Lenzburg – A1-Zubringer/Knoten Neuhof
Das Projekt löst die bestehenden Verkehrsprobleme am Knoten Neuhof in Lenzburg: Mit einem Tunnel für den Verkehr von der A1 Richtung Bünztal (und umgekehrt) wird die Leistungsfähigkeit am Knoten Neuhof sichergestellt sowie die Autobahnanbindung für Lenzburg und das Bünztal wesentlich verbessert. Zusätzlich wird der Unfallschwerpunkt Knoten Lindfeld saniert. Als flankierende Massnahme wird der Verkehr in Richtung Stadt Lenzburg auf die verfügbaren Strassenkapazitäten abgestimmt.
Die Leistungsfähigkeit des heute lichtsignalgesteuerten Knotens Neuhof am A1-Zubringer Lenzburg (K123/K247) genügt nicht mehr; der Verkehr staut teilweise in allen drei Richtungen (Bünztal, Stadt Lenzburg und A1) weiträumig. Die Verkehrsströme werden mit einem Tunnel entflechtet und dadurch wird die Leistungsfähigkeit am Knoten Neuhof erhöht. Die Reisezeiten für den motorisierten Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr werden so stabilisiert.
Die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden wird erhöht. Der Unfallschwerpunkt am Knoten Lindfeld wird durch Aufhebung der Linksabbiege- und Linkseinmünde-Beziehungen saniert. Das öffentliche Busnetz wird mit zwei behindertengerechten Haltestellen ergänzt. Eine Lücke im kantonalen Radwegnetz wird geschlossen.
Bauphasen
Bauphase 1 – April bis Herbst 2018
Die Bauphase 1 beginnt Anfang April 2018 und beinhaltet alle Vorbereitungen für den Tunnelbau, so dass in Bauphase 2 (ab Herbst 2018) der Verkehr umgeleitet werden kann. Dazu werden die Spange Hornerfeld, der Brauereiweg, die Massnahmen in der Othmarsingerstrasse, die Verbreiterung am Knoten Neuhof und alle Provisorien (Knoten Lindfeld, Gexi und Hornerfeld) erstellt und die Werkleitungen im Bereich der Baugrube verlegt.
Bauphase 2 – Herbst 2018 bis Ende 2020
Die Bauphase 2 dauert mit rund zwei Jahren am längsten und umfasst den Tunnelbau sowie grosse Teile des Strassenbaus. Der Tunnel wird im Tagbau, in einer offenen, bis zu 14 Meter tiefen Baugrube erstellt. Nach den Betonarbeiten wird die Baugrube wieder aufgefüllt, so dass der darüber liegende Strassenbau erstellt werden kann.
Während der ganzen Bauphase 2 (Herbst 2018 bis Ende 2020) wird der Verkehr von und ins Bünztal wird via Spange Hornerfeld, Knoten Gexi, Badenerstrasse, Knoten Lindfeld umgeleitet. Alle Knoten werden mit Lichtsignalanlagen geregelt.
Bauphase 3 – Ende 2020 bis Dezember 2021
In Bauphase 3 ab Ende 2020 werden die restlichen Strassenbauarbeiten und insbesondere die Arbeiten im ASTRA-Perimeter fertiggestellt, so dass der Tunnel in Betrieb genommen werden kann. Als letztes werden die Provisorien und die Installationen rückgebaut. Die Fertigstellung ist für Dezember 2021 geplant.
Detaillierter Projektbeschrieb
Gesamtprojekt
Mit dem Projekt wird die starke Verkehrsbeziehung zwischen dem A1-Anschluss und der K123 in Richtung Bünztal mit einem zweispurigen Tunnel unter dem Knoten Neuhof sichergestellt. Dadurch entsteht eine attraktive Anbindung vom (beziehungsweise ins) Bünztal, und der Knoten Neuhof wird entlastet. Im geplanten Tunnel wird für das Jahr 2025 eine Verkehrsbelastung von 16'000 Fahrzeugen pro Tag prognostiziert.
