INV-VIM910 Mitteldorfstrasse 12, 14, 1830 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-VIM910
Signatur Archivplan:VIM910
Titel:Mitteldorfstrasse 12, 14
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Villmergen
Adresse:Mitteldorfstrasse 12, 14
Versicherungs-Nr.:98
Parzellen-Nr.:2278
Koordinate E:2660941
Koordinate N:1244124
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2660941&y=1244124

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1830
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Mit seiner Giebelfront prominent auf den Löwenplatz ausgerichtetes bürgerliches Wohnhaus spätklassizistisch-biedermeierlicher Prägung, das sein zeittypisches, axialbetontes Fassadenbild, die innere Raumstruktur und Teile der historischen Ausstattung bewahrt hat. Das kürzlich renovierte Gebäude ist prägender Bestandteil einer ländlich-frühindustriellen Baugruppe, zu der noch das Restaurant „Landhaus“, die beiden spätklassizistischen Wohnhäuser Mitteldorfstrasse 35 und Kirchmattweg 8 sowie zwei ehemalige Fabrikgebäude gehören (Bauinventarobjekte VIM907, 908, 909, 911, 937). Besonders erwähnenswert ist die hübsche Biedermeiertür am rückwärtig gelegenen Hauseingang.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude dürfte in der Zeit um 1830/40 entstanden sein. Im Brandkataster von 1875 ist es als "Wohnhaus mit Gewölbe- und Tremkeller", in den Händen des Hutgeflechtfabrikanten Martin Meyer, verzeichnet [1]. Südöstlich davon steht auf demselben Grundstück ein zu Wohnzwecken umgenutztes ehemaliges Fabrikgebäude, in dem einst die Produktionsräume eingerichtet waren (Mitteldorfstrasse 10; Bauinventarobjekt VIM937).
Im ehemaligen Fabrikantenwohnhaus wurde zeitweilig auch eine Gastwirtschaft betrieben (Restaurant "Brücke"). 2011 hat man das Gebäude einer sorgfältigen Gesamtrenovation unterzogen. Seither wird es als Bistrohotel mit Restaurantbetrieb im Sockelgeschoss und Hotelzimmern in den Obergeschossen genutzt.
Beschreibung:Das Wohnhaus ist ein behäbiger dreigeschossiger Mauerbau unter geradem, nur knapp vorspringendem Satteldach. Die nach Südosten zum Löwenplatz gerichtete Giebelfront ist fünfachsig ausgebildet, während die Traufseiten über vier und die rückwärtige Giebelseite über drei Fensterachsen verfügen. Der kubische Baukörper wird durch ein kantig profiliertes Gurtgesims über dem Sockelgeschoss wie auch durch gequaderte Ecklisenen mit kapitellartiger Bekrönung gegliedert. Anlässlich der jüngsten Renovation hat man die Lisenen gleich wie die Sockelzone, die teils aus Sandstein, teils aus Holz bestehenden Fenstergewände und die gefelderte Dachuntersicht grau gefasst. Die rückwärtige Stirnfront zeigt im Giebelfeld eine mannshohe Aufzugsöffnung, was auf eine frühere gewerbliche Nutzung hindeuten könnte. Die runden und halbkreisförmigen Lüftungsöffnungen sind zeittypische Gestaltungselemente des 19. Jh. Ebenfalls aus der Bauzeit stammt der intakt erhaltene Hauseingang auf der südwestlichen Rückseite, dessen biedermeierliches Türblatt mit einem charakteristischen Rillen- und Muscheldekor ausgestattet ist. Wohl um einen nachträglichen Anbau handelt es sich beim stirnseitigen Aborttürmchen mit zusätzlichem Hauseingang.
Das hohe Sockelgeschoss enthält auf der Rückseite einen schmalen Gewölbekeller und im vorderen Bereich die neu eingerichtete Gaststube, welche sich nach Südosten zum Schlossplatz hin öffnet. Die darüber liegenden Gästezimmer haben ihre ursprüngliche Raumteilung, teils auch die die alten Fenster und die historischen Oberflächen bewahrt. Ein früher wohl als Repräsentativraum genutztes Zimmer zeigt eine Stuckdecke mit aufwändig gestalteter Mittelrosette.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. www.vamus.ch/Industriekultur, Nr. 845; Gemeindearchiv Villmergen, Brandlagerbuch Villmergen 1875.
Quellen:- Gemeindearchiv Villmergen, Brandlagerbuch Villmergen 1875.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=46638
 

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