INV-UND911 Mühlenscheune Tiefenwaag, 18. Jh. (ca.) (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-UND911
Signatur Archivplan:UND911
Titel:Mühlenscheune Tiefenwaag
Bezirk:Baden
Gemeinde:Ehrendingen
Ehem. Gemeinde:Unterehrendingen (bis 31.12.2005)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Tiefenwaag
Adresse:Tiefenwaag 8
Versicherungs-Nr.:1062
Parzellen-Nr.:3037
Koordinate E:2668258
Koordinate N:1262187
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2668258&y=1262187

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Mühlenscheune

Dokumentation

Würdigung:Wuchtiger und hoch aufragender Fachwerkbau, der wohl im 18. Jahrhundert als Scheune zur Mühle in der Tiefenwaag errichtet wurde. Durch seine Lage bildet der markante Baukörper mit ausladendem Krüppelwalmdach von Osten her den Auftakt des Mühlebezirks. Nach dem Abbruch des Mühlegebäudes und seinem anschliessenden Neuaufbau in Form einer Rekonstruktion in den Jahren 1980/81 stellt die ehemalige Mühlescheune heute den wichtigsten in seiner Substanz erhaltenen Zeugen der seit dem Mittelalters bezeugten Mühle in der Tiefenwaag dar.
Bau- und Nutzungsgeschichte:1278 erstmals urkundlich zu fassen, wurde die Mühle in der Tiefenwaag 1591 neu aufgebaut und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach verändert [1]. Die Mühlescheune dürfte nach ihren Bauformen auf das 18. Jh. zurückgehen [1]. Im Gegensatz zum Hauptgebäude der Waagmühle und den nördlich benachbarten Nebenbauten, die 1980/81 allesamt abgebrochen und unter teilweiser Rekonstruktion des äusseren Erscheinungsbildes neu aufgerichtet wurden, erfuhr die ehemalige Mühlescheune im selben Zusammenhang in denselben Jahren nur eine Renovation und blieb damit als einziger authentischer Bestandteil der Baugruppe weitgehend in ihrer originalen baulichen Substanz erhalten [2].
Beschreibung:Als markanter Querriegel bildet die Mühlenscheune an der Zufahrtsstrasse von Osten den Auftakt zum Mühlenbezirk in der Tiefenwaag, während sie mit ihrer Giebelfassade auch eine Fernwirkung von der anderen Talseite her entfaltet. Das mächtige, über einem niedrigen Mauersockel in Sichtfachwerk errichtete Ökonomiegebäude liegt unter einem ausladenden, geknickten Satteldach, das auf der Südseite einen Halbwalm besitzt. Das mittige, von beiden Traufseiten über breite Einfahrten zugängliche Tenn wird von zwei spiegelbildlich angelegten Ställen flankiert. Über den in verputztem Bruchsteinmauerwerk erstellten Stallwänden, deren unterschiedliche Höhe den Gegebenheiten des Terrains folgt, setzen die hoch aufragenden Fachwerkwände auf. Diese sind an den beiden Traufseiten im Bereich über den Tenntoren wie auch in den Zwickeln des südlichen Giebelfelds dekorativ mit Rautenmustern gestaltet. In den übrigen Bereichen bilden Pfosten, Riegel und Streben dagegen ein enges, konstruktiv bedingtes Gefüge. Von den beiden breitgelagerten Stirnfronten ist jene nach Süden zweizonig mit Öffnungen in Gefachgrösse besetzt, welche Belichtung und Belüftung der Heubühne sicherstellen. Die Gefachfüllungen bestanden ehemals aus Bruchsteinmaterial; bei der Renovation von 1981 wurden sie mehrheitlich durch Backsteine ersetzt [3].
Anmerkungen:[1] Zur Baugruppe der Waagmühle vgl. Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 160-162; Huwyler 1960.
[2] Vgl. allg. Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 162.
[3] Angaben gemäss Bauernhausforschung 1989.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 160-162 (zur Waagmühle), S. 162 (zur Mühlescheune).
- Josef Huwyler, Geschichte der Waagmühle bei Unterehrendingen, in: Badener Neujahrsblätter, 1960, S. 54-71.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Unterehrendingen II-22/13.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33600
 

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