INV-OBF913 Mitteldorf 12, 17. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBF913
Signatur Archivplan:OBF913
Titel:Mitteldorf 12
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Schinznach
Ehem. Gemeinde:Oberflachs (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberflachs
Adresse:Mitteldorf 12
Versicherungs-Nr.:75 C
Parzellen-Nr.:157
Koordinate E:2652161
Koordinate N:1254675
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2652161&y=1254675

Chronologie

Entstehungszeitraum:17th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Alter, erhalten gebliebener Teil eines ansonsten stark veränderten Gebäudekomplexes, dem aufgrund seines grossen Volumens und der markanten Stellung im Dorfzentrum eine erhebliche ortsbauliche Bedeutung zukommt. Die blockartig eingefügte östliche Wohnung mit Gewölbekeller (Vers.-Nr. 75C) dürfte noch einen spätgotischen Kern aufweisen, hat aber wohl im frühen 19. Jahrhundert eine klassizistische Fassadenüberformung erfahren. Zusammen mit dem rückwärtig anschliessenden kleinen Ökonomietrakt ergibt sich eine eigenwillige Nutzungskonstellation, deren geschichtlicher Hintergrund nicht abschliessend geklärt ist.

Im Falle grösserer baulicher Veränderungen ist eine vorgängige bauarchäologische Untersuchung zu empfehlen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Hausteil Vers.-Nr. 75C bildet den östlichen Abschluss eines grossen, ortsbildprägenden Gebäudekomplexes. Der Gewölbekeller und das massive Mauerwerk des blockartigen, ungefähr 1,5 m von der strassenseitigen Fassadenflucht vorkragenden Gevierts dürften noch ins 17. Jh. zurückreichen. Hinweise für das hohe Alter geben das gefaste Rundbogenportal des Kellereingangs sowie nachträglich vermauerte Öffnungen an der Trennwand zum westliche anschliessenden Tenn. Die axial gesetzten Rechteckfenster an den Aussenfassaden weisen auf einen grösseren Umbau wohl im frühen 19. Jh. hin. Dieser könnte mit dem verheerenden Dorfbrand von 1817 in Zusammenhang stehen. Aus derselben Zeit dürfte das weit gespannte Dachgerüst mit liegendem Stuhl stammen.
Bis Mitte des 20. Jh. bildete der mächtige, unter steilem Satteldach zusammengefasste Gebäudekomplex mit dem nördlich benachbarten Alten Schulhaus von 1809 eine gassenähnliche Situation im Dorfzentrum (vgl. historische Aufnahmen Bilddokumentation). In den 1960er Jahren fiel dann das Alte Schulhaus einer durchgreifenden Strassenkorrektion zum Opfer, wodurch sich eine neue, offenere Situation ergab. Als ortsbildprägendes Element geblieben ist das aus drei Wohnteilen und einem innenliegenden Ökonomietrakt bestehende Bauernhaus.
Die beiden westlichen, unter dem First aufgeteilten Haushälften sind in den letzten Jahren grundlegende erneuert worden. Demgegenüber hat der östliche Hausteil Vers.-Nr. 75C mit der zugehörigen rückwärtigen Ökonomie die ursprünglichen Verhältnisse in wesentlichen Teilen bewahrt. In jüngerer Zeit wurde entlang der Ostfassade ein eingeschossiger Pultdachanbau aus Holz und Glas angefügt.
Beschreibung:Entgegen dem äusseren Erscheinungsbild, das mit der breitgelagerten Giebelfront und dem mächtigen Satteldach grosszügige Verhältnisse vorspiegelt, umfasst der Hausteil Vers.-Nr. 75C lediglich ein kleines, zweigeschossiges Mauergeviert in der Nordostecke des Gebäudekomplexes. Den rückwärtigen Bereich nimmt ein kleiner Ökonomieteil mit Stall und Futtergang ein, darüber erstreckt sich die offene Heubühne mit einer nachträglich eingebauten Kammer.
Den gegenüber dem Scheunenniveau leicht erhöhten Wohnteil erreicht man über eine steinerne Aussentreppe neben dem Tenn. Ein Stichgang entlang der Trauffassade führt rechter Hand in die Küche und geradeaus in die Stube, welche über zwei giebelseitigen Fenstern belichtet ist. In der Küche befindet sich der Aufgang ins Obergeschoss, das gleich wie das Parterre zwei Räume enthält. Ein interner Kellerabgang in der Küche wurde schon vor längerer Zeit verschlossen, ebenso ein Binnendurchgang ins Tenn. Die Wohnungsausstattung wurde grösstenteils modernisiert. Erwähnenswert ist der Stubenofen mit braunen Art-Déco-Kacheln aus dem frühen 20. Jh.
Den strassenseitigen Kellereingang markiert ein kräftiges, abgefastes Rundbogenportal aus Muschelkalk. Dieses bewahrt eine alte zweiflüglige Brettertür mit aufgedoppeltem Rahmenwerk. Die Vormauerung des Gebäudesockels scheint teilweise jünger, überschneidet sie doch den Scheitel des Rundbogens. Das breite, in Firstrichtung des Gebäudes sich erstreckende Kellergewölbe nimmt den gesamten Wohnungsgrundriss ein.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Literatur:- Oskar Leder, Aus der Geschichte der Gemeinde Oberflachs, Oberflachs 1968.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43986
 

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