INV-VIL916 Hauptstrasse 38, 1802 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-VIL916
Signatur Archivplan:VIL916
Titel:Hauptstrasse 38
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Villigen
Adresse:Hauptstrasse 38
Versicherungs-Nr.:49
Parzellen-Nr.:1053
Koordinate E:2658496
Koordinate N:1264188
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2658496&y=1264188

Chronologie

Entstehungszeitraum:1802
Grundlage Datierung:Inschrift (Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:1802 (Tenntor)
Würdigung:Gemauertes Juragiebelhaus von 1802, das mit der axialen Fensteranordnung und den korbbogigen Scheunentoren charakteristische Merkmale des spätklassizistisch-biedermeierlichen Bauens aufweist. Aufgrund seines grossen Volumens und der prominenten Stellung im Strassenraum kommt dem Gebäude eine erhebliche ortsbauliche Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Um 1802 liess Hans Heinrich Schwarz (1759-1828), einer von drei Söhnen des damaligen Hirschenwirts Johannes Schwarz (vgl. Bauinventarobjekt VIL911), das südlich des Gasthofs an der Hauptstrasse gelegene Bauernhaus errichten [1]. Das Baujahr ist – auf dem Kopf stehend – unscheinbar im Schlussstein des Tenntors eingemeisselt.
Das erste Brandkataster von 1809 weist das Gebäude als "zweistöckiges steinernes, mit Ziegeln gedecktes Haus und Scheuer nebst Gewölbekeller und steinernem Waschhaus" aus. Die Familie Schwarz blieb bis 1861 Eigentümer der Liegenschaft, als diese an Johann Heinrich Schädler überging [2]. Trotz einiger Neuerungen (Modernisierung Küche, Badezimmeranbau, Ersatz des alten Kachelofens) blieb die Grundanlage des Hauses bis heute weitgehend bestehen.
Beschreibung:Südlich der Häuserzeile mit dem Gasthof "Hirschen" erhebt sich in der Verzweigung von Kumetstrasse und Hauptstrasse der grossvolumige, langgestreckte Baukörper unter steilem Satteldach. Der zweigeschossige Wohnteil zählt an der südwestlichen, strassenseitigen Hauptfront vier Achsen mit Rechteckfenstern, deren Gewände einen Falz und kräftig profilierte Gesimse aufweisen. Die nur spärlich und unregelmässig befensterte Giebelmauer ragt rückwärtig leicht vor und bildet einen Schutz für die Laubenfront, deren Dachschermen wohl nachträglich angehoben und verlängert wurde.
Mit einem der Ökonomie entlang verlaufenden Hausgang und einer Vierteilung des Grundrisses in Stube und Nebenstube auf der Vorderseite sowie Küche und Zimmer auf der Rückseite entsprechen Erschliessung und Raumaufteilung des Wohnteils einem geläufigen Schema. Neben der Küche führt eine Treppe ins Obergeschoss, welches Kammern in praktisch identischer Raumaufteilung enthält. Als wertvolles historisches Ausstattungselement ist ein spätbarockes Buffet aus Kirschbaumholz aus der Bauzeit des Hauses erhalten. Unter dem Wohnteil erstreckt sich ein quer zum First verlaufender Gewölbekeller mit Aussenzugang (Inneres gemäss Kurzinventar von 1994).
Unter gleicher Firstlinie, jedoch mit nachträglich angehobener Dachfläche, schliesst nordwestlich der Scheunentrakt in der Nutzungsabfolge Stall, Tenn und Remise an. Das korbbogige Tennportal zeigt am Scheitel die behelfsmässig eingemeisselte Jahreszahl 1802. Rückseitig ist der Ökonomietrakt zur Kumetstrasse hin vermutlich sekundär erweitert und nimmt mit seiner abgeschrägten Form dien Biegung des Strassenverlaufs auf. Stirnseitig schliesst unter einem Pultdach ein gemauerter Waschhausanbau aus der Bauzeit des Hauses an.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Villigen 4121-12.
Anmerkungen:[1] Widmer 1994, S. 118.
[2] Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1936.0001: Brandkataster Gemeinde Villigen 1809-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0206-0208: Brandkataster Gemeinde Villigen 1850-1938.
Literatur:- Oskar Widmer, Das alte Wirtshaus zum Hirschen in Villigen, in: Brugger Neujahrsblätter 1994, S. 105-126.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, Bezirksamt Brugg Zw 1936.0001: Brandkataster Gemeinde Villigen 1809-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0206-0208: Brandkataster Gemeinde Villigen 1850-1938.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=46440
 

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