INV-OBF908 Halde 4, 1750 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBF908
Signatur Archivplan:OBF908
Titel:Halde 4
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Schinznach
Ehem. Gemeinde:Oberflachs (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberflachs
Adresse:Halde 4
Versicherungs-Nr.:22
Parzellen-Nr.:201
Koordinate E:2652176
Koordinate N:1254565
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2652176&y=1254565

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1750
Grundlage Datierung:Inschrift (Mauerwerk)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Stöckli

Dokumentation

Inschriften:"175." (Fragment an Aussenwand)
Würdigung:Als Nebengebäude eines herrschaftlichen Bauernhauses (Trottengasse 1) errichtetes "Stöckli", welches im gemauerten Sockelgeschoss einen Gewölbekeller und im darüber liegenden Fachwerkteil eine Kleinwohnung enthält. Der originelle, typologisch interessante Kleinbau dürfte im Kern aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammen. Im späteren 19. Jahrhundert erfuhr er eine bergseitige Erweiterung und in den 1970er Jahren wurde er umfassend renoviert. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die in die Stubenwand eingemauerten Fragmente eines alten Kachelofens.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine unvollständig erhaltene Jahrzahlinschrift "17 5.", welche anlässlich der letzten Renovation am Mauerwerk der Hauptfassade zum Vorschein kam, lässt auf ein Baudatum um die Mitte des 18. Jh. schliessen. Das Häuschen gehörte früher zur bäuerlichen Liegenschaft Trottengasse 1 und wurde von deren Besitzer als Keller und Kleinwohnung benutzt. Im Brandkataster von 1850 ist es als "einstöckiges Wohnhaus von Stein, Riegel und Wickel, mit Gewölbekeller und Trämkeller", in den Händen der Familie Käser, verzeichnet. Eine deutliche Erhöhung des Versicherungswertes von 400 auf 1250 Franken weist auf eine grössere Umbautätigkeit um 1888 hin [1]. Damals dürfte der bergseitige Anbau mit dem kleinen Balkenkeller und der darüber liegenden Kammer entstanden sein.
Der Gewölbekeller wurde von den Eigentümern des Bauernhauses lange Zeit noch als Lagerraum genutzt, den Wohnraum hat man zwischenzeitlich untervermietet. Im Zweiten Weltkrieg diente das Häuschen als Militärunterkunft [2]. 1973/74 fand eine umfassende Renovation statt. Seither wird das Häuschen als eigenständige Kleinwohnung mit Töpfereiwerkstatt genutzt.
Beschreibung:Der ins ansteigende Gelände eingebettete Kleinbau hat seine Schaufront hangabwärts nach Westen gerichtet. Hier tritt der massiv gemauerte Gebäudesockel mit dem Gewölbekeller als Vollgeschoss in Erscheinung. Die talseitige Gebäudeecke wird durch einen kräftigen Strebepfeiler gesichert. Ein breites, gefastes Rundbogenportal aus gelblichem Kalkstein führt ebenerdig in den Kellerraum (heute Töpfereiwerkstatt). Hangwärts schliesst im Bereich der seitlichen Erweiterung ein kleiner Balkenkeller mit rechteckigem Eingang an.
Das an der Traufseite zugängliche Obergeschoss ist als Mischkonstruktion mit massiven Seitenwänden und geriegelter Vorderfront aufgeführt. Die Lage der Stube kennzeichnet ein grossformatiges Zwillingsfenster, während die Schlafkammer im seitlichen Anbau über ein Einzelfenster belichtet wird. Im rückwärtigen Teil des Häuschens ist vom Wohnraum eine kleine Küche ausgeschieden. Das heute ebenfalls zu Wohnzwecken genutzte Dachgeschoss zeigt talseitig eine bretterverschalte Giebellaube, in die zu Belichtungszwecken eine grosse Fensteröffnung eingeschnitten wurde. Die Dachkonstruktion hat unter Verwendung der alten Dreieckstreben eine Teilerneuerung erfahren.
Unbekannter Herkunft sind die in die Stubenwand eingemauerten Bruchstücke eines alten Relief-Kachelofens. Die darauf erkennbaren Früchte- und Puttenmotive lassen eine Datierung im 16./17. Jh. vermuten. Mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Überreste eines Ofens aus herrschaftlichen Verhältnissen, möglicherweise von Schloss Kasteln oder Burg Schenkenberg.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938.
[2] Käser 2002, S. 52-54.
Literatur:- Armin Käser, Oberflachs, ein Tal, ein Dorf, ein Haus, in: Brugger Neujahrsblätter 2002, S. 31-55.
- Oskar Leder, Aus der Geschichte des Dorfes Oberflachs, Oberflachs 1968.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43956
 

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