INV-OBF914 Rank 2, 1817 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OBF914
Signatur Archivplan:OBF914
Titel:Rank 2
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Schinznach
Ehem. Gemeinde:Oberflachs (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberflachs
Adresse:Rank 2
Versicherungs-Nr.:49
Parzellen-Nr.:124
Koordinate E:2652115
Koordinate N:1254680
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2652115&y=1254680

Chronologie

Entstehungszeitraum:1817
Grundlage Datierung:Inschrift (Bug)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:„AK OF 1817“ (Bug Giebellaube)
Würdigung:Nach dem Dorfbrand von 1817 entstandenes Wohnhaus, das im Sockelbereich mit dem Gewölbekeller vermutlich noch ältere Bauteile aufweist. Das längliche, auf der Talseite dreigeschossig aufragende Gebäude zeigt mit dem Teilwalm und der Giebellaube ein individuelles Erscheinungsbild. Wohl auf die ansteigende Geländesituation zurückzuführen ist die ungewöhnliche Nutzungsorganisation mit seitlichem Hauseingang an der schmalen Stirnfront, hangseitig durchlaufendem Längsgang und talseitig aufgereihten Räumen. Durch seine exponierte Lage oberhalb der Dorfstrasse entfaltet das Gebäude eine grosse ortsbildprägende Wirkung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das rundbogige Kellerportal und die unregelmässige Fensteranordnung an der nördlichen, talseitigen Trauffassade lassen auf ältere Bausubstanz eines vermuteten Vorgängerbaus schliessen. In der bestehenden Form dürfte es sich aber weitgehend um einen Neubau nach dem Dorfbrand von 1817 handeln. Einen glaubhaften Hinweis hierfür liefert die ehemalige Inschrift „AK OF 1817“ an den Bügen der Giebellaube [1]. Im Brandkataster von 1850 ist von einem „zweistöckigen Wohnhaus aus Stein, mit gewölbtem Keller“, in den Händen von Samuel und Johannes Käser, die Rede. Die Einrichtung einer zweiten Wohnung im ursprünglich "unausgebauten oberen Stock" erfolgte offenbar erst um 1870 [2].
In den 1980er Jahren hat man unter Wahrung des äusseren Erscheinungsbildes grössere Umbauten vorgenommen. Die Wohnungen in den beiden Hauptgeschossen wurden umfassend modernisiert und der Dachraum unter Erhalt der alten Dachkonstruktion zu einem grossen, offenen Wohnraum umgestaltet. Die Belichtung erfolgte über kleine, vollverglaste Giebellukarnen und eine grossflächige Verglasung am rückwärtigen Giebelfeld. Bergseitig erhielt das Haus einen Garagenanbau mit Terrasse.
Beschreibung:Das langgestreckte Gebäude ist in West-Ost-Ausrichtung parallel zur steil ansteigenden Rankstrasse gestellt. Das talseitig freistehende Sockelgeschoss kennzeichnet ein grosses Rundbogenportal mit schmaler Zierfase, welches ins 18. Jh. einzuschätzen ist. Durch dieses betritt man einen geräumigen Gewölbekeller, der nahezu den gesamten Hausgrundriss einnimmt.
Der zweigeschossige gemauerte Oberbau trägt ein geknicktes Teilwalmdach mit offener Giebellaube, welche auf zwei ausladende Büge abgestützt ist. Die nach Osten orientierte dreiachsige Stirnfront ist im Erdgeschoss mit holzgerahmten spätbarocken Stichbogenfenstern und einem seitlichen Hauseingang mit ebenfalls leicht gebogenem Sturz besetzt. Im Obergeschoss und an den Traufseiten finden sich mit einer Ausnahme steinerne Rechteckgewände mit Ladenfalz, in teils unregelmässiger Anordnung. An der hangseitigen Trauffront befindet sich ein separater Ausseneingang in die obere Wohnung.
Der Grundriss der besser erhaltenen unteren Wohnung zeigt eine ungewöhnliche Konstellation mit hangseitig durchlaufendem Längsgang, der zur Talseite hin Stube und Küche sowie zusätzliche Räume im rückwärtigen Bereich erschliesst. An historischer Ausstattung ist in der Stube ein auf gedrechselten Füssen stehender, brauner Kachelofen mit Art-Déco-Motiven und einer Inschriftenkachel "Wohltätig ist des / Feuers Macht / wenn sie der Mensch / bezähmt bewacht!" anzuführen. Der zu Wohnzwecken ausgebaute offene Dachraum hat das originale Gebälk, eine Sparrenkonstruktion mit liegenden Stuhljochen und säulengestützter Firstpfette, vollumfänglich bewahrt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Notizen Kunstdenkmälerinventarisation, um 1950.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938.
Literatur:- Oskar Leder, Aus der Geschichte der Gemeinde Oberflachs, Oberflachs 1968.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0166-0168: Brandkataster Gemeinde Oberflachs 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=43992
 

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