Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-WLO914 |
Signatur Archivplan: | WLO914 |
Titel: | Dorfstrasse 27 |
Bezirk: | Baden |
Gemeinde: | Würenlos |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Oberdorf |
Adresse: | Dorfstrasse 27 |
Versicherungs-Nr.: | 70 |
Parzellen-Nr.: | 364 |
Koordinate E: | 2669845 |
Koordinate N: | 1255247 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1848 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Äusserlich intaktes Bauernhaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, dessen zeittypisch schlichtes Erscheinungsbild mit axial geprägten Fassaden, zu Rautenmustern angeordneten Bretterschalungen an den Scheunenwänden sowie knapp vorspringendem Steilgiebeldach das biedermeierliche Bauen auf dem Land bezeugt. Mit seinem baumbestandenen Vorplatz samt Garten entfaltet das Gebäude eine erhebliche ortsbauliche Wirkung an der platzartigen Verzweigung von Bachstrasse und Dorfstrasse. Zugleich bildet die kleinbäuerlich geprägte Liegenschaft einen spannungsvollen Kontrast zur jenseits des Furtbachs gelegenen ländlichen Baugruppe, welche aus einem Doppelbauernhaus (Bauinventarobjekt WLO913) und einem zugehörigen stattlichen Speicher (Kantonales Denkmalschutzobjekt WLO006) besteht. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde das kleinbäuerlich geprägte Gebäude 1848 als "2-stöckiges Wohnhaus mit Tremkeller von Stein samt Scheune, mit Ziegeldach" erbaut [1]. Vermutlich stand an gleicher Stelle schon ein Vorgängerbau, sind doch sowohl auf der Michaeliskarte um 1840 als auch auf dem Zehntenplan von 1699 an diesem ortsbaulich bedeutenden Standort bereits Gebäude eingezeichnet. Die lückenhafte Aktenlage des Brandkatasters gibt uns nur eine vage Vorstellung der Bau- und Nutzungsgeschichte. 1848 werden Peter Brunner Erben als Eigentümer der Liegenschaft genannt, in einem jüngeren Eintrag von 1875 erscheint Hieronimus Hegnauer als Eigentümer. Mit Eintrag von 1880 wird eine "Verlängerung der Scheune" vermerkt, was möglicherweise mit dem Quergiebelanbau in Verbindung zu bringen ist. Seither wurden am Äussern keine grösseren baulichen Veränderungen mehr vorgenommen. Das Hausinnere hat unter Beibehaltung der alten Raumstruktur eine sukzessive Erneuerung erfahren. |
Beschreibung: | Das Gebäude nimmt eine ortsbaulich bedeutende Stellung an der Abzweigung der zum Ortsteil Kempfhof führenden Bachstrasse von der Dorfstrasse ein. Unter durchlaufendem, geknicktem Steilgiebeldach sind Wohnteil, Tenn und Stall zu einem kompakten länglichen Baukörper zusammengefasst (Mittertennhaus), welcher auf der strassenabgewandten Traufseite eine jüngere Ökonomieerweiterung mit Quergiebel aufweist. Den Hauszugang auf der zur Strassenkreuzung gerichteten südwestlichen Stirnfront rahmen zwei grosse Rosskastanienbäume. Daneben erstreckt sich im Winkel zwischen der südöstliche Stubenfront und dem Quergiebelanbau der ehemalige Bauerngarten. Der massiv gemauerte Wohnteil nimmt auf nahezu quadratischer Grundfläche etwa die Hälfte des länglichen Baukörpers ein. Zur südöstlichen Gartenseite hin ist er mit vier regelmässig gesetzten Fensterachsen versehen, während die nordwestliche Strassenfront drei rhythmisch angeordnete Achsen und die Stirnseite zwei Achsen zeigen. Die Rechteckgewände mit Ladenfalz und Blockbänken sind aus Muschelkalk gehauen. Gemäss einem in Würenlos bei eher kleineren Häusern verbreiteten Nutzungsmuster befindet sich der Hauseingang auf der Stirnseite; im vorliegenden Fall ist er leicht erhöht über einige Treppenstufen erreichbar und wird von einem abgewalmten Blechdächlein vor der Witterung geschützt. Das Türgewände zeigt ein spätklassizistisches Profil, und ebenso dürfte das gefelderte Türblatt noch aus der Bauzeit des Hauses stammen. Neben dem Hauseingang befindet sich der heute überdachte Aussenabgang in den Kellerraum, welcher über eine Balkendecke verfügt und sich im südöstlichen Bereich unter der Stube und Nebenstube erstreckt. Durch den Hauseingang gelangt man in einen kleinen Flur, der rechter Hand die Stube und Nebenstube sowie geradeaus die Küche mit anschliessendem Sanitärraum (ehem. Küchenkammer) erschliesst. Im Flur führt eine enge Treppe hinauf ins Obergeschoss mit den Schlafkammern. In der Stube hat sich ein grüner Heimatstil-Ofen mit Sitzkunst erhalten; auf einer Reliefkachel ist eine zeittypische Szene der bäuerlichen Arbeitswelt dargestellt. Im Dachgeschoss steht eine gemauerte Räucherkammer. Nordöstlich an den Wohnteil schliesst der Ökonomietrakt mit Tenn und Stall an. Dieser ist als Mischkonstruktion mit massiv gemauerter Stirnfront, Fachwerkwand zwischen Wohnteil und Tenn sowie als holzverschalte Ständerkonstruktion an den Traufseiten aufgeführt (Stallwand aus jüngerem Backsteinmauerwerk). Die strassenseitige Heubühnenwand zeigt eine in Würenlos mehrfach belegte, effektvolle Gestaltung mit Rautenmustern und zentral gesetzter Lüftungsjalousie. Im Vergleich dazu ist der jüngere, gartenseitige Quergiebeltrakt in wesentlich schlichterer Machart mit vertikalen Brettern verschalt. Der Stallbereich weist noch ein älteres Läger aus Kopfsteinpflästerung, eine Krippe mit hölzernem Fressgitter sowie ein in die Stallmauer eingelassener Brunnen auf. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Gemeindearchiv Würenlos, Brandassekuranz-Kataster. |
Literatur: | - Ortsgeschichtlich interessante Gebäude in Würenlos, In: Würenloser Blätter 2010, S. 116. |
Quellen: | - Gemeindearchiv Würenlos, A39, Gebäudeversicherung: Brandassekuranz-Kataster. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=48990 |
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