INV-JON922 Weingasse 18, 20, 1790 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-JON922
Signatur Archivplan:JON922
Titel:Weingasse 18, 20
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Jonen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Weingasse
Adresse:Weingasse 18, 20
Versicherungs-Nr.:100 A, B
Parzellen-Nr.:533, 530
Koordinate E:2672585
Koordinate N:1238415
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2672585&y=1238415

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1790
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Aus dem späten 18. Jahrhundert stammendes bäuerliches Wohnhaus, das wegen seiner abseitigen Lage südlich des Dorfes die grosse Brandkatastrophe von 1811 überstanden hat. Der wohlproportionierte Putzbau mit Krüppelwalmdach, Fluggespärre und traufseitiger Laube bildet mit der stärker veränderten, freistehenden Scheune (nicht Teil des Schutzumfangs) den markanten Auftakt der dörflichen Bebauung und ist somit von grosser ortsbildprägender Bedeutung. Vermutlich aus der Erbauungszeit ist ein humorvoll belehrender, volkstümlicher Hausspruch überliefert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das ausserhalb des Dorfes an der Strasse nach Ottenbach gelegene Gehöft, bestehend aus einem Wohnhaus und einer freistehenden Scheune, wurde angeblich im ausgehenden 18. Jh. durch Heinrich Bürgisser errichtet [1]. Aufgrund der isolierten Lage blieben die Gebäude vom Dorfbrand von 1811 verschont. Auf dem nach dem Brand erstellten Dorfplan sind das Wohnhaus (rot eingefärbt = Ziegeldach) wie auch die nördlich benachbarte Scheune (gelblich eingefärbt = Strohdach) als erhalten gebliebene Gebäude verzeichnet (vgl. Fotodokumentation).
Kurz nach dem Dorfbrand ging die Liegenschaft an die Witwe von Josef Keusch über, dessen Behausung dem Feuer zum Opfer gefallen war. Ein weiterer Besitzerwechsel fand 1874 statt, als Haus und Scheune von Seckelmeister Josef Widler (1832-1901) erworben wurde. Vermutlich zu diesem Zeitpunkt wurde das Haus firstparallel in zwei Wohnungen aufgeteilt und seitlich um einen Schleppdachanbau erweitert.
Beschreibung:Nähert man sich vom zürcherischen Ottenbach dem Dorf Jonen, so bildet das Doppelwohnhaus Weingasse 18, 20 den markanten südlichen Auftakt der Bebauung. Das parallel zur Strasse ausgerichtete, breitbehäbige Gebäude hat seine Schauseite nach Süden auf das freie Kulturland ausgerichtet; vorgelagert ist ein grosszügiger, mit Gemüsebeeten, Grünflächen und Sträuchern besetzter und von einem hübschen Holzzaun umfriedeter Garten. Der Baukörper ist als verputzte Mauer- und Fachwerkkonstruktion aufgeführt, geborgen unter einem ausladenden Krüppelwalmdach mit hoch ansetzendem Dachknick. Die südgerichtete Stubenfront des Kernbaus ist mit fünf Achsen von Rechteckfenstern regelmässig besetzt, die Hausrückseite mit deren drei. Klebdächer und Fluggespärre, die auf karniesartig beschnitzten Bügen abgestützt sind, gehören wie die traufseitige Obergeschosslaube zum regionaltypischen Erscheinungsbild (Fluggespärre und Laube teilweise erneuert).
Die zwei längs dem First geteilten Wohnungen sind traufseitig über mittig angelegte Eingänge erschlossen. Der östliche, strassenseitige Eingang bewahrt das originale, sorgfältig profilierte Türgericht und daneben ein vergittertes Gangfenster. Hausinneres nicht gesehen.
Eine erwähnenswerte Rarität im ländlichen Hausbau der Region stellt der volkstümliche Hausspruch an der Laube dar: "WILST DV EIN NEVEN BOV AVF SChLAGEN SO MVST VIL hÖREN VNd W[E]NIG SAGEN / DV MVST SO GAR DIE LVd AVCh EhRE WO dICh dVN dVRCh d HEChLEN ZERE" [2].
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Zur Besitzergeschichte vgl. Bürgisser 1991, S. 180, 191, 196.
[2] Der Spruch wird schon bei Felder (1967, S. 290) erwähnt. Heute ist er in die erneuerte Laubenbrüstung integriert. Originaler Standort nicht bekannt.
Literatur:- Walter Bürgisser, Jonen. Aus der Vergangenheit von Dorf und Pfarrei, Jonen 1991 (2. erweiterte Auflage).
- Peter Felder, Die Kunstdenkmäler des des Kantons Aargau, Bd. 4, Basel 1967.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Jonen, III-11/14.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=37752
 

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