INV-MDE912 Mühle Hirschenweg 11, 19. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MDE912
Signatur Archivplan:MDE912
Titel:Mühle Hirschenweg 11
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Hirschenweg 11
Versicherungs-Nr.:101
Parzellen-Nr.:3148
Koordinate E:2628336
Koordinate N:1264139
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2628336&y=1264139

Chronologie

Entstehungszeitraum:19th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:MDE910, MDE911, MDE927A, MDE931
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Mühle

Dokumentation

Würdigung:Die östlich an die ehemalige Tavernenwirtschaft zum Hirschen (Bauinventarobjekt MDE911) anschliessende "Hirschenmühle" ist ein stattlicher Mauerbau aus dem frühen 19. Jahrhundert, welcher in der Fassadengestaltung Merkmale des Spätbarocks und des frühen Klassizismus auf sich vereint. Als mutmasslicher Nachfolgebetrieb der "Alten Mühle" am Wintersinger Bach (Bauinventarobjekt MDE924) kommt ihr eine wichtige gewerbegeschichtliche Bedeutung zu. Zusammen mit dem Gasthof, der gegenüber liegenden "Hirschenscheune" (MDE910) und dem Wohnhaus Hirschenweg 5 (MDE931) ergibt sich eine spannungsvolle Anlage, die durch den platzartigen Aussenbereich eine besondere räumliche Qualität erhält.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die "Hirschenmühle" wurde vermutlich im frühen 19. Jh. an die wesentlich ältere Tavernenwirtschaft zum Hirschen (dat. 1598 am Kellerportal) angebaut (Bauinventarobjekt MDE911). Dies dürfte in Zusammenhang mit der gleichzeitig erfolgten Aufgabe der "Alten Mühle" im Ausserdorf (Bauinventarobjekt MDE924) geschehen sein.
Im ersten Brandkatastereintrag von 1828 wird Joseph Fidel Tschudis Witwe als Eigentümerin einer Tavernenwirtschaft samt Getreidemühle aufgeführt. 1848 gelangte die Liegenschaft "durch Heirat" in die Hände von Fürsprech, Grossrat und Oberrichter Fridolin Stäuble, 1889 ging sie an die Familie Sprenger über [1].
Über die Wasserkraftanlage der "Hirschenmühle" gibt ein 1857 erstelltes Verbal mit Situationsplan Auskunft. Damals bestand die Anlage aus zwei Mahlgängen und einer Röndle, welche von zwei oberschlächtigen Wasserrädern angetrieben wurden. Nordseitig schloss an das Radhaus ein Waschhaus an [2]. 1944 hat man das Mahlwerk vollständig erneuert und nach der Stilllegung des Betriebes 1960 in die Mühle von Maisprach (Kt. BL) überführt [3].
Vom 1977/78 erfolgten Umbau des Gasthofs "Hirschen" zum Alterswohnheim blieb die Mühle weitgehend unberührt.
Beschreibung:Das Mühlengebäude (Vers.-Nr. 101) bildet mit dem westseitig angebauten ehemaligen Gasthof "Hirschen" (Bauinventarobjekt MDE911) einen langgestreckten, winkel¬förmigen Baukomplex von fast monumentalen Ausmassen zwischen dem Hirschenweg und dem Maispracherbach. Der steilgieblig aufragende Mauerbau ist traufseitig mit drei und stirnseitig mit zwei Fensterachsen besetzt. Die Tür- und Fenstergewände sind aus Stein gehauen und zeigen teils gerade und teils stichbogige Stürze spätbarocker Prägung. Das überhöhte, früher als Mahlraum genutzte Sockelgeschoss zeigt vergitterte Fensteröffnungen und einen ebenerdigen Mitteleingang, dessen Türblatt eine waagrechte Bretteraufdoppelung aufweist. Die ehemalige Radkammer ist in einen rückwärtigen Quergiebelanbau integriert, von wo der Zugang in die Obergeschosswohnung erfolgt.
Als jüngere Erweiterung schliesst rückwärtig eine grossvolumige Scheune mit Tenn, Futtertenn und Stall an. Der vom Maispracherbach abgezweigte Mühlenkanal hat sich im ostseitig angelegten Garten erhalten und wird hier als schmaler, steingefasster "Kännel" an die Mühle herangeführt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
[2] Staatsarchiv Aargau, DB.W01/0024/09: Verbal und Situationsplan von 1857; Verificationsverbal vom 14. Okt. 1898.
[3] Vgl. Hunziker/Hoegger 2011, S. 327.
Literatur:- Edith Hunziker/Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011, S. 326-327.
- Magden (Ortsgeschichte), Magden 2004, S. 199.
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
- Staatsarchiv Aargau, DB.W01/0024/09: Verbal und Situationsplan von 1857; Verificationsverbal vom 14. Okt. 1898.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=40728
 

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