INV-OBB905 Scheune bei Überthal 7, 1836 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - INV-900 Bauinventar, 2010- (Bestand)
      - INV-B B (Teilserie Bestand (Alphabet))
        
        INV-BZB Bözberg (inkl. GAL, LIN, OBB, UNB) (Teilserie Bestand (Gemeinde))
        
        INV-OBB904 Speicher bei Überthal 7, 1839 (Dossier (Bauinventar))
        INV-OBB905 Scheune bei Überthal 7, 1836 (Dossier (Bauinventar))
        INV-OBB906 Überthal 1, 3, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Ansichtsbild:


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Identifikation
Signatur:	INV-OBB905
Signatur Archivplan:	OBB905
Titel:	Scheune bei Überthal 7
Bezirk:	Brugg
Gemeinde:	Bözberg
Ehem. Gemeinde:	Oberbözberg (bis 31.12.2012)
Ortsteil / Weiler / Flurname:	Überthal
Adresse:	bei Überthal 7
Versicherungs-Nr.:	503 (alt 3)
Parzellen-Nr.:	1016
Koordinate E:	2653639
Koordinate N:	1262104

Chronologie
Entstehungszeitraum:	1836
Grundlage Datierung:	Inschrift (Inschrift)

Typologie
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):	Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:	OBB903, OBB904
Nutzung (Stufe 1):	Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):	Scheune

Dokumentation
Inschriften:	"AF 1836" (Tenntor)
Würdigung:	Zum bäuerlichen Gebäudekomplex Überthal 7 gehörende Scheune von 1836, die als biedermeierlicher Mauerbau mit zeittypischen Korbbogenportalen und Lünetten an der Giebelwand in Erscheinung tritt. Es handelt sich um den besterhaltenen Teil eines grossvolumigen Ökonomiekomplexes, welcher schrittweise aus einer ehemals strohgedeckten Grossscheune hervorgegangen ist. Aufgrund seiner zentralen Lage an einer platzartigen Erweiterung der Strassenbiegung kommt dem Gebäude eine überaus prägende Bedeutung im national eingestuften Ortsbild von Überthal zu (Gebäudeteile Vers.-Nr. 504A/B nicht Teil des Schutzumfangs).
Bau- und Nutzungsgeschichte:	Eine Inschrift "AF 1836" am Schlussstein des Tenntorbogens verweist auf das Erstellungsjahr und den Bauherrn Abraham Fehlmann. Die Scheune wurde damals wohl als Teilersatz oder als Anbau an ein bereits bestehendes Ökonomiegebäude realisiert. Dieses findet im ersten verfügbaren Brandkataster von 1828 als "Scheune mit 4 Tenn und 4 Ställen, mit Stroh und Ziegeln" Erwähnung, und auch auf der Michaeliskarte um 1840 ist es als grossvolumiger Baukörper eingezeichnet [1]. In der Folge dürfte eine schrittweise Transformation zum bestehenden Gebäudekomplex stattgefunden haben. Im Unterschied zu den zwei weiteren, südseitig anschliessenden Ökonomieteilen (Vers.-Nrn. 504A, 504B) hat die hier beschriebene Scheune von 1836 (Vers.-Nr. 503) ihre ursprüngliche, für die Erstellungszeit typische Erscheinung weitgehend bewahrt. Als einziger nennenswerter Eingriff wurde das ehemalige Futtertenn nachträglich in den Stallbereich einbezogen.
Beschreibung:	Die Stallscheune von 1836 bildet den nördlichen Abschluss eines grossvolumigen Ökonomiekomplexes, zu dem zwei weitere, insgesamt aber stärker veränderte und somit weniger zeugenhafte Gebäudeteile gehören (Vers.-Nrn. 504A, 504B). Der aus Tenn, Futtertenn und Stall bestehende Mauerbau ruht unter einem steilen, leicht geknickten Satteldach, das von einer Binderkonstruktion mit liegendem Stuhl und strebengestützter Firstpfette getragen wird und dessen ausladende traufseitige Dachflächen auf kräftige, nahezu horizontal vorstehende Büge abgestützt sind. Die Umfassungswände bestehen Kalkbruchsteinmauerwerk und sind flächig verputzt. Die Zugänge zu Tenn und Futtertenn (heute vermauert) zeigen die für Juragiebelhäuser typischen Korbbogengewände aus sorgfältig zugehauenem Mägenwiler Muschelkalk. Die darüber liegenden Lüftungsöffnungen der Heubühnenwand weisen grossrechteckige Formate auf und sind ebenfalls in Muschelkalk gefasst. Die geschlossen wirkende Stirnmauer ist im Giebelbereich mit drei kleinen Lünetten und einer kleinen dreieckigen Öffnung unter dem First besetzt. Die nach wie vor zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzte Scheune hat im Innern eine Erweiterung des Stallbereichs unter Einbezug des ehemaligen Futtertenns erfahren. Die Einrichtung mit Spaltenboden und beweglichem Fressgitter stammt aus der zweiten Hälfte des 20. Jh.
Erwähnung in anderen Inventaren:	- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:	[1] Staatsarchiv, Brandkataster Oberbözberg.
Literatur:	- Max Baumann, Leben auf dem Bözberg, Die Geschichte der Gemeinden Gallenkirch, Linn, Ober- und Unterbözberg, Stilli 1998.
Quellen:	- Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1942.0001 (4481): Brandkataster Gemeinde Bözberg 1829; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0164-0165: Brandkataster Gemeinde Oberbözberg 1876-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Oberbözberg, IV-17/11.