INV-UEN902 Unterdorfstrasse 6, 7, 1818 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-UEN902
Signatur Archivplan:UEN902
Titel:Unterdorfstrasse 6, 7
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Endingen
Ehem. Gemeinde:Unterendingen (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterendingen
Hist. Name Objekt:Weierburg, Birkenhof
Adresse:Unterdorfstrasse 6, 7
Versicherungs-Nr.:6, 7
Parzellen-Nr.:27, 483
Koordinate E:2663968
Koordinate N:1266520
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2663968&y=1266520

Chronologie

Entstehungszeitraum:1818
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang, Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:1818 (Hauseingang, Tenntor)
Würdigung:Zeilenförmig angeordnetes Doppelbauernhaus von 1818 in idyllischer Lage an der Surb. Die dem Bachlauf zugewandten Schaufassaden zeigen eine charakteristische Gliederung mit regelmässigen Fensterachsen und grossflächigen Tennportalen. Von spannungsvollem Reiz ist die unterschiedliche Materialisierung der Tür- und Fenstergewände an den beiden gleichaltrigen Hausteilen. Während die hölzernen Fenstereinfassungen und Rundbogentore des südlichen Hausteils (Unterdorfstrasse 6) stilistisch eher noch ins 18. Jahrhundert weisen, kommt an den Steingewänden und dem korbbogigen Tennportal des nördlichen Hausteils (Unterdorfstrasse 7) der spätklassizistisch-biedermeierliche Einfluss des 19. Jahrhunderts beispielhaft zum Ausdruck.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss den Inschriften am nördlichen Hauseingang (Unterdorfstrasse 7) und am südlichen Tenntorsturz (Unterdorfstrasse 6) wurde der Baukomplex 1818 in der bestehenden Konstellation eines Doppelbauernhauses erstellt. Im Brandkataster von 1850 sind die Gebäude beide als "Wohnhaus 2 Stok mit Scheune und Gewölbekeller, von Mauer, unter Ziegeldach" bezeichnet. Die südliche Liegenschaft "Weierburg" (Unterdorfstrasse 6) gehörte damals Heinrich Hauenstein, das nördliche Haus "Birkenhof" (Unterdorfstrasse 7) Kaspar Kunz (od. Küng?) [1]. Eine zum Haus "Birkenhof" gehörende ehemalige Hafnerhütte wurde 1872 abgetragen. Während die westseitigen Hauptfassaden und die geschlossenen Giebelfronten weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten sind, zeigt die östliche Hausrückseite verschiedene Fassadenveränderungen des 20. Jh. In den 1960er und 70er Jahren haben beide Wohnteile Modernisierungen im Innern erfahren.
Beschreibung:Die zu einer Häuserzeile zusammengefügten bäuerlichen Vielzweckbauten "Weierburg" (Unterdorfstrasse 6) und "Birkenhof" (Unterdorfstrasse 7) liegen idyllisch in einem Bogen des Surblaufs, wo sie den südwestlichen Dorfabschluss akzentuieren. Die 1818 gleichzeitig errichteten Gebäude sind spiegelbildlich als Mittertennhäuser mit innen liegendem Wohnteil und aussen anschliessendem Scheunentrakt konzipiert. Der langgestreckte gemauerte Baukörper ruht unter ungebrochenen Satteldächern von gleicher Firsthöhe (Pfetten-Rafendach mit liegendem Stuhl, Firstsäule und Kniestockkonstruktion), die Scheunenteile sind mit einem ausladenden Vorschermen ausgestattet.
Obschon die beiden Hausteile gleichzeitig entstanden sind, zeigen sie eine deutlich unterschiedliche Fassadengestaltung, was dem Ensemble eine besondere Ausstrahlung verleiht. An der südlichen "Weierburg" (Unterdorfstrasse 6), welche mit dem zwischen Tenn und Stall eingefügten Futtertenn einen etwas grosszügigeren Ökonomieteil aufweist, sind sämtliche Fenster-, Tür- und Torgewände mit Einfassungen aus Eichenholz versehen. Den eigentlichen Blickfang bildet das mächtige rundbogige Tennportal mit der Jahreszahl 1818 am Scheitel. Die Torflügel sind im Bogenfeld mit einer radialen Aufdoppelung geschmückt. Über eine hohe Muschelkalk-Freitreppe gelangt man zum Hauseingang neben dem Tenn.
Im Gegensatz dazu bestehen beim nördlich anschliessenden "Birkenhof" (Unterdorfstrasse 7) die alten Tür- und Toreinfassungen aus gelblichem Kalkstein. Das schlichte Rechteckgewände der Haustür ist mit einer profilierten Gesimsbekrönung versehen und trägt am Sturz die Jahreszahl 1818, begleitet von einem jüngeren Umbaudatum 1966. Die korbbogige Tenneinfahrt besitzt noch die originalen Türflügel mit Tagestür und radialer Aufdoppelung im Bogenfeld. Hausinneres nicht gesehen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0758-0760: Brandkataster Gemeinde Unterendingen 1851-1937.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Unterendingen, XI-21/2.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0758-0760: Brandkataster Gemeinde Unterendingen 1851-1937.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=45582
 

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