Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 18th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Behäbiger Ständerbau wohl des späten 18. Jahrhunderts, der mit den giebelseitigen Klebdächern und dem knappen, geknickten Krüppelwalmdach charakteristische Merkmale des Freiämter Bauernhauses zeigt. Trotz einiger Veränderungen ist er am Äusseren weitgehend erhalten, womit ihm ein wesentlicher Zeugenwert für diese Hausform zukommt. Auch besitzt das Haus mit seiner allseitig freistehenden Lage am westlichen Rand des Weilers Hagnau einen hohen Situationswert. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das auf der Michaeliskarte um 1840 bestehende Gebäude, das seit dem Eintrag im Brandkataster von 1850 im Besitz der Familie Wey war [1], dürfte nach seinen Bauformen im späten 18. Jh. entstanden sein. |
Beschreibung: | Das zweigeschossige bäuerliche Wohnhaus Nr. 22 zeigt mit seinem knappen Krüppelwalmdach und den Klebdachreihen im Giebelfeld charakteristische Merkmale des Freiämter oder Innerschweizer Ständerbaus. Als Baukörper von stattlichen Dimensionen markiert es den westlichen Zipfel des reussnahen Weilers Hagnau. Das hohe, vier Trämkeller umfassende Sockelgeschoss ist aus Bruchsteinen aufgemauert und verputzt. Darüber liegt ein Schwellenkranz aus Eichenholz, den zweiteilige Schwellenschlösser mit Holznägeln sichern. Er trägt das zweigeschossige Ständergerüst, das in den beiden Hauptgeschossen mit Flecklingen (Kanthölzern), in den Giebeln mit Bohlen gefüllt ist. Die südöstliche Giebelfassade ist im Erdgeschoss mit sechs regelmässigen Fensterachsen als Stubenfront ausgezeichnet, während das Obergeschoss lediglich vier Einzelfenster in anderer Achsenstellung zeigt. Die Giebelfelder sind von jeweils zwei auffallend weit auskragenden Klebdächern unterteilt, die von zierbeschnitzten Bügen gestützt werden. Eine jüngere, vielleicht in der Zeit um 1900 entstandene Verbretterung an den Flugsparren lehnt sich an die Form einer Berner Ründe an. Die Traufseiten sind in drei Achsen mit aussenliegenden Einzelfenstern und mittigem Doppelfenster geteilt. Ehemals besass das Gebäude traufseitige Obergeschosslauben, von denen noch die Anblattungsstellen zeugen. Auch befand sich der Hauseingang ursprünglich auf der Traufseite. Im frühen 20.Jh. wurde er auf die nordwestliche Giebelseite verlegt, wo man ein weit auskragendes Vordach und eine Freitreppe mit Brettbalustern in Heimatstilformen anbrachte. Das Innere ist modernisiert und in der Raumstruktur durch den Einbau einer Wohnung ins Dachgeschoss verändert. Auf der Ostseite liegt ein zum Haus gehöriger bäuerlicher Nutzgarten mit alter eiserner Einfriedung. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - ICOMOS. Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Merenschwand 4234-12. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0478-0481; Brandkataster Gemeinde Benzenschwil, 1850-1938. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Merenschwand VIII-14/32. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Bestandesaufnahmen 1968, Mappe 115 c-2. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=41556 |
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