INV-OFT930 Birchenfeld 7, 1800-1801 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-OFT930
Signatur Archivplan:OFT930
Titel:Birchenfeld 7
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Küngoldingen
Adresse:Birchenfeld 7
Versicherungs-Nr.:400
Parzellen-Nr.:1598
Koordinate E:2637818
Koordinate N:1239805

Chronologie

Entstehungszeitraum:1800 - 1801
Grundlage Datierung:1800 (Keller); 1801 (Haustür)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:OFT928, OFT929
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:"HAC BAR 1801" (Hauseingang)
Würdigung:Gut proportionierter, im Detail sorgfältig gestalteter spätbarocker Wohnteil eines bäuerlichen Vielzweckbaus von 1800/01, an dessen grösstenteils erneuertem Scheunentrakt sich ein hübsch gestaltetes Tenntor samt beschnitztem eichenem Jochbalken und Torflügeln mit handgeschmiedeten Eisennägeln erhalten hat. Zusammen mit dem markant aufragenden Nachbarhaus Birchenfeld 2 (Bauinventarobjekt OFT928) und dem daneben stehenden Speicher (Bauinventarobjekt OFT929) ist es prägender Bestandteil einer kleinen ländlichen Baugruppe, die nordwestlich von Küngoldingen im Kulturland gelegen ist.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss der Jahreszahl 1800 am Kellereingang und der Inschrift "HAC BAR 1801" am Hauseingang wurde das Gebäude in jenen Jahren errichtet. Auf der Michaeliskarte von 1840 ist es als Teil einer traufständigen Bebauung zu erkennen, die sich in lockerer Anordnung entlang eines Fahrwegs im Birchenfeld zog (vgl. Fotodokumentation). Der Eintrag im ersten verfügbaren Brandkataster von 1850 lautet auf "ein Wohnhaus, 2-stökig von Mauer, nebst Scheune von Mauer, 1 gewölbter und 1 Tremkeller, angebauter doppelter Schweinestall von Holz, Bäkerei, mit Ziegeldach" [1]. Damalige Eigentümer waren Johannes und Rudolf Bär, Bek. 1861 ging die Liegenschaft an Rudolf Woodtli und 1877 an Lehrer Jakob Eich über, ehe sie 1905 in die Hände von Friedrich Ammann, Landwirt, gelangte.
Den Scheunentrakt ersetzte man 1981 weitgehend durch einen Neubau. Das schräg gegenüber liegende ehemalige Strohdachhaus, welches ebenfalls prägender Bestandteil der kleinen Baugruppe gewesen war, wurde 1991 abgebrochen.
Beschreibung:Der intakt erhaltene Wohnteil von 1800/01 erhebt sich als zweigeschossiger Mauerbau unter elegant geknicktem Walmdach, das sich in gleicher Form wohl auch über den alten Scheunentrakt hinweg zog. Von diesem blieb das sorgfältig gestaltete Tenntor erhalten, welches einen zeittypischen geschweiften Jochbalken aus Eichenholz und gerahmte Torflügel mit handgeschmiedeten Eisennägeln zeigt. Der von Ecklisenen gefasste Wohnteil zählt an den beiden Längsseiten jeweils fünf und an der Schmalseite zwei Achsen stichbogiger Fenster mit kräftig profilierten Bänken. Die Fenstereinfassungen sind wie die Türgewände in Sandstein gehauen und grau gefasst. Der strassenseitige Hauseingang nach Nordwesten weist am stichbogigen Sturz einen Schlussstein mit der Jahreszahl 1801 und den Initialen "HAC BAR" (vermutlich für Bär) in einer von Blattwerk umrankten Kartusche auf. Mit 1800 datiert ist der stichbogige Eingang zum tonnengewölbten Keller, der sich in Firstrichtung des Hauses erstreckt. Als sorgfältig gearbeitetes Detail aus der Bauzeit hat sich ein segmentbogig ausgeschnittenes Kellerfenster mit gedorntem Gitter erhalten. Südöstlich an den Gewölbekeller schliesst ein zweiter Kellerraum mit Balkendecke an.
Zum nordwestlichen Hauseingang führt eine Freitreppe aus Muschelkalk. Der inneren Erschliessung dient ein entlang dem Tenn verlaufender Korridor mit Treppenaufgang ins Obergeschoss. Die beiden stockwerkweise aufgeteilten Wohnungen weisen jeweils eine Viererteilung mit Stube und Nebenstube auf der Südostseite sowie Küche und Kammer auf der zur Strasse gewandten Südwestseite auf. Die Wohnung im Erdgeschoss ist unter Beibehaltung der ursprünglichen Raumeinteilung modernisiert, während das stark modernisierte Obergeschoss einen veränderten Grundriss aufweist (Inneres gemäss Kurzinventar von 1994).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
Literatur:- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 40.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002, S. 362 (Abb. 681).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-OFT839.006 Birchenfeld 7, Bauernhaus (= OFT930), Keine Angabe (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44712
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds