INV-OFT931 Bahnhof Küngoldingen, 1914 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-OFT931
Signatur Archivplan:OFT931
Titel:Bahnhof Küngoldingen
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Oftringen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Küngoldingen
Adresse:Untere Hauptstrasse 21
Versicherungs-Nr.:678, 679
Parzellen-Nr.:1886
Koordinate E:2638062
Koordinate N:1239741

Chronologie

Entstehungszeitraum:1914
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Verkehrs- und Infrastrukturbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bahnhof

Dokumentation

Würdigung:Das 1914 an der Nationalbahnlinie Wettingen-Lenzburg-Zofingen errichtete Aufnahmegebäude von Küngoldingen ist ein kleinformatiges, in expressiven Heimatstilformen gehaltenes Häuschen mit prägendem Mansarddach und geschweiftem Quergiebel. Zur heute nicht mehr in Betrieb stehenden Bahnhofanlage gehört ein ebenso sorgfältig gestaltetes Toilettenhäuschen mit Gehrschilddach.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Strecke Zofingen-Suhr wurde 1877 als Teilstück der Schweizerischen Nationalbahn eröffnet. Die knappen Finanzierungsmöglichkeiten der kurz darauf liquidierten Trägergesellschaft liessen aber vorerst nur den Bau zweier Aufnahmegebäude in Oberentfelden und Kölliken zu. Die Haltestelle Küngoldingen erhielt so erst 1914 ein kleines Aufnahmegebäude mit Aborthäuschen. Die Anlage entstand nach dem Vorbild des Bahnhofs von Rüti bei Büren an der Aare [1]. Bis 1926 war im Aufnahmegebäude auch die erste Poststelle von Küngoldingen untergebracht.
1995/96 fand eine umfassende Sanierung des Hausinnern samt Fensterersatz statt. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der S-Bahn-Linie wurde die Haltestelle Küngoldingen 2015 südwärts gegen Zofingen, in die Nähe der jüngeren Wohnüberbauungen, verlegt. Seither dient das Aufnahmegebäude zu Wohnzwecken.
Beschreibung:Der im unteren Bereich mit einer Rustikaquaderung aus Jurakalk versehene eingeschossige Baukörper des Aufnahmegebäudes (Vers.-Nr. 678) duckt sich unter einem hohen Mansardwalmdach mit Schleppgauben. Den gedrungen wirkenden, asymmetrisch-malerisch gegliederten Mauerbau öffnen über der südöstlichen Haushälfte zwei Mansarddach-Quergiebel auf zierbeschnitzten Bügen. Die beiden Zwerchhäuser zeigen zeittypisch geschweifte Ründeverschalungen. Die Tür- und Fenstergewände sind aus Kunststein gefertigt und mit Ladenfalz versehen.
In der ursprünglichen Gebäudenutzung führte der schienenseitige Eingang, welcher mit den zwei flankierenden Rechteckfenstern zu einer Drillingsöffnung ausgebildet ist, in den Wartsaal. Durch einen zweiten schienenseitigen Eingang gelangte man in das Wärterlokal und von dort aus in einen Vorraum, welcher auch über einen rückwärtigen Zugang erreichbar war. Vom Vorraum erschlossen sich die Küche und ein Werkzeugraum. Das Dachgeschoss beherbergte drei Zimmer nebst Veranda und Abort [2]. Seit der Sanierung von 1995 sind im Erdgeschoss eine offene Wohnküche und ein Wohnzimmer nebst dem Vorraum und einem Sanitärraum eingerichtet; das Obergeschoss umfasst nach wie vor drei Schlafzimmer und einen zusätzlichen Sanitärraum [3].
Auf dem eng begrenzten Bahnhofareal steht südöstlich des Aufnahmegebäudes ein sorgfältig gestaltetes Toilettenhäuschen unter schwach geneigtem Gehrschilddach (Vers.-Nr.679). Ein zum Ensemble gehörender strassenseitiger Brunnen ist nicht mehr vorhanden.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. Inventar historischer Bahnhöfe 1983/84.
[2] Raumprogramm gemäss SBB-Inventar
[3] Gemäss Verkaufsdokumentation SBB.
Literatur:- Annelies Hüssy, Oftringen, Die Geschichte eines Dorfes, Ofringen 1993.
- Josef Mäder, Oftringen in alten Ansichten, Zaltbommel (NL) 1984 (Nr. 76).
- Pierre Furginé/Werner Peyer, Edouard Furginé Photograph, Photographien von Zofingen und Umgebung zwischen 1900 und 1930, Oftringen 2005, S. 65.
- Karl Holenstein/Markus Fischer, Kanton Aargau-Aufnahmegebäude und Güterschuppen (Kurzinventar Stand Mai 2013), SBB Fachstelle für Denkmalpflege, Bern, S. 99-100.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 40.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0636-0639, Brandkataster Gemeinde Oftringen, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=44718
 

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