Über den Knoten Neuhof – entlastet von der übergeordneten Verkehrsbeziehung von der A1 zum Bünztal – führen die noch verbleibenden Verkehrsbeziehungen A1–Lenzburg beziehungsweise Lenzburg–Bünztal und Lenzburg–Othmarsingen.
Der lichtsignalgesteuerte Knoten Neuhof übernimmt künftig die Funktion einer Zuflussdosierung in Richtung Zentrum und weist auf den Zufahrtsstrecken entsprechend dimensionierte Stauräume auf.
Das Projekt besteht aus folgenden Elementen (siehe Projektplan):
- Tunnel Neuhof
- Knoten Neuhof
- Knoten Lindfeld
- Kreisel Horner
- K123/K247 Hendschikerstrasse
- K123 A1-Zubringer
- K223 Spange Hornerfeld
- Brauereiweg
- Gexistrasse
- Flankierende Massnahmen Othmarsingerstrasse
Übersichtsplan Gesamtprojekt – Situation 1:1000 (PDF, 1 Seite, 3,2 MB)
Tunnel- und Strassenbau
Tunnel Neuhof
Der Tunnel Neuhof bildet das Kernelement des Projekts A1-Zubringer Lenzburg. Mit dem Tunnel wird der Verkehr von der Autobahn in Richtung Bünztal (und umgekehrt) aufgenommen und unter dem Knoten Neuhof durchgeleitet. Das rechteckige Lichtraumprofil des Tunnels umfasst zwei Fahrspuren und beidseitige Bankette. Der Tunnel setzt sich aus einem 362 Meter langen Tagbautunnel und zwei Rampen zusammen. Die Gesamtlänge (Tunnel mit Rampen) beträgt 642 Meter.
Der Tunnel ist mit einer Projektierungsgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde trassiert. Die Rampe Hero ist 94 Meter lang und weist infolge der vorgegebenen Höhe bei der SBB Brücke eine Neigung von 6,8 Prozent auf. Die Rampe Horner ist 186 Meter lang und hat eine Neigung von 4,5 Prozent.
Zum Tunnel gehört die unterirdische Betriebszentrale, die sich annähernd in der Tunnelmitte auf der Seite Hornerfeld befindet. An der Fahrspur Richtung A1 ist auf Fahrbahn-Niveau eine Haltebucht mit Zugang zur Betriebszentrale angeordnet. Dieser Zugang dient zugleich als Fluchtweg. Eine Tunnelbelüftung ist aufgrund der Tunnellänge nicht erforderlich.
Knoten Neuhof
Als flankierende Massnahme wird der Verkehr von der Autobahn und vom Bünztal in Richtung Stadt auf die verfügbaren Strassenkapazitäten in Lenzburg abgestimmt. Der vierastige Knoten wird mit einer Lichtsignalanlage ausgerüstet. Trotz Ausbaus des Knotens Neuhof wird es aufgrund der begrenzten Leistungsfähigkeit der Kernumfahrung und des Knotens Freiämterplatz nötig sein, den Verkehr Richtung Lenzburg in den Spitzenverkehrsstunden am Knoten Neuhof zu dosieren. Mit je einer zusätzlichen Spur von der Autobahn A1 und aus Richtung Bünztal wird der notwendige Stauraum geschaffen.
Zur Sicherstellung der erforderlichen Leistungsfähigkeit wird der Linksabbiegeverkehr von Lenzburg in Richtung A1 im Knotenbereich zweispurig geführt. Für die Rechtsabbieger in den Brauereiweg ist eine kurze Abbiegespur notwendig. Die Knotenzufahrt vom Brauereiweg ist neu zweispurig.
