INV-MER912 Weidhof, 1686 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MER912
Signatur Archivplan:MER912
Titel:Weidhof
Bezirk:Muri
Gemeinde:Merenschwand
Ortsteil / Weiler / Flurname:Weidhof
Adresse:Weidhof, Benzenschwilerstrasse 7
Versicherungs-Nr.:123
Parzellen-Nr.:942
Koordinate E:2670684
Koordinate N:1233982
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2670684&y=1233982

Chronologie

Entstehungszeitraum:1686
Grundlage Datierung:Inschrift (südlicher Eckständer)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:"1686 MVVW" (südlicher Eckständer)
Würdigung:1686 datierter Wohnteil eines ehemals strohgedeckten bäuerlichen Vielzweckbaus, dessen Ökonomietrakt vermutlich 1891 in grösserer Form erneuert wurde. Auch nach einer Auskernung im Jahr 1989 zeigt der Wohnteil noch das originale, in Eichenschwellen eingezäpfte und mit Bohlen gefüllte Ständergerüst mit angeblatteten Kopfhölzern und durchlaufenden Brustriegeln. Aufgrund seines hohen Alters kommt ihm ein erheblicher baugeschichtlicher Zeugenwert zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Wohnhaus ist am Eckständer der nach Südosten orientierten Stubenfront in das Jahr 1686 datiert. Die Initialen „MVVW“ unter der erwähnten Jahrzahl beziehen sich möglicherweise auf die Familie Vonwil, deren Nachfahren noch 1968 im Besitz des Bauernhauses waren. Erst nach 1900 wurde gemäss den Brandkatastereinträgen das Strohdach zunächst teilweise und schliesslich ganz durch Ziegel ersetzt [1]. Der Ökonomieteil wurde wohl 1891 anstelle eines früheren Hausteils erbaut [2]. 1989 wurde das Haus einer Totalsanierung mit Auskernung unterzogen.
Beschreibung:Der Wohnteil bewahrt grösstenteils das originale, mit liegenden Bohlen ausgefüllte Ständergerüst. Dieses ruht auf einem mächtigen eichenen Schwellenkranz, dessen Schlösser von Holznägeln gesichert werden. Ständer und Wandrähm sind mit verblatteten Kopfhölzern verstrebt; Büge an der Stirnseite dienten ehemals wohl dazu, die Flugpfette des allseitig abgewalmten Strohdachs im Ständergerüst zu verankern. Bei der Umdeckung wurde die auskragende Dachkonstruktion auf dieser Seite zu einem weit auskragenden Fusswalm unter seither verbrettertem Giebelfeld umgestaltet.
Durchlaufende Brust- und Sturzriegel fassten ursprünglich Reihenfenster, deren seitliche Pfosten vor dem Umbau von 1989 noch zu erkennen waren. Die im Lauf des 19. Jh. eingebauten Einzelfenster reichten teilweise bereits etwas über die Brustriegel hinab. 1989 wurden sie entsprechend der neuen Innenaufteilung höhergelegt und durchschneiden nun den Sturzriegel. Den Krüppelwalm erhielt das Haus ebenfalls erst 1989, als bei der Auskernung des Inneren auch die Dachkonstruktion vollständig erneuert wurde. Das Innere zeigt seither keine historischen Bauteile mehr.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0514-0517; Brandkataster Gemeinde Merenschwand, 1850-1938.
[2] Ebd.
Literatur:- Dominik Sauerländer, Geschichte des Amtes Merenschwand : Wirtschafts- und Gesellschaftsgeschichte einer Luzerner Landvogtei von den Anfängen bis zum Jahre 1798, Baden 1999, S. 113 (hist. Aufnahme).
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII-14/12.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Bestandesaufnahmen 1968, Mappe 115 c-2.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=41538
 

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