Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1828 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schmiede |
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Dokumentation |
Würdigung: | Äusserlich intaktes Wohnhaus mit ehemaliger Schmiedewerkstatt, das 1828 an der Stelle eines Vorgängerbaus errichtet wurde. Der ländliche Gewerbebau befindet sich in verkehrsgünstiger Lage an der alten Durchgangsstrasse, unmittelbar bei der unteren Surbbrücke (Bauinventarobjekt END901). Für Schmieden charakteristisch ist der wettergeschützte offene Werkplatz im Parterre, welcher vom vorkragenden, auf kräftige Eichensäulen abgestützten Obergeschoss überragt wird. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Anlage des Gebäudes leicht unterhalb des Strassenniveaus verweist auf eine ältere Bebauung an der bis zur Erstellung der ersten Brücke 1779 an dieser Stelle bestehenden Furt [1]. Gemäss dem ersten Brandkataster von 1805 handelte es sich bei diesem Vorgängerbau um eine zweistöckige hölzerne Hufschmiede, welche sich in den Händen von Moritz Keller befand. 1828 wurde das bestehende Gebäude, ein "Wohnhaus mit gewölbtem Keller und Schmiede, von Stein und Fachwerk, mit Ziegeldach", errichtet [2]. Zur Liegenschaft gehörte früher noch eine hölzerne Scheune ebenfalls mit Ziegeldach. 1876 ist Johann Baptist Keller und 1907 sein Sohn Jean Keller, Postpferdehalter, als Eigentümer der Schmiede verzeichnet. Für den Betrieb der Surbtaler Postkutsche im 19. und frühen 20. Jh. kam der Schmiede von Oberendingen also eine wesentliche Bedeutung zu. |
Beschreibung: | Die Alte Schmiede erhebt sich als zweigeschossiger giebelständiger Baukörper mit steilem, geknicktem Satteldach und stirnseitigem Vordach. Die Dachfläche ist leicht asymmetrisch ausgebildet, da sie auf der Ostseite schützend über die Eingangslaube herabgezogen ist. Das Obergeschoss mit den Wohnräumen ragt strassenseitig auf zwei wuchtigen gedrechselten Eichensäulen über das Parterre vor und beschirmt einen offenen, den Schmiedearbeiten dienenden Werkplatz. Das Sockelgeschoss mit der Werkstatt besteht aus massivem Mauerwerk, während das Obergeschoss als verputztes Fachwerk aufgeführt ist. Die Fassaden sind mit regelmässigen, aber nicht streng axial angeordneten Einzelfenstern mit hölzernen Rechteckgewänden besetzt. Vom offenen Werkplatz führt ein ebenerdiger stirnseitiger Eingang in die ehemalige Werkstatt, wo heute ein Atelier eingerichtet ist. Eine einläufige Holztreppe auf der östlichen Traufseite erschliesst die Wohnung im Obergeschoss. Das im Laufe der Zeit weitgehend modernisierte Innere birgt in der Stube noch einen hellblauen Biedermeier-Kachelofen mit weissem Kranz. Ebenfalls zum originalen Baubestand gehört die auf liegende Stuhljoche und Firstsäulen abgestützte Sparrendachkonstruktion (Inneres gemäss Bauernhausforschung 1989). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Vgl. Weibel 1999, S.476. [2] Vgl. Weibel 1995, S. 114-115; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937. |
Literatur: | - Karl Weibel, Endingen, Bilder aus vergangener Zeit, Endingen 1991. - Karl Weibel, Wohnhäuser, Stockwerke und Nebengebäude in Endingen, Endingen 1995. - Karl Weibel, Endingen 798-1998, Geschichte einer Gemeinde, Baden-Dättwil 1999. - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 428-429 (Abb. 774). - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 150. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Endingen XI-5/1. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33804 |
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