Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1875 - 1876 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Robert Moser, Architekt |
Würdigung: | Nach Plänen des renommierten Badener Architekten Robert Moser 1875-76 erstelltes Schulhaus, das einen prominenten Standort zwischen den beiden historischen Ortsteilen Ober- und Unterdorf einnimmt. Der spätklassizistische Mauerbau mit zeittypisch strenger Fassadengliederung ist äusserlich intakt erhalten und bewahrt das bauzeitliche Eingangsportal mit vergittertem Türblatt. Als erstem Schulhaus in der Gemeinde kommt dem Gebäude auch eine erhebliche lokalgeschichtliche Bedeutung zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | In früheren Zeiten bildete Killwangen zusammen mit Spreitenbach, Neuenhof und Bergdietikon den Schulkreis Spreitenbach. Ab 1872 befasste sich der Killwanger Gemeinderat mit dem Bau eines eigenen Schulhauses [1]. Mit der Projektierung beauftragt wurde der Badener Architekt Robert Moser (1838-1918), Vater des berühmten Karl Moser. Robert Moser, selbst ein renommierter Architekt, war im Aargau an etlichen Bauaufgaben beteiligt [2]. Das auf Fr. 27'600.- veranschlagte Schulhaus konnte Ende 1876 bezogen werden. Bis zum Bau des Zelgli-Schulhauses 1975 war die Dorfschule im Alten Schulhaus untergebracht. Heute werden die Räume als Kindergarten genutzt. Um 1995 wurde rechtwinklig zum Alten Schulhaus ein Ergänzungsbau mit Werkgebäude und Saal im Obergeschoss erstellt. |
Beschreibung: | Das Alte Schulhaus kam zwischen den alten Siedlungskern im Oberdorf und dem jüngeren Bebauungsast an der Landstrasse von Zürich nach Baden zu stehen. Die Dorfstrasse, welche die beiden historischen Ortsteile miteinander verbindet, erhielt wohl als Kompensation der 1842 im Oberdorf abgebrannten Häuser eine zeilenförmige Bebauung aus traufständig aufgereihten bäuerlichen Vielzweckbauten. In die lockere Bebauungsstruktur eingebettet ist das Schulhaus, welches als zweigeschossiger kubischer Baukörper unter mittelsteilem, knapp vorspringendem Satteldach in Erscheinung tritt. Die Trauffassaden zeigen eine streng vierachsige Gliederung mit Einzelfenster, während die Stirnseiten mit Zwillings- und Drillingslichtern aus gefalzten rechteckigen Hausteingewänden besetzt sind. Auf der Nordseite führt unter pultartigem Schutzdach ein mittig gelegenes Eingangsportal ins Treppenhaus. Das original erhaltene dreiteilige Türblatt mit Oberlicht zeichnet sich durch ein hübsches rautenförmiges Gitterwerk aus Gusseisenteilen aus. Im erheblich modernisierten Innern haben von der ursprünglichen Ausstattung Binnentüren mit kassettierten Futterrahmen überdauert. Das Treppengeländer von 1947 besitzt einen kräftigen eichenen Antrittspfosten und fein gedrechselte Staketen. An der Strassenfront steht auf einem kleinen Vorplatz eine Brunnenanlage aus Muschelkalk. Der kleine, an den Ecken abgeschrägte und mit Fuss- und Kranzgesimsen gefasste Trog trägt an der Längswand die Jahreszahl 1921. Der gestufte Stock schliesst mit vier kleinen, spitzbogigen Giebeln mit Muscheldekor. Die Mündung der Ausgussröhre ist als Vogelköpfchen ausgestaltet. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Killwangen 4030-1. |
Anmerkungen: | [1] Zur Schulgeschichte von Killwangen vgl. Schädler 1976, S. 36-40. [2] Ernst Strebel: Moser, Robert, in: Dorothee Huber und Isabelle Rucki (Hrsg.), Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert, 1998, S. 387. Zu den bedeutendsten Bauten von Robert Moser gehören das Altes Schulhaus in Baden (1855-57), die Strafanstalt Lenzburg (1864-66) und der Kursaal Baden (1871-75). |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995. - Hans Schädler, Killwangen, Killwangen 1976. - Dorothee Huber und Isabelle Rucki (Hrsg.), Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert, 1998. - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 131. |
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URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=38166 |
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