INV-HES903 Pfarrhaus Hermetschwil, 1830 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HES903
Signatur Archivplan:HES903
Titel:Pfarrhaus Hermetschwil
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Bremgarten (AG)
Ehem. Gemeinde:Hermetschwil-Staffeln (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hermetschwil
Adresse:Käsereistrasse 5
Versicherungs-Nr.:2022 (alt 22)
Parzellen-Nr.:6115
Koordinate E:2668459
Koordinate N:1242865

Chronologie

Entstehungszeitraum:1830
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:HES904
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrhaus

Dokumentation

Autorschaft:Lienhard Abt, Baumeister, Bünzen (Kernbau 1761); Hans Kaspar Notter, Baumeister, Boswil (1830)
Würdigung:Pfarrhaus von 1830, das durch einen umfassenden Umbau aus einem Vorgängerbau von 1761 hervorgegangen ist. Zusammen mit dem benachbarten Fachwerkbau der Pfarrscheune (Bauinventarobjekt HES904) bildet das Gebäude in der Nahumgebung des Klosters Hermetschwil eine schmucke Baugruppe zwischen dem Dorfrand von Hermetschwil und dem Klosterbezirk.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das bestehende Pfarrhaus besass einen Vorgängerbau von 1692/93, dessen Erscheinungsbild aus einer Federzeichnung in den Darstellungen der Muri-Herrschaften von P. Leodegar Meyer um 1750 bekannt ist [1]. 1761 errichtete Baumeister Lienhard Abt von Bünzen einen Neubau, der im Kern des heutigen Gebäudes erhalten sein könnte. 1830 erhielt das Gebäude mit einem durchgreifenden Umbau unter der Leitung des Boswiler Baumeisters Hans Kaspar Notter seine heutigen Abmessungen und sein biedermeierliches Erscheinungsbild, wobei der Vorgängerbau aufgestockt, um einen Treppenhausanbau erweitert und mit einem neuen Dachstuhl versehen wurde [2]. Im ersten verfügbaren Brandkatastereintrag von 1876 wird das Gebäude es als «Pfarrhaus v. Stein & Rieg, Tremkeller, Harte Bedachung», im Eigentum des Staates, beschrieben [3].
In den 1980er Jahren erfolget eine Renovation, bei der man das ursprünglich oder auch nur zwischenzeitlich verputzte Fachwerk in den Giebeln freilegte.
Beschreibung:Das Pfarrhaus erhebt sich zusammen mit der nahegelegenen Pfarrscheune (Bauinventarobjekt HES904) von den Strassen abgerückt im Wiesland zwischen dem Dorfrand von Hermetschwil und der weiter nordöstlich gelegenen Klosteranlage. Es präsentiert sich in den spätklassizistisch-biedermeierlichen Formen des Umbaus von 1830. Der zweigeschossige, aus verputztem Bruchsteinmauerwerk erstellte Baukörper ist streng axialsymmetrisch nach allen Seiten dreiachsig gegliedert und trägt ein knappes, gerades Satteldach. Die Giebelfelder zeigen heute freigelegtes Fachwerk. Die Rechtecklichter bestehen aus Muschelkalk, desgleichen das in die Mitte des Treppenhausrisalits gesetzte Gewände des Haupteingangs. Dieses besitzt eine breite Kehlung, ist also vielleicht ein älteres, hier wiederverwendetes Werkstück. Das zweiflüglige Türblatt geht auf das 19. Jh. zurück, wobei die kleinen Fensterchen nachträglich ausgeschnitten wurden.
(Hausinneres nicht gesehen.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Der Vorgängerbau wurde von Maurermeister Kastor Konrad erstellt, während der Bremgarter Tischlermeister Michael Schwytzer für den Innenausbau besorgt war. Felder Kdm AG IV 1967, S. 232 u. Anm. 1; Original der Zeichnung: Archiv Kollegium Sarnen (Repro Kantonale Denkmalpflege).
[2] Felder Kdm AG IV 1967, S. 232 u. Anm. 1.
[3] Stadtarchiv Bremgarten: ehem. Gemeindearchiv Hermetschwil-Staffeln, Nr. 27, Brandkataster Gemeinde Bremgarten, 1876-1898; Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0090, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1899-1937.
Literatur:- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, hg. v. d. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005, S. 105.
- Peter Felder, Der Bezirk Bremgarten (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IV), Basel 1967, S. 232, 262.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Hermetschwil-Staffeln III-9/4 (1988).
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
- Stadtarchiv Bremgarten: ehem. Gemeindearchiv Hermetschwil-Staffeln, Nr. 27, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1876-1898; Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0090, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1899-1937.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36876
 

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