Spange Hornerfeld
Mit der Spange Hornerfeld werden die beiden Kantonsstrassen Hendschikerstrasse (K123) und Badenerstrasse (K267) miteinander verbunden. Die Verkehrsbeziehungen A1–Othmarsingen und Othmarsingen–Lenzburg werden über die neue Spange Hornerfeld geführt (siehe auch Knoten Lindfeld). Die Spange Hornerfeld bildet die Fortsetzung von der bestehenden SBB-Brücke Gexi zur Hendschikerstrasse. Es handelt sich um einen Strassenneubau auf einer Länge von rund 300 Metern. Die Neuanlage wird ostseitig mit einem Velo-/Gehweg ergänzt.
Kreisel Horner
Die Spange Hornerfeld schliesst mit dem Kreisel Horner an die Hendschikerstrasse (K123) an. Der einspurige Kreisel hat einen Aussendurchmesser von 36 Metern. Er liegt über dem Tunnel Neuhof. Die Strassenquerungen zur Erschliessung der Landwirtschaftsflächen nördlich und südlich der Hendschikerstrasse erfolgen über separate, untergeordnete Kreiselanschlüsse. Für Velofahrende wird im Kreiselast Bünztal ebenfalls eine sichere Strassenquerung erstellt.
Knoten Lindfeld
Der Knoten Lindfeld ist ein Unfallschwerpunkt und wird saniert. Die unfallträchtigen Linksabbiege-Beziehungen am Knoten Lindfeld werden aufgehoben. Die Fahrbeziehung A1–Othmarsingen wird neu über den Knoten Neuhof, den Kreisel Hornern und die Spange Hornerfeld geführt. Der Verkehr Othmarsingen–Lenzburg wird in beiden Richtungen über die Spange Hornerfeld abgewickelt. Zusätzlich wird bei der Einfahrt in den A1-Zubringer eine Beschleunigungsspur angeordnet.
Umwelt
Umweltverträglichkeit
Gemäss der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPV; SR 814.011) ist das Projekt Neuhof am A1-Zubringer Lenzburg der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterstellt. Im Rahmen des Generellen Projekts wurde die Voruntersuchung der UVP durchgeführt. Die Hauptuntersuchung wurde zusammen mit dem Bauprojekt erarbeitet. Der UVB vom 17. April 2014 wurde von der Gruner AG Basel verfasst und von der Abteilung für Umwelt des Departements Bau, Verkehr und Umwelt als Umweltschutzfachstelle beurteilt.
Die Beurteilung des Strassenbauprojekts in der Hauptuntersuchung zum Bauprojekt kommt zum Schluss, dass das Projekt Neuhof am A1-Zubringer Lenzburg umweltverträglich ist, wenn es gemäss den Angaben im Umweltverträglichkeitsbericht realisiert wird und die formulierten Auflagen erfüllt werden.
Landschaftspflegerisches Begleitprojekt
Die Landschaftspflegerische Begleitplanung hilft mit, das Strassenprojekt mit geeigneten Massnahmen hinsichtlich Umweltauswirkungen zu optimieren und das Bauvorhaben landschaftlich zu integrieren. Das Landschaftspflegerische Begleitprojekt sieht übliche Gehölzbepflanzungen zur Eingliederung der Bauten in die Landschaft sowie Magerwiesen und Schotterrasen auf den Restflächen vor.
Landschaftspflegerisches Begleitkonzept – Situation 1:1000 (PDF, 1 Seite, 1,6 MB)
Ökologische Ausgleichsmassnahmen
Im Perimeter des A1-Zubringers sind keine schutzwürdigen Lebensräume betroffen. Ökologischer Ersatz ist demnach nicht nötig.
Gemäss § 95 Abs. 1bis des Gesetzes über Raumentwicklung und Bauwesen (Baugesetz, BauG; SAR 713.100) sind für Strassenbauprojekte in Nichtbauzonen, welche die Landschaft wesentlich beeinträchtigen, ökologische Ausgleichsmassnahmen im Gesamtumfang von drei Prozent der Bausumme zu leisten.
