INV-JON916 Mattenhofstrasse 2, 1833 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-JON916
Signatur Archivplan:JON916
Titel:Mattenhofstrasse 2
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Jonen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Adresse:Mattenhofstrasse 2
Versicherungs-Nr.:10
Parzellen-Nr.:326
Koordinate E:2671983
Koordinate N:1238784
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2671983&y=1238784

Chronologie

Entstehungszeitraum:1833
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus

Dokumentation

Würdigung:Angeblich am Standort einer alten Trotte errichtetes Kleinbauernhaus von 1833, das stilistisch aber in frühere Zeiten verweist. Das ansprechend renovierte Gebäude hat den traditionellen Wandaufbau in Form einer Ständerkonstruktion mit Fleckling- und Bohlenfüllungen sowie altertümlicher Reihenbefensterung an der Stubenfront bewahrt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Angeblich wurde das Gebäude 1833 anstelle einer alten Trotte errichtet, welche 1720 von Bernhard Keusch gebaut worden war [1]. Der nach dem Dorfbrand von 1811 erstellte Dorfplan hat am selben Standort im Unterdorf ein etwas kleinerer, strohgedeckter Baukörper (gelb gefärbt) eingezeichnet, bei dem es sich um den erwähnten Vorgängerbau handeln könnte (vgl. Bilddokumentation). Die recht traditionelle Formensprache des bestehenden Kleinbauernhauses weist indessen eher auf eine Entstehungszeit im 18. Jh. hin.
Im 19./20. Jh. waren verschiedene bauliche Veränderungen zu verzeichnen. So erfolgte auf der Hausrückseite ein Schleppdachanbau, und der ehemalige Stallteil wurde durch einen Schopf mit Pultdach ersetzt. 1997 fand ein umfassender Umbau des Gebäudes mit Umnutzung des ehemaligen Tenns und des seitlichen Schopfanbaus zu Wohnraum statt.
Beschreibung:Der kleinbäuerliche Vielzweckbau, von dem der alte Wohnteil und das anschliessende Tenn noch erhalten sind, ist mit Firstrichtung Süd-Nord an die Einmündung der Mattenhofstrasse in die Dorfstrasse gestellt. Der giebelbetonte Wohnteil mit charakteristischem Klebdach über der Stubenfront ist in traditioneller Ständerbauweise erhalten. Die Basis bildet ein massiver Mauersockel, welcher einen wegen des hohen Grundwasserspiegels nur halb eingetieften Balkenkeller enthält. Auf die Mauerkrone verlegt ist ein kräftiger eichener Schwellenkranz, in den das zweigeschossig hochgeführte Ständergerüst eingelassen ist. Die Wandfüllungen bestehen im Erdgeschoss aus fassadenbündig eingenuteten Kanthölzern (Flecklingen), im Obergeschoss und Giebelfeld aus liegenden Bohlen. Die südwärts zur Dorfstrasse gerichtete Stubenfront bewahrt in beiden Geschossen die althergebrachte Reihenbefensterung mit durchlaufenden Gesimsen (Fensterverglasung erneuert). Die beiden Traufseiten sind, wesentlich zurückhaltender, im Parterre und Obergeschoss lediglich mit einzelnen Fenstern besetzt. Das seit dem Umbau von 1997 zum Wohnraum geschlagene ehemalige Tenn wird über längsrechteckige Lichtschlitze in flächiger Anordnung erhellt. Zum unmittelbar neben dem Tenn gelegenen alten Hauseingang führt eine einläufige steinerne Aussentreppe (heute nicht mehr benutzt). Den schmalen, längsrechteckigen Baukörper überspannt ein steiles, gerades Giebeldach, das durch Dreieckstreben ausgesteift wird.
Vor dem Umbau von 1997 wies das Innere ein kleinbäuerliches Grundrissmuster mit quer zum First verlaufender Küche sowie südseitig anschliessender Stube und Nebenstube auf. In der Küche führte eine Treppe ins Obergeschoss mit den Schlafkammern. An älteren Ausstattungsteilen waren ein Eisenherd und ein Kachelofen aus grünen, glatten Kacheln vorhanden [2]. Heute sind das Tenn und der seitliche Schleppdachanbau in die Wohnnutzung einbezogen. Inneres heute teilweise modernisiert; Deckenbalkenlagen und Innenwände im Obergeschoss noch erhalten.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Bürgisser 1991, S. 60.
[2] Bauernhausforschung 1988.
Literatur:- Walter Bürgisser, Jonen. Aus der Vergangenheit von Dorf und Pfarrei, Jonen 1991 (2. erweiterte Auflage).
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1: Freiamt und Grafschaft Baden, Basel 1996 (Abb. 277).
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Jonen, III-11/26.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=37716
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds