Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1720 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | FRI907 |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Scheune |
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Dokumentation |
Würdigung: | Gemauerte Stallscheune um 1720 mit rundbogigem Tenntor und steilem Satteldach. Das freistehende Ökonomiegebäude gehört zum Gasthof Adler und bildet mit diesem und dem ehemaligen "Spital" (Hauptstrasse 86) einen klar gefassten, gegen die Hauptstrasse hin offenen Hofraum. Als seltenem Vertreter einer gemauerten Scheune aus dem 18. Jh. kommt dem Gebäude eine erhebliche typologische Bedeutung zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Stallscheune gehört zum Gasthaus "Adler" (Bauinventar FRI907), welcher wie das benachbarte Spital als Gründung der Homberger entstanden ist. Spital und Gasthaus wurden bei den Schwedeneinfällen 1633 und 1635 verwüstet. Das abgebrannte Spitalgebäude konnte erst nach dem Abzug der Franzosen um 1660 wieder aufgerichtet werden. Dasselbe gilt wohl auch für den Gasthof und weitere Häuser im Dorf. Einen Hinweis zum Bau der Scheune liefert ein für das Jahr 1718 überliefertes Bittgesuch an die Österreichische Regierung. Damals suchte der Adlerwirt Antoni Mösch um die Erlaubnis nach, auf dem an seiner Behausung liegenden Platz einen Stall zu errichten, und geriet mit dem Spitalschaffner Gabriel Mösch wegen diesem "vorhabendem Stallungs Gebeuw zwischen dem Spithal und dem Adler" in Streit [1]. Das Bauvorhaben wurde offenbar ausgeführt und die heutige Stallscheune mit rundbogigem Tenntor aus Tuffstein errichtet. 1861 führten gemäss Brandkataster parallel zum Bauvorhaben am Gasthof durchgeführte Verbesserungen an der Scheune zu einer Wertsteigerung von 2500.- auf 4550.- Franken. Möglicherweise ersetzte damals das heute sichtbare imposante Dachgerüst mit starken Windverstrebungen eine Vorgängerkonstruktion, von welcher noch Pfettenlöcher in der östlichen Giebelmauer sichtbar sind. Wohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde an die westliche Giebelmauer ein schmaler Anbau hinzugefügt. |
Beschreibung: | Die Stallscheune ist ein freistehender, verputzter Mauerbau unter steilem Sparrendach mit nachträglich verlängerten Aufschieblingen. Die Steilheit des Dachs und sein stirnseitig fassadenbündiger Abschluss lassen spätgotische Bautraditionen anklingen. Die leicht schräge Stellung der Scheune zum Gasthof ist durch den früheren Verlauf des Feihalterbachs bedingt, der direkt am Gebäude entlanglief. Ein ausladender, tief herabgezogener jüngerer Vorschermen verdeckt die hofseitige, gemauerte Trauffront. Deren Mitte besetzt ein mächtiges Rundbogentenntor mit gefastem Tuffsteingewände. Östlich davon befindet sich die zur Garage umgebaute Remise und westlich der ehemalige Viehstall. Darüberliegende schartenförmige Öffnungen belüfteten den Heuraum. Während das Erdgeschoss nur noch im Bereich der ehemaligen Dreschtenne ungestört ist, hat sich das Dachgerüst mit liegenden Stuhljochen und Andreaskreuzen erhalten. Es wurde unlängst mit einem Unterdach und einer neuen Ziegeleindeckung versehen. Der westseitige stöckliartige Anbau unter einem schwach geneigten Satteldach ist jüngeren Ursprungs. Er birgt bescheindene, über eine Aussentreppe und Obergeschosslaube erschlossene Wohnräume im Obergeschoss und Nebenräume im Erdgeschoss. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Egloff 1987, S 14. |
Literatur: | - Anton Egloff, Das alte Spital Frick. Gründer – Spitalbetrieb – verschiedene Eigentümer bis 1803, in: Frick – Gestern und Heute 1987, S.14, Anm.9. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0298 - 0300 1850 - 1938: Brandkataster Gemeinde Frick. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34728 |
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