Da sich innerhalb des Projektperimeters keine sinnvollen und eine hohe Wirkung erzielenden Aufwertungsmassnahmen anbieten, wird der Betrag in den kantonalen Ausgleichsfonds oder auf ein zweckgebundenes Sperrkonto einbezahlt. Die Stadt Lenzburg hat dazu zwei valable Projekte (Offenlegung des Fünfweiherbachs und/oder Sanierung alter Rebmauern am Gofi) vorgeschlagen.
Lärm
Die detaillierten Resultate der Lärmuntersuchung für die verschiedenen Belastungszustände sind im Umweltverträglichkeitsbericht im Detail abgehandelt. Im Rahmen des Strassenprojekts sind grundsätzlich keine baulichen Massnahmen zur Lärmminderung erforderlich. Mit einer Optimierung des Belags konnte eine Verminderung der Emissionen um 1 dB(A) auf Strecken mit einer signalisierten Geschwindigkeit unter 60 Kilometern pro Stunde erreicht werden.
Zahlen und Fakten
Meilensteine
Meilensteine
Kosten
Kosten
Kostenteiler
Die Projektkosten werden von Kanton und Stadt Lenzburg getragen. Die Stadt Lenzburg leistet einen Werkbeitrag von 3,8 Prozent an die Gesamtkosten, was 2,8 Millionen Franken entspricht.
Verkehrszahlen
Die Abbildung zeigt die Verkehrsbelastung heute und die Prognose der Verkehrsbelastung 2025 mit und ohne Projekt.
Für den Raum Bünztal wird erwartet, dass sich mit dem zukünftig leistungsfähigen Knoten Neuhof und der Direktanbindung der Bünztalachse an die A1 der Ausweichverkehr stark reduziert. Damit wird insbesondere die Gemeinde Dottikon entlastet. Die Verkehrszahlen werden mit einem Verkehrsmonitoring überprüft.
Medien und Dokumentation
Medienberichterstattung
- 05.08.2021 Argovia: Der Neuhof-Tunnel in Lenzburg ist eröffnet
- 05.08.2021 Aargauer Zeitung: Feierliche Einweihung
- 27.04.2021 Aargauer Zeitung: Endspurt bei den Bauarbeiten am A1-Zubringer in Lenzburg
- 02.11.2019 Aargauer Zeitung: Der Tunnel ist früher fertig als geplant
- 17.08.2019 Aargauer Zeitung: Der Tunnel hat die Kurve fast gekratzt
- 25.03.2019 Aargauer Zeitung: Startschuss für 16,8-Millionen-Sanierung
Medienmitteilungen
- 05.08.2021 – Einweihung des neuen Tunnels Neuhof in Lenzburg
- 27.04.2021 – Endspurt bei den Bauarbeiten am A1-Zubringer in Lenzburg
- 20.11.2019 – Tunnel Neuhof in Lenzburg ist fertigbetoniert
- 21.08.2018 – Grosse Verkehrsumstellung am A1-Zubringer in Lenzburg
- 05.04.2018 – Offizieller Spatenstich für das kantonale Strassenbauprojekt A1-Zubringer Lenzburg
- 08.03.2018 – Baubeginn für das kantonale Strassenbauprojekt A1-Zubringer Lenzburg
Drohnenflug
Baustellen-Newsletter
2020
2019
2018
- Nr. 8 – Dezember 2018 (PDF, 6 Seiten, 1,2 MB)
- Nr. 7 – September 2018 (PDF, 5 Seiten, 1,5 MB)
- Nr. 6 – August 2018 (PDF, 4 Seiten, 787 KB)
- Nr. 5 – Juli 2018 (PDF, 4 Seiten, 1,7 MB)
- Nr. 4 – Juni 2018 (PDF, 2 Seiten, 31 KB)
- Nr. 3 – Mai 2018 (PDF, 1 Seite, 29 KB)
- Nr. 2 – April 2018 (PDF, 1 Seite, 36 KB)
- Nr. 1 – März 2018 (PDF, 4 Seiten, 780 KB)