INV-JON905 Villa Aurora Staldenstrasse 1, 1845 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-JON905
Signatur Archivplan:JON905
Titel:Villa Aurora Staldenstrasse 1
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Jonen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Stalden
Adresse:Staldenstrasse 1
Versicherungs-Nr.:128
Parzellen-Nr.:351
Koordinate E:2672248
Koordinate N:1238916
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2672248&y=1238916

Chronologie

Entstehungszeitraum:1845
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätklassizismus

Dokumentation

Autorschaft:Johann Keusch, Boswil (Baumeister)
Würdigung:Nach Plänen des bekannten Boswiler Baumeisters Johann Pankraz Keusch für den Joner Arzt Josef Füglistaller errichtetes stattliches Wohnhaus, das im Volksmund als Villa Aurora bekannt ist. Der stattliche, biedermeierlich geprägte Mauerbau hat sein zeittypisch strenges Erscheinungsbild, das lediglich im Bereich des Hauseingangs diskretes Zierwerk zeigt, vollumfänglich bewahrt. Eingebettet in eine grosszügige Gartenanlage, nimmt das stattliche Gebäude eine ortsbildprägende Stellung am nördlichen Eingang in den alten Dorfkern ein.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Bauherr des villenartigen Wohnhauses ist der aus der Obermühle (Bauinventarobjekt JON906) stammende Arzt Josef Füglistaller (1812-81), welcher sich 1845 im Ortsteil Stalden eine neue Behausung mit Arztpraxis erstellen liess. Das schmucke Gebäude wurde höchstwahrscheinlich nach Plänen des Boswiler Baumeisters Johann Pankraz Keusch errichtet. Ein glaubhaftes Indiz hierfür liefert ein Schreiben vom 15. November 1842, in dem sich Josef Füglistaller an Baumeister Keusch wendet und ihm mitteilt, dass er im nächsten Sommer ein neues Haus zu bauen gedenke. Auf vielseitige Empfehlung wende er sich an Baumeister Keusch mit der Bitte, er solle nach Jonen kommen, um sich mit den Örtlichkeiten und seinen Vorstellungen vertraut zu machen [1].
Die Villa Aurora soll als Vorbild für den 1855 bezogenen Schulhausneubau (Bauinventarobjekt JON902) gedient haben. Die zum Anwesen gehörende freistehende Scheune wurde 1894 durch einen Brandfall zerstört und in der Folge neu aufgebaut [2].
Beschreibung:Die mit ihrer repräsentativen Eingangsfront nach Osten zur Strasse gerichtete Villa Aurora ist ein herrschaftlich anmutender Mauerbau biedermeierlicher Prägung. Er erhebt sich zweigeschossig über längsrechteckigem Grundriss und schliesst mit einem nur knapp vorspringenden, geraden Giebeldach. Die Längsfassaden zählen fünf, die Stirnseiten drei Fensterachsen in streng symmetrischer Anordnung. An der Schaufront springen die mittleren drei Fensterachsen mit dem zentral gesetzten Hauseingang leicht über die Fassadenflucht vor und werden in der Art eines überhöhten Mittelrisalits mit schwach geneigtem Giebel zusammengefasst. Die oberste Fensterreihe des Risalits ist mit Rundbogenöffnungen ausgezeichnet, in den darunter liegenden Geschossen heben sich die Fenster durch einen feinen Profilrahmen von den restlichen Öffnungen mit Ladenfalz und Blockbänken ab. Das Motiv des Rundbogens wiederholt sich bei den als Drillingsfenster ausgebildeten Lichtöffnungen in den Giebelfeldern. Die übrigen Fenstergewände zeigen schlichte Rechteckgewände mit Ladenfalz und Blockbank. Aus Sandstein gefertigt ist auch die mit feinen Profilen und einer klassizistischen Gesimsbekrönung versehene Türrahmung. Der Sturz trägt das Baudatum 1845 und im Zentrum zwei ineinander verschlungene Äskulap-Schlangen als Symbol der ärztlichen Heilkunst. Ebenfalls noch aus der Bauzeit stammt das hübsch beschnitzte Türblatt mit Messingbeschlägen und gesprosstem Oblicht. An den rückwärtigen Treppenhausrisalit schliesst südseitig ein Flachdachanbau jüngeren Datums an. Hausinneres nicht gesehen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Gemeinde Jonen, 4071-4.
Anmerkungen:[1] Schreiben in Privatbesitz; vgl. auch Bürgisser 1991, S. 85, 185.
[2] Gemeindearchiv Jonen: Brandkataster Gemeinde Jonen 1812-1828; 1829-1849; 1876-1898; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0092: Brandkataster Gemeinde Jonen 1899-1938.
Literatur:- Walter Bürgisser, Jonen. Aus der Vergangenheit von Dorf und Pfarrei, Jonen 1991 (2. erweiterte Auflage).
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 114.
Quellen:- Gemeindearchiv Jonen: Brandkataster Gemeinde Jonen 1812-1828; 1829-1849; 1876-1898.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0092: Brandkataster Gemeinde Jonen 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=37650
 

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