INV-GRA914 Hochspüelstrasse 56, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-GRA914
Signatur Archivplan:GRA914
Titel:Hochspüelstrasse 56
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Gränichen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hochspüel
Adresse:Hochspüelstrasse 56
Versicherungs-Nr.:260
Parzellen-Nr.:1503
Koordinate E:2651136
Koordinate N:1245405

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus

Dokumentation

Würdigung:Vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammendes Strohdachhaus kleinbäuerlicher Prägung, das seine äussere Erscheinungsform mit charakteristisch abgewalmtem Dach bewahrt hat. Anlässlich eines grösseren Umbaus von 1998 wurde der Wohnteil weitgehend ausgekernt und modernisiert. Von der historischen Bausubstanz geblieben sind Teile der südseitigen Bohlenwand sowie die rauchgeschwärzte Hochstudkonstruktion im Dachraum.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Ausgestaltung der Dachkonstruktion mit kräftig ausgebildeten Hochstüden verweist auf eine Entstehungszeit im 18. Jh. Im Brandkataster von 1875 wird das Gebäude als "Wohnhaus nebst Scheune mit Tremkeller, 2-stöckig, von Holz mit Strohdach" verzeichnet. Damaliger Eigentümer war Kaspar Schaffner, Wagners [1]. Die Umdeckung von Stroh auf Ziegel dürfte in der Zeit um 1900 stattgefunden haben. Wohl gleichzeitig wurde die östliche Stirnseite aufgemauert und die ursprüngliche Abwalmung zugunsten eines Satteldachs aufgegeben. In den 1950er Jahren erfolgten weitere Veränderungen im Ökonomieteil (Aufmauerung Stall, Badezimmereinbau).
1998 fand ein grösserer Umbau statt, bei dem der Wohnteil ausgekernt und die Hochstudkonstruktion auf Dachbodenniveau abgefangen wurden. Die südliche Stubenfront erhielt teils neue Fensteröffnungen und eine hölzerne Verschalung, hinter der noch Teile der originalen Ständerkonstruktion erhalten sind. Anlässlich dieses jüngsten Umbaus wurde die ursprüngliche Abwalmung an der östlichen Stirnseite wiederhergestellt.
Beschreibung:Das ehemals strohgedeckte Kleinbauernhaus steht in hangparalleler Ausrichtung stirnseitig zur Hochspüelstrasse. Ursprünglich war es als Mitterstallhaus mit kleinem strassenseitigem Ökonomieteil und westlich anschliessendem, ebenfalls klein dimensioniertem Wohnteil konzipiert (seit 1998 umfassend erneuert; ehem. Stall zu Sanitärraum umfunktioniert). Die für Strohdachhäuser typische, durchgehend rauchgeschwärzte Hochstudkonstruktion ist über dem Dachbodenniveau vollständig erhalten (heute auf eine neu eingezogene Betondecke gestellt). Sie besteht aus zwei Firstständern (Hochstüden), wobei der eine in gängiger Manier zwischen Wohnteil und Tenn verläuft und der andere seit jeher über dem Wohnteil abgefangen war. Mit Firstpfette, Unterfirst, Sperrrafen und Windstreben als gerüstaussteifende Elemente sowie den fächerförmig verlegten Dachhölzern (Rafen) sind sämtliche Elemente der klassischen Hochstudkonstruktion noch vorhanden.
Die alte, über einem eichenen Schwellenkranz errichtete Bohlenständerkonstruktion ist an der neu verbretterten südlichen Stubenfront ansatzweise noch zu erkennen. Sichtbar sind im Obergeschoss Teile des Ständergerüsts mit verblatteten Kopfhölzern, und auch die gereihte Fensteranordnung im Erdgeschoss dürfte noch den ursprünglichen Verhältnissen entsprechen. An der Nordfassade hat sich das originale holzgenagelte Tenntor – wenn auch mit neu hinzugefügten Lichtöffnungen – erhalten.
In den früheren Verhältnissen (vor dem Umbau von 1998) zeigte der Wohnteil einen für Kleinbauernhäuser gängigen Grundriss mit Stube und Kammer auf der Südseite und nördlich gelegener Küche, an die ursprünglich ein kleiner Stall anschloss (später Sanitärraum). Im von der Küche aus erschlossenen Obergaden waren früher lediglich im südlichen Hausteil Schlafkammer eingerichtet, während die alte Rauchküche zweigeschossig ausgebildet war.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, ZwA 1936.0001/0209-0211: Brandkataster Gränichen 1809-1899.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, ZwA 1936.0001/0209-0211: Brandkataster Gränichen 1809-1899; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0016: Brandkataster Gränichen 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35790
 

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