Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1846 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Biedermeier |
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Dokumentation |
Würdigung: | Als "Apothekerhaus" bekanntes stattliches Wohngebäude, das 1846 als Bauernhaus mit angebautem Scheunentrakt entstanden ist. Der heute noch bestehende, grosszügig dimensionierte Wohnteil ist ein spätklassizistisch-biedermeierlicher Mauerbau mit streng gegliederter achtachsiger Eingangsfront sowie Rundbogenfenstern und Lünetten im Giebelfeld. Das Haus ist mit dem vorgelagerten Garten prägender Bestandteil einer platzartigen Strassenerweiterung südlich des Synagogenbezirks. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde das Haus 1846 anstelle eines ebenfalls schon steinernen Vorgängerbaus neu erstellt. Bauherr war Gustav Dreifuss, welcher die Liegenschaft kurz zuvor erworben hatte [1]. 1890 gelangte das Gebäude in die Hände des Apothekers Adolf Meyer, woran der heute noch geläufige Beiname „Apothekerhaus“ erinnert. 1914 wird im Brandkataster der Arzt Josef Weibel als Besitzer aufgeführt. Dieser hat an der Eingangstür ein Eisengitter mit seinen Initialen "JW" angebracht. |
Beschreibung: | Das Gebäude erhebt sich als zweigeschossiger, traufständig zur Strasse ausgerichteter Mauerbau unter geradem, nur knapp vorspringendem Satteldach (Rafenkonstruktion mit liegenden Stuhljochen und Firstsäulen). Regelmässig angelegte Fensterachsen verleihen dem Baukörper ein zeittypisch strenges Erscheinungsbild, welches durch eine jüngere Putzgliederung im Eck- und Giebelbereich etwas aufgelockert wird. Die strassenseitige Hauptfront zeigt acht Achsen mit rechteckigen steingerahmten Fensteröffnungen. In der dritten westlichen Achse liegt der Hauseingang, der von einer wulstig profilierten Verdachung bekrönt wird. Der aus dem frühen 20. Jh. stammende Türflügel zeigt am Fenstergitter die Initialen "JW" (= Josef Weibel) auf. Die dreiachsig ausgebildete nordöstliche Stirnfront ist im Giebelfeld mit einem rundbogigen Zwillingsfenster und mit drei halbrunden Lüftungsöffnungen (Lünetten), charakteristischen biedermeierlichen Motiven, besetzt. Auf der Hausrückseite schliessen eine Laube und ein vermutlich jüngerer Vorbau mit einem Eingang an. Das Hausinnere ist über einen quer zum First durchlaufenden Flur erschlossen. Im Erdgeschoss waren früher die Räume der Arztpraxis eingerichtet, während das Obergeschoss die Arztwohnung enthielt. An historischer Ausstattung ist im Parterre eine Gipsdecke mit floral verziertem Mittelfeld erhalten. Der Eingang zum ehemaligen Ankleideraum am Ende des Ganges bewahrt noch das originale zweiflüglige Türblatt mit Oblichtern. Im Dachgeschoss sind zwei schlichte, durch dünne Fachwerkwände abgetrennte Kammern eingerichtet, welche als Unterkünfte für die Hausangestellten dienten. Quer zur Firstrichtung des Hauses erstrecken sich ein Träm- und ein Gewölbekeller mit einstmals getrennten Eingängen an der Hausrückseite. Heute führt ein Innenabgang in einen schmalen Gang, welcher die beiden Kellerräume miteinander verbindet. Nördlich und östlich des Hauses erstreckt sich eine gepflegte Gartenanlage mit eiserner Umfriedung. Der südwestlich an den Wohnteil anschliessende ehemalige Scheunentrakt ist vor längerer Zeit schon durch einen Wohntrakt in zeitgemässer Architektursprache ersetzt worden. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Vgl. Weibel 1995, S. 353; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937. |
Literatur: | - Karl Weibel, Wohnhäuser, Stockwerke und Nebengebäude in Endingen, Endingen 1995. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33756 |
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