INV-NIL913 Dorfrain 3, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-NIL913
Signatur Archivplan:NIL913
Titel:Dorfrain 3
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Niederlenz
Adresse:Dorfrain 3
Versicherungs-Nr.:107
Parzellen-Nr.:61
Koordinate E:2655631
Koordinate N:1250304

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Wohl aus der Zeit um 1800 stammendes Bauernhaus, das mit den nördlich benachbarten Liegenschaften (Bauinventarobjekt NIL912) eine kleine, gewerbegeschichtlich interessante Baugruppe bildet. Der quer zum Hang gestellte, mit der Stirnseite zum Aabachkanal gerichtete Baukörper ist ein wichtiger Bestandteil der verwinkelten linksseitigen Aabachbebauung und somit von hohem Situationswert für das Ortsbild von Niederlenz. Als prägendes Element hervorzuheben ist die sorgfältig gestaltete Laubenfront, die sich entlang der östlichen Stirnseite und über Teile der nördlichen Trauffassade zieht.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nach der formalen Ausgestaltung dürfte das Gebäude aus der Zeit um 1800 stammen. Auf der Michaeliskarte um 1840 ist der Baukörper an gleicher Stelle bereits eingezeichnet. Der erste verfügbare Brandkatastereintrag von 1850 lautet auf ein "2-stöckiges Wohnhaus mit Backstube und Scheuer, von Stein, Wickel und Holz unter Ziegeldach" [1]. Vermutlich war die Liegenschaft damals schon in zwei Stockwerkwohnungen aufgeteilt; Eigentümer waren Jakob Baumann, Schreiner, und Heinrich Gautschi.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau bildet den südlichen Abschluss einer kleinen ländlich-gewerblichen Baugruppe, zu der noch die alte Feilenhauerei (Bauinventarobjekt NIL912) mitsamt den rückwärtigen Nebenbauten gehört und die zum Dorfplatz hin an das stattliche Zehntenhaus (Kantonales Denkmalschutzobjekt NIL001) anschliesst. Der längliche, mit Firstrichtung Ost-West quer ins sanft abfallenden Gelände gestellte Baukörper ist als Mittertennhaus in der Nutzungsabfolge Wohnteil, Tenn und Stall konzipiert. Östlich zum Aabach hin erhebt sich über einem hohen Kellersockel der allseitig verputzte Wohnteil mit zeittypischer axialer Befensterung. Ein Fassadenversatz zwischen Parterre und Obergeschoss lässt vermuten, dass er in Mischbauweise aus massivem Bruchsteinmauerwerk und darüber liegendem Fachwerk erstellt wurde. Entsprechend sind die Fensteröffnungen im Erdgeschoss mit steinernen Gewänden versehen, während diejenigen im Obergeschoss und Giebelfeld Holzrahmungen aufweisen.
Der Baukörper ruht unter einem mittelsteilen, ungebrochenen Giebeldach, das am hölzernen Scheunentrakt mit einem Teilwalm abschliesst und im Bereich des Wohnteils schützend über die stirnseitige Laubenfront vorgezogen ist. Die auf kräftigen Balkenvorstössen ruhende Laube zieht sich auf zwei Ebenen über das Obergeschoss und das Giebelfeld. Sie nimmt auch einen Teil der nördlichen Traufseite ein, wo sie mit einer Aussentreppe die unabhängige Erschliessung der oberen Wohnung ermöglicht.
Die Zugänge zur unteren Wohnung und zum Keller befinden sich auf der nördlichen Hofseite; beide wurden nachträglich eingewandet, und auch die Obergeschosslaube ist teilweise mit einer Bretterschalung verschlossen. Beim Hauseingang neben dem Tenn dürfte es sich um eine jüngere Zutat handeln. Hausinneres nicht gesehen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0427-0429: Brandkataster Gemeinde Niederlenz 1850-1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0427-0429: Brandkataster Gemeinde Niederlenz 1850-1938.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43548
 

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