verrandet ist. Die nördliche Giebelmauer bis zur Traufe und die der Witterung am stärksten ausgesetzte Westfassade bestehen ganz aus verputztem Mauerwerk. Auf der Ostseite ist die Heubühne mit einer vertikalen Verbretterung versehen, während die Stallfront vermutlich Anfang 20. Jh. aufgemauert wurde. Das Haus wird über die ganze Länge von einem zeittypisch geknickten Satteldach überzogen, das als Sparrendach mit Aufschieblingen auf einem stehenden Stuhl konstruiert und intakt erhalten ist. Nach Süden ist das Dach mit einem Gehrschild abgewalmt.
Der Wohnhteil ist einraumtief konzipiert: Die Küche, Stube und Nebenstube sind nebeneinander aufgereiht, und der Eingang erfolgt nicht, wie beim Mittertennhaus üblich, von der Trauf-, sondern von der Giebelseite her und führt direkt in die Küche. Damit besitzt das Haus gewissermassen zwei Hauptfassaden: Die östliche Traufseite mit dem bauzeitlichen Tenntor samt Holznägeln und die südliche Giebelseite mit dem vierachsigen Wohnteil. Diese Seite ist mit einer Giebellaube auf zierbeschnitzten Bügen ausgestattet und wird vom Gehrschild des abgewalmten Dachs beschirmt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Auf der Michaeliskarte von 1840 ist das Gebäude möglicherweise irrtümlich nicht eingezeichnet.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Dottikon III-5/18.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32994
 

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