Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1822 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Biedermeier |
|
Dokumentation |
Würdigung: | Zeittypisch schlicht gestalteter, spätklassizistisch-biedermeierlicher Mauerbau, der 1822 als Schulhaus erbaut und bereits 1841/42 erweitert wurde. Als erstes Schulhaus von Niederrohrdorf besitzt das Gebäude, das seit mehr als 100 Jahren als Wohnhaus mit Ladenlokal dient, lokalgeschichtliche Bedeutung. Durch die Lage unmittelbar gegenüber seinem Nachfolger, dem Schulhaus von 1896 (Bauinventarobjekt NIR903) kommt ihm zudem eine prominente Rolle im Ortsbild von Niederrohrdorf zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Gebäude wurde 1822 als erstes Schulhaus von Niederrohrdorf erbaut, nachdem die Niederrohrdorfer Kinder zuvor die Schule in der Oberrohrdorfer Kaplanei, seit 1814 im dort neu erbauten Schulhaus besucht hatten [1]. Das Haus beherbergte ursprünglich wohl nur einen einzigen Unterrichtsraum, bevor man es 1841/42 erweiterte. Seinem ursprünglichen Zweck diente es bis 1896, als das gegenüber gelegene heutige Schulhaus Dorf (Bauinventarobjekt NIR903) eingeweiht werden konnte. Wohl zusammen mit der Umnutzung zu einem Wohn- und Geschäftshaus wurde auch das Ladenlokal im Erdgeschoss eingerichtet, das seit langem eine Bäckerei beherbergt. 1996 wurde eine Aussenrenovation vorgenommen. |
Beschreibung: | Das Alte Schulhaus erhebt sich gegenüber seinem heute noch genutzten Nachfolger von 1896 (Bauinventarobjekt NIR903), wo es als traufbetonter zweigeschossiger Baukörper quer zur Dorfstrasse ausgerichtet ist. Der verputzte Mauerbau, der in zeittypisch schlichten spätklassizistisch-biedermeierlichen Formen gehalten ist, wird von einem Satteldach mit hochliegendem Knick abgeschlossen. Seine nach Süden gerichtete traufseitige Hauptfassade zählt fünf Achsen holzgefasster Rechteckfenster, deren unterschiedlicher Achsabstand auf die sukzessive Erweiterung verweist. Nach der Lage des Gewölbekellers dürften die drei enger gestellten westlichen Fensterachsen zum Ursprungsbau, die zwei östlichen zur Erweiterung von 1841/42 gehören. Die beiden Giebelfassaden sind in leicht asymmetrischer Anordnung jeweils zweiachsig befenstert. Die Giebelpartien weisen als typisches spätklassizistisch-biedermeierliches Gestaltungselement paarweise gekoppelte Rundbogenfenster sowie eine Lünette (Halbrundfenster) auf. Die östliche Giebelfassade besitzt einen spätklassizistischen Hauseingang in Form eines rechteckigen Muschelkalkgewändes mit profilierter Gesimsbekrönung, der nach seiner Lage von der Erweiterung von 1841/42 stammen dürfte. Daneben öffnet sich das Ladenlokal der Bäckerei, das wohl um 1900 eingerichtet und später mehrmals verändert wurde. Die Eckquadrierung ist eine charakteristische Zutat wohl aus der Zeit um 1900. Die Rückfront zeigt verschiedene nachträgliche Anbauten vorgelagert, von denen der Quergiebelrisalit noch auf das 19. Jh. zurückgehen dürfte (übrige Anbauten nicht Bestandteil des Schutzumfangs). Erhalten haben sich die verbretterten Dachuntersichten des 19. Jh. Unter der westlichen Gebäudehälfte liegt ein Gewölbekeller. (Hausinneres nicht gesehen.) |
Anmerkungen: | [1] Geschichtliches nach Egloff et al. 1979, S. 190-192. |
Literatur: | - Anton Egloff et al., Chronik Niederrohrdorf, Niederrohrdorf 1979, S. 190-192. - Fabian Furter / Martin Handschin / Miriam Rorato: Drei Gemeinden, eine Geschichte. Die grossen Schritte von 1850 bis zur Gegenwart, in Fabian Furter et al., Rohrdorferberg. Geschichte von Niederrohrdorf, Oberrohrdorf und Remetschwil, Niederrohrdorf, Oberrohrdorf, Remetschwil 2011, S. 154-325, hier S. 139f. . |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43632 |
|
Social Media |
Share | |
|