Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1711 |
Grundlage Datierung: | Inschrift |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Bestandteile und Zugehör von Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wandmalerei |
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Dokumentation |
Würdigung: | An der Laubenbrüstung eines ehemaligen Kornspeichers erhaltene Malerei mit Tiermotiven, Sinnspruch und der Jahreszahl 1711. Die 1992 mit finanzieller Unterstützung des Heimatschutzes restaurierte Malerei besitzt im ländlich-bäuerlichen Kontext einen grossen Seltenheitswert. Sie ist zwingend zu erhalten und wenn nötig an einem anderen Standort sicherzustellen. Auf eine Unterschutzstellung des im Laufe der Zeit stark veränderten und erweiterten Gebäudes kann verzichtet werden. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Die Jahreszahl 1711 an der Laubenbrüstung dürfte auf das Baudatum des Speichers verweisen, dessen fragmentarisch erhaltene verblattete Kopfhölzer durchaus ins frühe 18. Jh. verweisen. Der Speicher gehörte zur heutigen Liegenschaft Reinacherstrasse 257. Diese war bis 1741 im Besitz von Rudolf Peter, Zopfruedi, und ging in der Folge an den Gerichtsvogt Rudolf Frey über [1]. Im Brandkataster von 1829 wird das Gebäude als "zweistöckiger Speicher von Holz, mit Weinpresse und gewölbtem Keller unter Strohdach" verzeichnet [2]. Gemäss mündlicher Überlieferung stand der Speicher ursprünglich nördlich der Reinacherstrasse bei der Einmündung der Eggstrasse. Eine alte Fotoaufnahme zeigt das damals noch strohgedeckte Gebäude in der ursprünglichen Situation (vgl. Fotodokumentation). Anlässlich des Ausbaus der Reinacherstrasse 1905 wurde das Gebäude dann an den heutigen Standort versetzt. Im Laufe der Zeit hat es tiefgreifende bauliche Veränderungen erfahren. Als einziger wertvoller Bestandteil blieb die bauzeitliche Malerei an der ehemaligen Laubenbrüstung erhalten.1992 wurde sie mit finanzieller Unterstützung des Aargauer Heimatschutzes durch das Atelier Vögeli/Böschenstein, Menziken, fachgerecht restauriert [3]. |
Beschreibung: | Der gänzlich von jüngeren Anbauten (Schopf mit einstigem Pferdestall) umgebene Speicherbau hat im Obergeschoss noch Teile des originalen Ständersystems mit breiten verblatteten Kopfhölzern erhalten, während das Erdgeschoss vollständig verändert ist. Der Restsubstanz nach zu schliessen, handelte es sich um einen zweistöckigen Bohlenständerbau mit umlaufendem Laubengang im Obergeschoss. Die Malerei an der südwestlichen Laubenbrüstung zeigt nebst der Jahreszahl 1711 und dem Berner Bär noch weitere Tiermotive, die anlässlich der Restaurierung als Pferd und als Hund mit Weinrebe im Maul identifiziert wurden. Seitlich davon findet sich ein religiöser Sinnspruch mit dem Wortlaut: "Die weil ich Gott hab zum freünd, darum förcht ich keinen feind./ klein ist zwar mein hab und gut, frölich aber Hertz und muth,/ fertig ist auch meine hand, ob zwar wol gering mein stand." |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Freundliche Auskunft Rolf Bolliger, Gontenschwil (2016). [2] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0070: Brandkataster Gontenschwil 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0238-0241: Brandkataster Gontenschwil 1850-1938. [3] Restaurierungsakten Archiv Kantonale Denkmalpflege (GON939.002). |
Literatur: | - "Wenigstens die Malerei blieb erhalten", in: Aargauer Tagblatt vom 26.03.1994. - Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 157 (Abb. 287), S. 269 (Abb. 699). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, BA.05.0070: Brandkataster Gontenschwil 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0238-0241: Brandkataster Gontenschwil 1850-1938. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: DOK-GON839.002 Zopf 258, Speicher (=GON923), Keine Angabe (Dossier (Dokumentationsobjekte))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35640 |
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