INV-HEK904 Schmittengässli 1, 1836 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HEK904
Signatur Archivplan:HEK904
Titel:Schmittengässli 1
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Hendschiken
Adresse:Schmittengässli 1
Versicherungs-Nr.:19
Parzellen-Nr.:935
Koordinate E:2659078
Koordinate N:1248568

Chronologie

Entstehungszeitraum:1836
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:An der alten Dorfstrasse gelegenes Wohnhaus von 1836, das Teil einer in Getrenntbauweise errichteten bäuerlichen Hofanlage mit freistehender Stallscheune ist. Der markant im Strassenraum stehende gemauerte Baukörper zeigt ein zeittypisch nüchternes, streng axiales Fassadenbild biedermeierlicher Prägung. Nebst dem weitgehend intakten Äussern hat das Wohnhaus die innere Raumstruktur und Teile der historischen Ausstattung bewahrt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine Inschrift am Sturz des Hauseingangs verweist auf das Baujahr 1836 und mit den Initialen "HZ" auf den Bauherrn Hartmann Zobrist. Im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 wird das Gebäude als "zweistöckiges Wohnhaus von Stein mit zwei gewölbtem Keller unter Ziegeldach" beschrieben [1]. Zur bäuerlichen Liegenschaft gehörte eine freistehende, ehemals strohgedeckte Stallscheune (Vers.-Nr. 20), welche 1911 tiefgreifend erneuert wurde (Scheune nicht Teil des Schutzumfangs). 1869 ging das bäuerliche Anwesen von der Familie Zobrist an Samuel Ackermann, Melchwirth, über, in dessen Hände einige Jahre später auch die Nachbarliegenschaft Schmittengässli 3 (Bauinventarobjekt HEK903) gelangte. Nach diversen Eigentümerwechseln wurden Wohnhaus und Scheune 1927 von Emil Jampen erworben, dessen Nachkommen heute noch in Besitz der Gebäude sind.
Beschreibung:Das Wohnhaus erhebt sich als stattlicher zweigeschossiger Mauerbau unter steilem, geradem Satteldach, das mit doppelt verlegten Biberschwanzziegeln eingedeckt ist und rundum nur knappe Vorsprünge aufweist. Die südliche Stubenfront ist mit vier und die nördliche Trauffassade mit drei Fensterachsen regelmässig besetzt. Ebenfalls eine symmetrische, wenn auch nicht streng axiale Gliederung zeigt die westwärts auf die Strasse blickende Giebelfront, während der rückwärtigen Stirnseite eine nachträglich ummauerte Laubenfront angegliedert ist. Ein gekuppeltes Zwillingsfenster mit Rundbögen im westlichen Giebelfeld kann als zeittypisches Gestaltungselement des ländlichen Biedermeiers bezeichnet werden. Der südliche Hauseingang, welcher die äussere östliche Fensterachse einnimmt, weist einen skulptierten Türsturz mit der Jahreszahl 1836 auf. Der Schlussstein weist nebst den Bauherreninitialen "HZ"[= Hartmann Zobrist] zeittypische Ziermotive wie Girlande, Feuerschale, Blumen sowie Voluten an den oberen Ecken auf. Die Türgewände wie auch die gefalzten Fenstereinfassungen bestehen aus Mägenwiler Muschelkalk.
Das Hausinnere zeigt einen gängigen vierteiligen Grundriss mit Stube und Nebenstube auf der Südseite sowie Küche und Kammer samt nachträglich abgetrenntem Badezimmer auf der Nordseite. Die Erschliessung erfolgt über einen quer zum First verlaufenden Hausgang, von dem man auch ins Obergeschoss und in die zwei gewölbten Keller sowie in die ostseitig anschliessende Laube gelangt. In der Stube hat sich ein auf hölzernen Füssen stehender biedermeierlicher Kastenofen mit Sitzkunst aus blaugrünen Füllkacheln erhalten; die Sandsteinplatten sind auffällig mit Rhombenmustern verziert. Wohl noch aus der Bauzeit stammt ein Einbaubuffet mit Schubladenblock, dessen Füllungstürchen eine typisch biedermeierliche Rautenteilung aufweisen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0401-0403: Brandkataster Hendschiken 1850-1938.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002 (Abb. 442).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0401-0403: Brandkataster Hendschiken 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, VII-8/6.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36354
 

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