INV-MDE916 Sonnenplatz 2, 1600 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MDE916
Signatur Archivplan:MDE916
Titel:Sonnenplatz 2
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Sonnenplatz 2
Versicherungs-Nr.:151
Parzellen-Nr.:823
Koordinate E:2628332
Koordinate N:1264012
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2628332&y=1264012

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1600
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:MDE913, MDE9114, MDE915, MDE917, MDE917D, MDE930
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Dokumentation

Würdigung:An exponierter Stelle im alten Dorfzentrum stehendes gemauertes Wohnhaus mit komplexer, nicht in allen Teilen geklärter Baugeschichte. Ein schlanker spätgotischer Kern aus der Zeit um 1600 wurde nachträglich an beiden Stirnseiten verlängert und traufseitig um einen Laubentrakt erweitert. Aus der Entstehungszeit des Hauses stammen der Kellerraum mit Balkendecke und wuchtiger Eichenstütze, zwei Rundbogenportale sowie einzelne Fenster mit spätgotisch gekehlten Gewänden. Im Kontext mit dem gegenüber liegenden Haus Wintersingerstrasse 2 (Bauinventarobjekt MDE913) und dem südwestlich anschliessenden Bauernhaus Wintersingerstrasse 7 (Bauinventarobjekt MDE917) ergibt sich ein Ensemble von grosser geschichtlicher, typologischer und ortsbaulicher Bedeutung.
Im Falle eines grösseren Umbaus sollten vorgängig bauarchäologische Abklärungen und eine Altersbestimmung durchgeführt werden.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Aufgrund seines spätgotischen Habitus mit Rundbogenportalen und gekehlten Fenstergewänden ist der Kern des Gebäudes in die Zeit um 1600 einzuschätzen. Der nach Nordwesten zur Wintersingerstrasse gerichtete Teil dürfte kurze Zeit später angefügt worden sein, zeigt er doch im Giebelfeld spätgotisch gekehlte Fensteröffnungen. Einer Bauphase im 18./19. Jh. ist eine zweite, rückwärtige Verlängerung nach Südosten zuzurechnen. Wohl im späteren 19. Jh. erfolgte ein traufseitiger Remisenanbau mit Holzlaube unter abgeschlepptem Dach.
Im Brandkataster von 1828 werden unter zwei getrennten Versicherungsnummern ein "Wohnhaus mit Wagenschopf, von Stein" - vermutlicher der Kernbau - und ein "Wohnhaus mit Waschhaus von Stein und Rieg" erwähnt, wobei es sich bei letzterem wohl um den rückwärtig angefügten Wohnteil handelt [1]. Zur Liegenschaft des damaligen Eigentümers Fidel Stäubli gehörte eine rechtwinklig zugeordnete Stallscheune, die an den Ökonomietrakt des benachbarten Vielzweckbaus Wintersingerstrasse 6 (Bauinventarobjekt MDE917) angebaut ist.
Beschreibung:Das markant im Winkel von Wintersingerstrasse und Sonnenplatz stehende Gebäude ist ein hochragender spätgotischer Mauerbau unter steilem, geknicktem Satteldach. Die nach Nordwesten zur Wintersingerstrasse gerichtete Stirnfront ist zweiachsig ausgebildet und mit kleinformatigen, im Giebelfeld spätgotisch gekehlten Fensteröffnungen besetzt. Die übrigen, grösser dimensionierten Öffnungen an der südwestlichen Stubenfront und der rückwärtigen Stirnseite dürften aus dem 18. oder 19. Jh. stammen. Auf der nordöstlichen, zum Sonnenplatz gerichteten Traufseite schliesst ein Schleppdachanbau mit teilweise ummauertem Wagenschopf im Erdgeschoss und hölzerner Erschliessungslaube im Obergeschoss an.
Den zentralen Bereich des hohen Sockelgeschosses nimmt ein Keller mit Balkendecke und längs gerichtetem Unterzug ein, welcher von einer wuchtigen Eichensäule mit würfelförmiger Basis und Kapitell abgestützt wird. Nordwestlich zur Wintersingerstrasse hin schliesst ein Remisentrakt an, in dem früher die Salzablage untergebracht war [2]. Den Durchgang zur jüngeren, südwestlich gelegenen Waschküche bildet ein spätgotisches Rundbogenportal, bei dem es sich um den ehemaligen Aussenzugang in den Keller handelt.
Die Erschliessung der Wohnung im Hochparterre erfolgt von der traufseitigen Laube her über ein spätgotisches Rundbogenportal mit rautenförmig aufgedoppeltem Türblatt. Ursprünglich nahmen die Wohnräume wohl nur den Kernbau des Gebäudes ein und wurden erst nachträglich in den Bereich der strassenseitigen Remise ausgeweitet. Eine zweite, kleine Wohnung über der Waschküche diente früher als Altenteil [3]. Das über dem Hochparterre gelegene niedrige Obergeschoss wurde vermutlich nie zu Wohnzwecken, sondern lediglich als Vorrats- und Abstellraum genutzt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
[2] Mündliche Hinweis des ehemaligen Bewohners (vgl. Aufnahmen Bauernhausforschung 1988).
[3] Mündliche Hinweis des ehemaligen Bewohners (vgl. Aufnahmen Bauernhausforschung 1988).
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Magden IX-3/6.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=40752
 

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