Ansichtsbild: |
|
Identifikation |
Signatur: | INV-GRA905 |
Signatur Archivplan: | GRA905 |
Titel: | Kirchweg 3 |
Bezirk: | Aarau |
Gemeinde: | Gränichen |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Oberdorf |
Adresse: | Kirchweg 3 |
Versicherungs-Nr.: | 45 |
Parzellen-Nr.: | 483 |
Koordinate E: | 2650168 |
Koordinate N: | 1245246 |
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1907 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
|
Dokumentation |
Würdigung: | Späthistoristisches Baumeisterhaus von 1907, welches mit einer Laube in der Art des Schweizer Holzstils und dem malerischen Treppenturm beliebte, für die damalige Zeit bereits retardierende Elemente des ausgehenden 19. Jahrhunderts verwendet. Das in zwei Stockwerkwohnungen aufgeteilte Hausinnere weist noch bauzeitliche Ausstattungselemente in Jugendstilformen auf (Kachelofen, Deckenmalerei). In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche gelegen, bezeugt das villenartige Gebäude den zu Beginn des 20. Jahrhunderts einsetzenden Siedlungsausbau im vormals noch unüberbauten Kirchenfeld. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde das Gebäude 1907 als "Wohnhaus mit Laubenanbau" für Samuel Suter erstellt [1]. Es kam auf das damals noch unüberbaute Feld südöstlich der reformierten Kirche (kantonales Denkmalschutzobjekt GRA002) zu stehen und war wohl von Beginn weg als Zweifamilienhaus mit typengleichen Stockwerkwohnungen konzipiert. Trotz vereinzelten Modernisierungen hat es sein äusseres Erscheinungsbild und wesentliche Teile der bauzeitlichen Ausstattung bewahrt. |
Beschreibung: | Südöstlich der Kirche erhebt sich das villenartige Gebäude als zweigeschossiger verputzter Mauerbau unter mittelsteilem, geradem Gehrschilddach. Für die Architektursprache der Jahrhundertwende als typisch zu bezeichnen ist die unregelmässige Gliederung des Baukörpers, welche ihm einen malerischen Charakter verleiht. Die zur Kirche gerichtete nordwestliche Eingangsfront dominiert ein vorkragender dreigeschossiger Treppenhausturm mit rundbogigen Fensteröffnungen, rustizierten Putzquadern und steilem, gewalmtem Turmhelm. In der nördlichen Gebäudeecke unter abgeschlepptem Dach eine Holzveranda mit reichem Ornamentwerk in der Art des Schweizer Holzstils an. Demgegenüber erscheint die südöstliche, kirchenabgewandte Stubenfront wie auch die beiden Stirnseiten in schlichter, noch spätklassizistisch geprägter Form mit axial gesetzten Rechteckfenstern. Unter der hölzernen Veranda, welche mit einem zweifarbigen Zementplattenboden belegt ist, führt ein ebenerdiger Eingang seitlich in den Treppenturm. Eine grosszügige gewundene Treppe erschliesst hier die beiden identisch angelegten Stockwerkwohnungen. Die nordwestliche Haushälfte nehmen jeweils die Küche und ein Zimmer ein, während die durch einen Quergiebel erweiterte Stube und die Nebenstube nach Südosten orientiert sind. In den Wohnräumen sind Türen, Brusttäfer, hölzerne Fenstereinfassungen und teilweise auch die Fischgrat-Parkettböden noch aus der Bauzeit erhalten. In der unteren Stube wurde eine Gipsdecke mit ornamentaler Jugendstil-Malerei anlässlich einer jüngeren Renovation abgedeckt. In der oberen Stube steht ein Relief-Kachelofen mit Jugendstil-Motiven. Der Treppenturm weist noch die originalen Fenster mit radialer Sprossierung im Oberlicht auf, und auch die Verandatür samt Beschlägen dürfte noch aus der Bauzeit stammen. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0016: Brandkataster Gränichen 1899-1938. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0016: Brandkataster Gränichen 1899-1938. |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35736 |
|
Social Media |
Share | |
|