INV-GEL906 Isenbergschwil 49, 1798 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-GEL906
Signatur Archivplan:GEL906
Titel:Isenbergschwil 49
Bezirk:Muri
Gemeinde:Geltwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Isenbergschwil
Adresse:Isenbergschwil 49
Versicherungs-Nr.:49
Parzellen-Nr.:434
Koordinate E:2668098
Koordinate N:1233570

Chronologie

Entstehungszeitraum:1798
Grundlage Datierung:Literatur; Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Bäuerliches Wohnhaus in Mischbauweise, das traufständig an der alten Verbindungsstrasse nach Muri am Dorfausgang von Isenbergschwil steht. Da es nach dem Dorfbrand von 1797 gemäss einem Wiederaufbauplan errichtet wurde ist es ein wichtiger Bauzeuge für das bäuerliche Isenbergschwil. Formal verkörpert es mit seinen Regendächlein an der Südfassade, der Schindelverkleidung und der Seitenlaube den Typus des Freiämterhauses in beispielhafter Weise.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Haus wurde nach dem Dorfbrand von Isenbergschwil am 20. März 1797 vermutlich ein Jahr danach 1798 als Kern eines in Getrenntbauweise erstellten typischen Freiämter Gehöfts wiederaufgebaut. Als Folge dieses Dorfbrands trat ein Wiederaufbauplan in Kraft, gemäss dem fortan ein Mindestabstand von 100 Schritt (71 bis 75 Meter) zwischen den Gebäuden einzuhalten war, um Brandgefahr durch übergreifendes Feuer und Funkenwurf zu vermeiden [1]. Gemäss Eintrag im Lagerbuch bestand das Haus 1850 aus "Wohnhaus mit Schopf und Schweinestall" und war "aus Stein und Holz mit Ziegeldach" [2]. Eine mögliche Bauphase könnte 1881 stattgefunden haben. Gemäss mündlicher Auskunft befand sich am Giebel die heute nicht mehr erkennbare Jahreszahl "1881" [3], welche auf einen Umbau der Nordfassade in Fachwerkbauweise deutet. 1987 wurden das Wohnhaus und die nördlich davon gelegene freistehende Scheune mit grossem persönlichen Engagement der Eigentümerschaft und denkmalpflegerisch begleitet aussen renoviert. Die Umbauten im Innern von 2006 sind im Einklang mit dem Charakter des Hauses erfolgt.
Beschreibung:Auf hangausgleichendem Kellergeschoss stehende Mischkonstruktion aus Fleckling-Ständerbau mit Schindelverkleidung im südlichen Hausteil und Fachwerk mit Bruchstein-Gefachfüllung an der nördlichen Giebelseite und traufseitigen Anbauten unter abgeschleppten Dächern. Der westseitige Schopfanbau zieht sich auf der gesamten Länge des Hauses hin und dient somit auch als Witterungsschutz der westlichen Traufseite. Der Anbau an der Nordostecke beherbergte einst den Schweinestall und nimmt etwas weniger als die halbe östliche Traufseite ein. Das Dach ist als verhältnismässig steiles Sparrendach konstruiert. Die dem Dorf zugewandte Südseite ist in ihren beiden Vollgeschossen mit zweimal fünf Achsen regelmässig befenstert und durch ein verschaltes Freiämter Regendächlein auf zierbeschnitzten Bügen beschirmt. Ein zweites verschaltes Dächlein auf zierbeschnitzten Bügen trennt die beiden Dachgeschosse. Die Erschliessung des als Hochparterre auf dem ebenerdigen Kellergeschoss liegenden Wohnhauses erfolgt über eine Holzlaube auf profilierten Pfosten an der östlichen Traufseite. Auch der zwei tonnengewölbte Räume umfassende Keller wird von dieser Seite durch einen eigenen Kellereingang mit hölzernem Türgewände erschlossen. Die beiden Wohngeschosse sind weitgehend modernisiert, wobei die Deckenbalken und im Obergeschoss auch ganze Holzdecken erhalten geblieben sind. Ebenso sind einzelne Bretterwände und ein wahrscheinlich aus der Bauphase von 1881 stammender blauer Kachelofen erhalten geblieben.
Anmerkungen:[1] Räber 1996, S. 300.
[2] Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0503 Lagerbuch Geltwil, 1850–1874.
[3] Freundliche Mitteilung des damaligen Eigentümers gemäss Bauernhausforschung 1987.
Literatur:- Georg Germann, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau. Bd. 5, Basel 1967.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau. Bd. 1, Basel 1996.
- Dieter Wicki, Das Gefecht von Geltwil vom 12. November 1847, in: Geltwil-Isenbergschwil. Gedenkschrift zum Jahrestag des Gefechts von Geltwil (1847) und zum Brand von Isenbergschwil (1797), Geltwil 1997.
- Eddy Schambron, Geltwil ist anders, Muri 2012.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0504 Lagerbuch Geltwil, 1875–1898.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Bauernhausforschung VIII-12, 9 (1987).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35286
 

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