Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1812 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Nach dem Dorfbrand von 1811 wieder aufgebautes Altes Schulhaus, das nach der Errichtung der neuen Schulanlage von 1853/55 (Bauinventarobjekt JON902) als Wohnhaus mit Ladenlokal und später als Postablage diente. Der schlichte, in verputztem Mauerwerk und Fachwerk erstellte Baukörper mit charakteristischem Krüppelwalmdach nimmt eine zentrale Stellung unmittelbar gegenüber der Taverne Zur Muttergottes (Kantonales Denkmalschutzobjekt JON004) ein und ist deshalb für das Ortsbild von Jonen von erheblicher Bedeutung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das kurz zuvor errichtete erste Schulhaus von Jonen fiel im September 1811 dem grossen Dorfbrand zum Opfer [1]. Mit Hilfe der Versicherungssumme und eines Regierungsbeitrags wurde das Gebäude an gleicher Stelle, möglicherweise unter Einbezug gewisser Mauerteile, wieder aufgebaut. Anlässlich einer Aufteilung der Gesamtschule in eine Unter- und Oberstufe baute man 1827 im Obergeschoss zusätzliche Schulräume ein.1840 erhielt der damalige Gemeindeammann Josef Bürgisser, Wirt und Gerber, die Erlaubnis zur Einrichtung einer Gerbe im Keller des Schulhauses. Angesichts der wachsenden Schülerzahlen plante man in den 1840er Jahren eine Erweiterung des Schulhauses, welche letztlich aber an der nötigen Verlegung der Landstrasse scheiterte. Stattdessen wurde 1853-55 am nördlichen Ortsrand das neue Schulhaus Rigi erstellt (Bauinventarobjekt JON902). Nach dem 1855 erfolgten Einzug in die neue Schulanlage diente das alte Schulhaus vorerst als Unterkunft für minderbemittelte Leute. 1863 ging die Liegenschaft an Bernhard Schuler über, der hier einen Dorfladen führte (vgl. historische Fotoaufnahme in der Bilddokumentation). Nach der Einführung eines Postautobetriebs 1920 richtete Adolf Füglistaller im Obergeschoss ein Postbüro ein, das hier bis 1956 existierte. Nach langen Jahren der baulichen Vernachlässigung wurde das Gebäude 1993 unter Beibehaltung des äusseren Erscheinungsbilds durchgehend renoviert. |
Beschreibung: | Das südlich des Jonenbachs gelegene, dreiseitig von Strassen umgebene Alte Schulhaus begrenzt zusammen mit der ehemaligen Taverne Zur Muttergottes (Kantonales Denkmalschutzobjekt JON004) den Postplatz, weshalb ihm eine überaus wichtige Stellung im Ortsbild zukommt. Der kubische Baukörper ruht unter einem leicht geknickten Krüppelwalmdach, das noch mit handgefertigten Biberschwanzziegeln eingedeckt ist. Der Sockelbereich und die beiden Vollgeschossen sind aus Bruchsteinmauerwerk aufgeführt, während die durch Schutzdächer ausgeschiedenen Giebelfelder aus verputztem Fachwerk bestehen. Die axial gesetzten, kleinformatigen Einzelfenster sind – was bei Steinbauten eher ungewöhnlich ist – mit hölzernen Gewänden ausgestattet (gerundete Simse erneuert). Der Zugang zu den beiden Hauptgeschossen erfolgt auf der östlichen, strassenabgewandten Stirnseite über eine Aussentreppe und einen halboffenen Laubenanbau. An der südlichen Traufseite befindet sich ein halb eingetiefter Ausseneingang ins Sockelgeschoss, wo früher die Gerberei und später das Ladenlokal eingerichtet waren. Ein zweiter, stichbogiger Eingang, flankiert von grossformatigen Fensteröffnungen, nahm früher die strassenseitige Westfassade ein (vgl. Aufnahme Bauernhausforschung von 1988). Im Zuge eines Strassenausbaus mit Trottoir wurden diese Öffnungen zugemauert. Hausinneres mehrfach umgebaut (gemäss Kurzinventar von 1998). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A. |
Anmerkungen: | [1] Zur Schulgeschichte von Jonen und zur Baugeschichte des Alten Schulhauses vgl. Bürgisser 1991, S.97, 163-168. |
Literatur: | - Walter Bürgisser, Jonen. Aus der Vergangenheit von Dorf und Pfarrei, Jonen 1991 (2. erweiterte Auflage). |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Jonen, III-11/8. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=37638 |
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