INV-UEN904 Oberdorfstrasse 42, 1828 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-UEN904
Signatur Archivplan:UEN904
Titel:Oberdorfstrasse 42
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Endingen
Ehem. Gemeinde:Unterendingen (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterendingen
Adresse:Oberdorfstrasse 42
Versicherungs-Nr.:42
Parzellen-Nr.:62
Koordinate E:2664082
Koordinate N:1266629
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2664082&y=1266629

Chronologie

Entstehungszeitraum:1828
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:Jakob Hauenstein 1828 (Hauseingang)
Würdigung:Intakt erhaltenes Bauernhaus von 1828, das als stattlicher spätklassizistisch-biedermeierlicher Mauerbau mit grosszügigem Wohnteil und harmonisch gestalteter Scheunenfront in Erscheinung tritt. Es handelt sich um das architektonisch wertvollste Einzelobjekt in einer ländlich geprägten Häuserzeile gegenüber dem 1870 erbauten Schulhaus (Bauinventarobjekt UEN906) im Oberdorf. Intakt erhaltenes Bauernhaus von 1828, das als stattlicher spätklassizistisch-biedermeierlicher Mauerbau mit grosszügigem Wohnteil und harmonisch gestalteter Scheunenfront in Erscheinung tritt. Es handelt sich um das architektonisch wertvollste Einzelobjekt in einer ländlich geprägten Häuserzeile gegenüber dem 1870 erbauten Schulhaus (Bauinventarobjekt UEN906) im Oberdorf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Inschrift über dem Hauseingang wurde das Haus 1828 durch Jakob Hauenstein erbaut. Im Brandkataster von 1850 ist es als "2-stöckiges Wohnhaus mit Scheune und Schopf, von Mauer, unter Ziegeldach", im Eigentum von Jakob Hauenstein, alt-Ammann, verzeichnet [1]. Zusätzlich aufgeführt ist eine "Seifensiederei von Mauer und Holz, unter Ziegeldach", welche wohl im östlichen Anbau (Vers.-Nr. 41) eingerichtet war. Die Seifensiederei dürfte nur kurze Zeit betrieben worden sein, ist doch im nächstjüngeren Brandkatastereintrag von 1875 lediglich noch von einem Schopf die Rede. Von der Ausstattung der Seifensiederei ist nichts mehr vorhanden.
Das Obergeschoss des Bauernhauses ist in späteren Jahren zu einer eigenständigen Wohnung ausgebaut worden. Um 1930 fand eine Erneuerung der Dachkonstruktion statt. Aus der gleichen Zeit dürfte der Kachelofen in der Stube stammen. Um 1990 wurde die untere Wohnung renoviert, wobei die kräftigen Deckenbalken in der Stube freigelegt wurden.
Beschreibung:Das Haus Vers.-Nr. 42 ist der besterhaltene Teil einer gestaffelten, zur Kirche hin ansteigenden Häuserzeile. Der mit seiner Schaufassade nach Süden zur Strasse gerichtete Mauerbau vereinigt unter durchlaufendem Satteldach einen stattlichen sechsachsigen Wohnteil mit rückwärtiger Laubenfront sowie einen Ökonomietrakt mit Tenn und Stall (Mittertennhaus). Den eigentlichen Blickfang bildet das grosse, korbbogige Tenntor mit kräftigen Radabweisern, akzentuierten Bogenanfängern und einem Schlussstein mit Sternsymbol. Die bauzeitlichen Torflügel zeigen eine auffällig profilierte Querleiste mit muschelförmiger Verzierung. Zur Belüftung der Heubühne ist das Mauerwerk mit grossen halbkreisförmigen Öffnungen (Lünetten) besetzt, welche wesentlich zur rhythmischen Gliederung der Fassade beitragen. Der Hauseingang liegt in der äussersten Achse des Hauptbaukörpers, unmittelbar neben dem östlichen Anbau mit der ehemaligen Seifensiederei. Am Sturz des schlichten, mit einer profilierten Gesimsbekrönung versehenen Rechteckgewändes eingelassen ist die Inschrift "Wer mich ausricht der vergisst sich / Dachte er an sich so vergass er mich / Jakob Hauenstein im J. 1828". Sämtliche Hausteinpartien an den Fenstern und Türen sind in Sandstein ausgeführt.
Das Hausinnere zeigt ein gängiges Grundrissschema mit quer durchlaufendem Gang, Stube und Nebenstube im strassenseitigen Vorderhaus sowie Küche und Kammer (heute Sanitärraum) im rückwärtigen Bereich. An historischer Ausstattung haben sich in der Stube die kräftigen Deckenbalken sowie ein grüner, mit Rebenmotiven verzierter Kachelofen samt Sitzkunst (wohl aus der Zeit um 1930) erhalten. Im nachträglich zu einer eigenständigen Wohnung ausgebauten Obergeschoss besitzt der Hauptraum über der Stube eine einfache Stuckdecke mit Deckenspiegel und Randverzierung aus Halbstab und Eckfeldern mit Rosettenmotiv. Unter dem Wohnteil erstreckt sich ein geräumiger Gewölbekeller, der über einen breiten Aussenabgang erschlossen ist.
Der östlich unter niedrigerem First angefügte Gebäudeteil mit der ehemaligen Seifensiederei setzt sich aus einem zweiachsigen gemauerten Wohnteil und einem hölzernen Remisenanbau zusammen (Vers.-Nr. 41; nicht Bestandteil des Schutzumfangs).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0758-0760: Brandkataster Gemeinde Unterendingen 1851-1937.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 208-209.
- Unterendingen, Geschichte der Pfarrei und der Kirche "St. Georg" Unterendingen, 1987.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Unterendingen, XI-21/3.
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0758-0760: Brandkataster Gemeinde Unterendingen 1851-1937.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=45594
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds