INV-OBF909 Oberdorf 5, 1818 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBF909
Signatur Archivplan:OBF909
Titel:Oberdorf 5
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Schinznach
Ehem. Gemeinde:Oberflachs (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberflachs
Adresse:Oberdorf 5
Versicherungs-Nr.:17
Parzellen-Nr.:184
Koordinate E:2652176
Koordinate N:1254635
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2652176&y=1254635

Chronologie

Entstehungszeitraum:1818
Grundlage Datierung:Inschrift (Jochbalken Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:OBF910, OBF923
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:In Mischbauweise aus Stein und Holz erstelltes Bauernhaus von 1818, welches mit den ähnlich gearteten Nachbargebäuden Oberdorf 1 (Bauinventarobjekt OBF910) und Oberdorf 7 (OBF923) eine zeilenartige Bebauung bildet. Als prägendes Element des nach einer Brandkatastrophe neu entstandenen Dorfteils kommt dem schlichten, intakt erhaltenen Gebäude eine wichtige ortsbauliche und lokalgeschichtliche Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Am 14. Juni 1817 fand im Oberflacher Oberdorf eine verheerende Feuerbrunst statt, der 15 mehrheitlich wohl noch strohgedeckte Häuser mit insgesamt 25 Haushaltungen zum Opfer fielen. Für den Wiederaufbau wurde den Brandgeschädigten Bauholz aus den Gemeindewaldungen zur Verfügung gestellt [1]. Es entstand ein einheitlicher Gebäudetypus mit massivem Wohnteil und einem Scheunentrakt mit gemauerter Stirnfront und hölzernen Trauffassaden, in der verbreiteten Konstellation eines Mittertennhauses.
Das vorliegende Gebäude war einst am Jochbalken des Tenntors mit der Inschrift "HK 1818 HZ" versehen (HK möglicherweise für Hans Käser; HZ für Hans Zimmermann) [2]. Im Brandkataster von 1850 ist das Gebäude als "zweistöckiges Wohnhaus mit zwei Wohnungen samt Scheune und Anbau mit Schopf und Schweineställen sowie gewölbtem Keller" verzeichnet. Die untere Wohnung mit der Hälfte Estrich, der hinteren Hälfte Scheune und dem halben Schopfanbau mit Schweinestall gehörte Hans Jakob Zimmermann, die obere Wohnung mit Keller, Hälfte Estrich und vordere Hälfte Scheune Abraham Leder [3].
Mit Ausnahme der nachträglich mit Kalksandsteinen aufgemauerten Stallwand und der erneuerten Bretterschalung an der Heubühne hat das Gebäude sein ursprüngliches Erscheinungsbild vollumfänglich bewahrt. Eine Umnutzung des Ökonomietrakts zu Wohnzwecken ist geplant.
Beschreibung:Unter durchlaufendem, geknicktem Satteldach erhebt sich der längliche Baukörper in traufständiger Ausrichtung zur Oberdorfstrasse. Der massiv gemauerte Wohnteil ist längsseitig mit drei und stirnseitig mit zwei Fensterachsen regelmässig gegliedert. Die Fenstergewände wie auch die Einfassung der stirnseitig gelegenen Haustür bestehen aus Muschelkalk. Die innere Raumordnung folgt einem gängigen vierteiligen Muster mit Stube und Nebenstube an der strassenseitigen Vorderfront sowie Küche und Kammer im rückwärtigen Bereich. Im Obergeschoss bestehen vermutlich analoge Verhältnisse. Hausinneres nicht gesehen.
Seitlich schliesst an den Wohnteil ein Scheunentrakt mit Tenn und Stall an (Mittertennhaus). Der Tennbereich und die Heubühne zeigen eine schlichte, schmucklose Bretterschalung (erneuert). Die ursprünglich wohl hölzerne Stallwand wurde im frühen 20. Jh. durch Mauerwerk aus Kalksandsteinen ersetzt. Den giebelseitigen Abschluss bildet wie beim Wohnteil eine kräftige Bruchsteinmauer.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Leder 1968, S. 9-10.
[2] Stettler/Maurer 1953, S. 370.
[3] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938.
Literatur:- Oskar Leder, Aus der Geschichte der Gemeinde Oberflachs, Oberflachs 1968.
- Michael Stettler, Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band II: Die Bezirke Lenzburg und Brugg, Basel 1953.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43962
 

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