Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 17th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | END909, END910 |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Reihenhaus, Zeilenbebauung |
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Dokumentation |
Würdigung: | Westlich an das ehemalige Gasthaus "Hirschen" (Bauinventarobjekt END910) anschliessender stattlicher Mauerbau, welcher Teil einer markanten Häuserzeile aus dem 17. Jahrhundert im historischen Ortskern von Endingen ist. Der dreigeschossig aufragende Gebäudekomplex, welcher früher als Zeichen herrschaftlichen Bauens mit Treppengiebeln ausgestattet war, lässt auf eine vermögende Eigentümerschaft schliessen. Im ländlichen Umfeld des Surbtals nimmt die Häuserzeile eine eindrückliche Sonderstellung ein. Ihr Entstehen liegt wohl in der Standortgunst an der alten Durchgangsstrasse zum Messeflecken Zurzach begründet. Als bemerkenswerte bauzeitliche Ausstattung sind im Innern zwei steinerne Fenstersäulen erhalten |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | An der alten Durchgangsstrasse zum Messeflecken Zurzach, der heutigen Hirschengasse, entstand vermutlich in der zweiten Hälfte des 17. Jh. eine fünfgliedrige traufständige Häuserzeile städtischen Zuschnitts, für die es im ganzen Surbtal keinerlei Vergleichsbeispiele gibt. Von den drei östlichen, heute noch erhaltenen Bestandteilen wurde das mittlere Gebäude Hirschengasse 3, das ehemalige Gasthaus "Hirschen", um 1670 als erstes errichtet (Bauinventarobjekt END910). Nur wenig später wurden die beiden Nachbargebäude Hirschengasse 1 (Bauinventarobjekt END909) und Hirschengasse 5 (Bauinventarobjekt END911) angefügt. Das äussere Erscheinungsbild der Häuserzeile prägten einst markante Treppengiebel, welche auf einer Fotoaufnahme um 1890 noch sichtbar sind (vgl. Bilddokumentation). Die westlich an das Gasthaus "Hirschen" angebaute Liegenschaft Hirschengasse 5 dürfte aus der Zeit um 1700 stammen [1]. Im ersten Brandkataster von 1805 sind Jakob Bollag und Samuel Guggenheim als Eigentümer eines dreistöckigen gemauerten Hauses mit Ziegeldach eingetragen [2]. Damals schon dürfte das Gebäude zwei geschossweise aufgeteilte Wohnungen umfasst haben. Spätestens seit Mitte des 19. Jh. muss auch das "Hintergebäude" als zweigeschossiger Quergiebelanbau aus Fachwerk bestanden haben. 1915 wird dieses als Magazin der Landwirtschaftlichen Genossenschaft aufgeführt. In den letzten Jahrzehnten hat man am Hauptgebäude wie auch am Annexbau verschiedene Umbauten und Modernisierungen vorgenommen. |
Beschreibung: | Das Haus Hirschengasse 5 schliesst westlich an den ehemaligen Gasthof "Hirschen" (Bauinventarobjekt END910) an. Der dreigeschossige Mauerbau ruht unter einem ein steilen, geknickten Satteldach, dem ursprünglich Treppengiebel aufgesetzt waren. Die strassenseitige Vorderfront bewahrt das originale Fassadenbild mit grossformatigen Einzelfenstern und einem durchlaufenden Gurtgesims im ersten Obergeschoss, welches wohl seit jeher die prominenten Wohnräume enthielt. Im Sinne einer funktionsbetonten Fassadengestaltung sind die Lichter im zweiten Obergeschoss deutlich kleiner dimensioniert. Auf der Strassenseite führt eine Treppe mit schmiedeisernem Geländer zum leicht erhöhten Hauseingang, welcher mit einem rechteckigen Gewände und einem neuen Türflügel ausgestattet ist. Das erheblich umgebaute Innere bewahrt im Parterre und im ersten Obergeschoss der östlichen Haushälfte zwei identische, mit breiten Fasen ausgestattete Fenstersäulen. Neben dem Hauseingang führt ein halb eingetieftes Rundbogenportal in den Gewölbekeller, welcher fast den gesamten Hausgrundriss einnimmt. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Eine im stärker umgebauten Nachbarhaus Hirschengasse 7 gefundene Steinsäule von 1707 könnte auf ein gemeinsames Erstellungsdatum der beiden Zeilenabschnitte Hirschengasse 5 und Hirschengasse 7 im frühen 18. Jh. hindeuten. [2] Vgl. Weibel 1995, S. 243-248; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937. |
Literatur: | - Karl Weibel, Endingen, Bilder aus vergangener Zeit, Endingen 1991. - Karl Weibel, Wohnhäuser, Stockwerke und Nebengebäude in Endingen, Endingen 1995. - Karl Weibel, Endingen 798-1998, Geschichte einer Gemeinde, Endingen 1999. - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 149. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: DOK-END839.003 Hirschengasse 5, Haus (= END911), 17. Jh. (Dossier (Dokumentationsobjekte))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33798 |
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