Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1828 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Hauseingang) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | "FW 1828" (Hauseingang) |
Würdigung: | In einer hübschen Hofsituation am Dorfrand gelegenes Grossbauernhaus von 1828, das sein äusseres Erscheinungsbild und wertvolle Teile der Innenausstattung bewahrt hat. Der stattliche Mauerbau mit ursprünglich schon mit ziegelgedecktem Teilwalmdach bezeugt eine regionale Hausform, welche in der Nachfolge der ehemals in Dürrenäsch verbreiteten strohgedeckten Holzhäuser steht. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Inschrift am Eingangsportal wurde das Haus 1828 für Friedrich Walti erbaut. Im ersten Brandkatastereintrag von 1829 ist es noch als "unausgebautes Wohngebäude mit Bescheuerung, von Stein und Holz, mit Ziegeldach" verzeichnet [1]. Bis heute verblieb die Liegenschaft in den Händen der Familie Walti, welche nach wie vor in der Landwirtschaft tätig ist. Im Zuge betrieblicher Anpassungen wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jh. verschiedene bauliche Erweiterungen am Scheunentrakt vorgenommen und auf der Rückseite des Wohnteils ein moderner zweigeschossiger Anbau erstellt (jüngere Anbauten nicht Teil des Schutzumfangs) [2]. |
Beschreibung: | Der grossvolumige Baukörper ist mit stirnseitiger Ausrichtung auf die Leutwilerstrasse, jedoch erheblich von ihr zurückversetzt, ins leicht ansteigende Gelände gestellt. Die Konstellation mit massivem Wohnteil und in Mischbauweise aus Stein und Holz errichtetem Scheunentrakt mit vorgezogener Stirnmauer entspricht der im früheren 19. Jh. in der Region verbreiteten grossbäuerlichen Bauweise. Unter dem ausladenden Teilwalmdach mit vollkommen geschlossenen Dachflächen und Doppeleindeckung mit Biberschwanzziegeln sind Wohnteil, Tenn, Stall und Futtertenn zu einem Mittertennhaus angeordnet. Der talseitig ausgerichtete Wohnteil erhebt sich als zweigeschossiger verputzter Mauerbau über einem mit Kalksteinplatten verkleideten Kellersockel. Die nach Südosten blickende Hauptfassade ist in klassizistischer Manier straff gegliedert und mit Rechteckfenstern besetzt, während die Stirnseite zweiachsig in Erscheinung tritt. Die Tür- und Fenstergewände wie auch die Freitreppe bestehen aus sorgfältig behauenem Muschelkalk. Der mit einer profilierten Verdachung versehene Türsturz trägt einen Schlussstein mit der Jahreszahl 1828 und den Initialen "FW" des Bauherrn Friedrich Walti. Das Hausinnere zeigt ein für diese Hausform gängiges Grundrissmuster. Durch die Haustür betritt man einen längs dem Tenn durchlaufenden Flur mit rückseitiger Treppe ins Obergeschoss und Abgang in den Gewölbekeller. Die südöstliche Schauseite des Wohnteils nehmen die Hauptwohnräume Stube und Nebenstube ein, während sich im rückwärtigen Bereich die Küche und eine zusätzliche Kammer befinden. Das Erdgeschoss bewahrt Teile der ursprünglichen Ausstattung wie den Kalksteinplattenboden im Gang; Sichtbalkendecken, einfache Brettertäfer, Füllungstüren und eingebaute Wandkästen aus Tannenholz in den Wohnräumen. Das Herzstück der Stube bildet der grosse grüne Kachelofen mit zweistufiger Sitzkunst. Dieser zeigt am Zierfries die für Aarauer Hafnerprodukte typischen Vasen-Girlanden-Motive mit Sinnsprüchen, wie sie dem bekannten Ofenmaler Johann Heinrich Egli (1776-1852) zuzuschreiben sind [3]. Ein zweiter, wohl ebenfalls aus der Bauzeit stammender blauer Sitzofen mit hellblauen Kacheln befindet sich in der Kammer hinter der Küche. Er wird über einen Steinplattenherd mit originaler Feuerwand beheizt, während die Einfeuerung des Stubenofens von einem eisernen Sparherd mit Aschendole aus erfolgt. Das Obergeschoss ist unter Veränderung der Raumaufteilung modernisiert (Hausinneres gemäss Kurzinventar von 1991). Das am nordöstlichen Dorfrand gelegene landwirtschaftliche Gehöft umfasst nebst dem historischen Bauernhaus noch diverse Nebenbauten, welche die betriebliche Entwicklung dokumentieren (nicht Teil des Schutzumfangs). Mit dem südlich vorgelagerten Bauerngarten und dem Hofplatz mit Brunnen ergibt sich eine intakte Hofsituation von erheblicher Ausstrahlung. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0069: Brandkataster Dürrenäsch 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0234-0237: Brandkataster Dürrenäsch 1850-1938. [2] Hinweise Kurzinventar 1991; Baugesuchsakten Gemeindearchiv Dürrenäsch. [3] Zum Aarauer Hafnergewerbe und zu Ofenmaler Johann Heinrich Egli vgl. Räber 2002, S. 198-202. |
Literatur: | - Samuel Hochstrasser-Humbel, Dürrenäsch, Menziken 1980. - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, BA.05.0069: Brandkataster Dürrenäsch 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0234-0237: Brandkataster Dürrenäsch 1850-1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33246 |
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